Tesla-Aktie: KUV 8,6! Hier offenbart sich ein gigantisches Risiko
Die Aktie von Tesla (WKN: A1CX3T) setzt ihren Höhenflug beinahe unbeirrt fort. Zugegeben, in den vergangenen drei, vier Tagen mögen die Anteilsscheine des US-amerikanischen Elektropioniers auch mal wieder etwas korrigiert sein. Bei einem derzeitigen Aktienkurs von ca. 1.233 Euro hat sich die Aktie in diesem Jahr deutlich mehr als verdreifacht.
Das wiederum hat unter anderem dazu geführt, dass Elon Musk eine weitere Prämie einstreichen konnte. Mithilfe von Aktienoptionen hat sich der visionäre CEO eine milliardenschwere Vergütung gesichert. Wobei ein Teil des Erfolgs eben am Börsenwert gemessen wird.
Das wiederum bringt Foolishe Investoren zu einem ganz anderen Blickwinkel: Nämlich zu der Frage, ob die jetzige Bewertung noch angemessen erscheint. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis als Messlatte für wachsende Werte könnte dabei womöglich alarmierend sein. Ja, selbst mit Blick auf die letzten und wieder einmal relativ erfreulichen Zahlen.
Die Bewertung im Überblick!
Der Börsenwert von Tesla ist zum Ende der letzten Woche jedenfalls auf einen Wert von 262 Mrd. US-Dollar taxiert worden. Damit bleibt der Elektroautobauer auch weiterhin der wertvollste, globale Autokonzern. Ein weiterer Faktor, der bewertungstechnisch womöglich alarmierend sein könnte.
Wie auch immer: Der Blick auf die jüngsten Quartalszahlen zeigt jedenfalls, dass die Bewertung inzwischen sehr weit von günstig entfernt ist: Im letzten Quartal kam Tesla auf einen Quartalsumsatz in Höhe von insgesamt 6,03 Mrd. US-Dollar. Das entsprach im Jahresvergleich einem moderaten Einbruch von 5 %, im Quartalsvergleich hingegen einem Plus von 1 %.
Mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von ca. 1,2 Mrd. US-Dollar ist Tesla zwar profitabel gewesen: Und zwar sehr deutlich, wenn wir daraus die operative Marge bilden. Aber dennoch bleibt, selbst wenn wir auf annualisierter Basis etwas optimistisch mit einem Umsatz von 30 Mrd. US-Dollar rechnen, jetzt ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von ca. 8,6 stehen. Ein sehr, sehr ambitionierter Wert.
Für die vergangenen zwölf Monate kam Tesla außerdem auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 4,4 Mrd. US-Dollar. Das Vielfache des Börsenwertes entspricht damit jetzt dem 59,5-Fachen dieses Wertes. Dabei sollten Investoren bedenken: Tesla ist eben nicht mehr ein kleines, dynamisches Unternehmen. Sondern ein Autobauer, der es auf einen Börsenwert von 262 Mrd. US-Dollar bringt. Das wiederum könnte das zukünftige Potenzial etwas reduzieren.
Eine Ausnahme? Ja, aber …
Zugegeben: Tesla scheint unter den Autobauern irgendwo so etwas wie eine Ausnahme zu sein. Mit seinen Elektroflitzern gilt die Marke als führend. Als Premium. Und als die Zukunft der Mobilität. Das kann ein etwas höheres Bewertungsmaß rechtfertigen, als die klassischen Autobauer sie derzeit vorweisen.
Auch die operative Marge scheint gewürdigt zu werden: Im letzten Quartal belief sich diese in Anbetracht der obigen Zahlen schließlich auf rund 20 %. Davon können andere Autobauer nur träumen. Dennoch wird Tesla eines noch immer beweisen müssen: Dass diese erreichten Erfolge nachhaltig sind. Sowie skalierbar und replizierbar.
Selbst wenn das gelingt, bleibt noch immer ein Bewertungsmaß, das in den letzten Jahren oder vielleicht sogar Jahrzehnten kein klassischer Autobauer jemals gesehen hat. Die Industrie ist und bleibt zyklisch, langfristig wird auch Tesla mit schwankender Konjunktur und weniger Absatz zu kämpfen haben. Zumal der Absatz in den nächsten Jahren noch deutlich gesteigert werden muss, damit der US-Autobauer seinen Börsenwert rechtfertigt.
Eine gigantische Bewertung!
Die Aktie von Tesla erscheint mir daher sehr, sehr hoch bewertet zu sein. Allein mit Blick auf unsere Rechnung, wo wir sogar einen Teil des möglichen Wachstums in diesem Jahr berücksichtigt haben, wird die Aktie mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von über 8 bewertet. Gemessen am Vorsteuerergebnis der letzten zwölf Monate beläuft sich das Vielfache auf das fast 60-Fache. Das zeigt mir: Die Aktie ist zu teuer. Vor allem kurz- und mittelfristig dürfte das Rückschlagsrisiko größer sein. Ja, womöglich sogar längerfristig.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.