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Das Wirecard-Debakel – 3 Dinge, die Anleger hieraus lernen können

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Foto: Getty Images

Der heftige Absturz der Wirecard-Aktie (WKN: 747206) hat viele Investoren schwer getroffen. Auch der Autor dieses Artikels war unter der Annahme, die offiziellen Zahlen seien korrekt, von dem Geschäftsmodell überzeugt. Doch selbst wenn das Geld nun verloren ist, bietet jeder Rückschlag auch Chancen, um beim nächsten Mal besser und umsichtiger zu handeln. Hier sind drei Vorschläge für Anleger, um zukünftige Fehler bei Investmententscheidungen zu vermeiden.

1. Nicht alles auf eine Karte setzen

Zu einem erfolgreichen Portfoliomanagement gehört es, auf die richtige Gewichtung der Einzelpositionen zu achten. Ein auf wenige Aktien reduziertes Depot bietet neben den möglichen Chancen auch hohe Risiken. Größere Einzelverluste können das ganze Depot schnell abstürzen lassen. Ein breit diversifiziertes Portfolio könnte jedoch auch einen Totalausfall einer gering gewichteten Position leichter ausgleichen. Muss ein Anleger aber einen ehemals hoch gewichteten Depotwert ganz oder teilweise abschreiben, ist hierzu in den Folgejahren ein außergewöhnlicher Erfolg notwendig. Die passende Anzahl an Aktien zu nennen ist nicht ganz einfach. Klar ist jedoch, einzelne Positionen sollten generell nicht höher gewichtet werden, als es das individuelle Risikoprofil zulässt. Dadurch lassen sich auch hohe Verluste besser vermeiden.

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Generell gilt, dass der Kapitalerhalt die oberste Maxime sein sollte. Bereits der legendäre Warren Buffett sagte, die Regel Nummer 1 sei es, niemals Geld zu verlieren. Verluste wieder einzuholen mit der gleichen Aktie, die aufgrund von großen Problemen tief abgestürzt ist, dürfte zudem in den wenigsten Fällen gelingen.

2. Von den Profis lernen

Auch Leerverkäufer können falsch liegen, wie der Fall Tesla aktuell zeigt. Bei Wirecard hatten sie den richtigen Riecher. Seit geraumer Zeit war ein Großteil der Wirecard-Aktien leer verkauft. Privatanleger könnten hieraus lernen, dass es durchaus sinnvoll sein kann, die Argumente der Profis genauestens zu studieren. Aktien mit hohen Leerverkaufspositionen (diese Quoten lassen sich für deutsche Aktien zum Beispiel über den Bundesanzeiger herausfinden) sollten daher vor dem Kauf noch intensiver studiert werden.

Stark leer verkaufte Aktien könnte man auch generell meiden. In der Regel haben Privatanleger nur begrenzt Zeit für die Recherche. Viele Hedgefonds verfügen zudem über ganz andere Ressourcen. Bei Wirecard reduzierten einige große Fonds ihre Positionen nach dem KPMG-Bericht deutlich. Gegen Ende waren nur noch wenige institutionelle Investoren in Wirecard investiert. Hieraus hätten Privatanleger ihre eigenen Schlüsse ziehen können.

3. Sich niemals in ein Investment verlieben

Schon der berühmte Fondsmanager Peter Lynch warnte Anleger davor, sich zu sehr für eine einzelne Aktie zu begeistern. Sei dies der Fall, bestünde die Gefahr, dass die kritische Distanz, die fürs erfolgreiche Investieren ebenfalls notwendig ist, verloren gehe. Anleger beschäftigen sich mitunter eine lange Zeit mit einem Unternehmen und meinen, dieses irgendwann sehr gut zu kennen. Dabei entwickeln viele Aktionäre eine emotionale Bindung. Umso schwerer fällt es dann, negative Aspekte in die Bewertung mit einfließen zu lassen. Fehlt der notwendige Abstand, werden Kritikpunkte möglicherweise heruntergespielt oder gar gleich ignoriert. Dabei sind es gerade die Kontra-Argumente, auf die Investoren bei einem Investment besonders achten sollten.

Fazit

Auch wenn du im Fall Wirecard viel Geld verloren hast, entmutigen lassen solltest du dich dadurch auf keinen Fall. Denn es unterlaufen auch den Profis immer wieder Fehler in der Geldanlage. Nichtsdestotrotz sollten die eigenen Entscheidungen kritisch aufgearbeitet werden, um zukünftig besser und erfolgreicher handeln zu können. Am Aktienmarkt ist es entscheidend, langfristig am Ball zu bleiben und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen. Nach einem Verlust Aktien generell den Rücken zu kehren, könnte sich als Fehler herausstellen. Auf lange Sicht lassen sich an den Aktienmärkten schließlich ordentliche Renditen erzielen.

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Yannick Barth besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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