Das Wirecard-Debakel – 3 Dinge, die Anleger hieraus lernen können
2. Von den Profis lernen
Auch Leerverkäufer können falsch liegen, wie der Fall Tesla aktuell zeigt. Bei Wirecard hatten sie den richtigen Riecher. Seit geraumer Zeit war ein Großteil der Wirecard-Aktien leer verkauft. Privatanleger könnten hieraus lernen, dass es durchaus sinnvoll sein kann, die Argumente der Profis genauestens zu studieren. Aktien mit hohen Leerverkaufspositionen (diese Quoten lassen sich für deutsche Aktien zum Beispiel über den Bundesanzeiger herausfinden) sollten daher vor dem Kauf noch intensiver studiert werden.
Stark leer verkaufte Aktien könnte man auch generell meiden. In der Regel haben Privatanleger nur begrenzt Zeit für die Recherche. Viele Hedgefonds verfügen zudem über ganz andere Ressourcen. Bei Wirecard reduzierten einige große Fonds ihre Positionen nach dem KPMG-Bericht deutlich. Gegen Ende waren nur noch wenige institutionelle Investoren in Wirecard investiert. Hieraus hätten Privatanleger ihre eigenen Schlüsse ziehen können.
3. Sich niemals in ein Investment verlieben
Schon der berühmte Fondsmanager Peter Lynch warnte Anleger davor, sich zu sehr für eine einzelne Aktie zu begeistern. Sei dies der Fall, bestünde die Gefahr, dass die kritische Distanz, die fürs erfolgreiche Investieren ebenfalls notwendig ist, verloren gehe. Anleger beschäftigen sich mitunter eine lange Zeit mit einem Unternehmen und meinen, dieses irgendwann sehr gut zu kennen. Dabei entwickeln viele Aktionäre eine emotionale Bindung. Umso schwerer fällt es dann, negative Aspekte in die Bewertung mit einfließen zu lassen. Fehlt der notwendige Abstand, werden Kritikpunkte möglicherweise heruntergespielt oder gar gleich ignoriert. Dabei sind es gerade die Kontra-Argumente, auf die Investoren bei einem Investment besonders achten sollten.
Fazit
Auch wenn du im Fall Wirecard viel Geld verloren hast, entmutigen lassen solltest du dich dadurch auf keinen Fall. Denn es unterlaufen auch den Profis immer wieder Fehler in der Geldanlage. Nichtsdestotrotz sollten die eigenen Entscheidungen kritisch aufgearbeitet werden, um zukünftig besser und erfolgreicher handeln zu können. Am Aktienmarkt ist es entscheidend, langfristig am Ball zu bleiben und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen. Nach einem Verlust Aktien generell den Rücken zu kehren, könnte sich als Fehler herausstellen. Auf lange Sicht lassen sich an den Aktienmärkten schließlich ordentliche Renditen erzielen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Yannick Barth besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.