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Nach dem Wirecard-Crash: Ist Adyen jetzt die beste Wahl?

Foto: Getty Images

Mit Wirecard (WKN: 747206) ist einer der großen Hoffnungsträger der deutschen Techszene in Flammen aufgegangen. Im Markt der Zahlungsdienstleister wirkte Wirecard jahrelang wie einer der größeren Spieler. Dass sich letztlich herausstellte, dass Wirecard zu hoch gepokert hat und ein großer Teil des Geschäfts offenbar nur erfunden war, ist tragisch. Das öffnet jetzt aber den Konkurrenten ganz neue Türen.

Nicht lange nach der Insolvenz gab es schon erste Berichte, dass sich große Kunden auf die Suche nach einem neuen Zahlungsabwickler machen. Je länger die Abwicklung des Unternehmens nun dauert, desto mehr Kunden werden dem Unternehmen wohl den Rücken kehren.

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Adyen könnte der große Profiteur werden

Und da kommt die niederländische Adyen (WKN: A2JNF4) ins Spiel. Adyen ist eine ähnlich große Nummer in der Branche, wie Wirecard es immer behauptet hat zu sein. Und im Gegensatz zu Wirecard sind die Niederländer nicht auf dubiose externe Partner angewiesen, sondern führen größtenteils direkte Geschäftsbeziehungen zu ihren Kunden und wachsen organisch.

An der Börse ist Adyen sogar deutlich mehr wert, als Wirecard es je war. Beim aktuellen Aktienkurs von 1.376 Euro (Stand: 24.07.2020) ist der Konzern 43 Mrd. Euro wert. Wirecard hat es in der Spitze nie über die Marke von 30 Mrd. Euro geschafft, trotz der vermeintlich phänomenalen Zahlen.

Schon jetzt laufen über Adyen Zahlungen in Milliardenhöhe. Im vergangenen Jahr wurden 239 Mrd. Euro abgewickelt. Ein Teil der Zahlungen, die bisher über Wirecard liefen, könnten in Zukunft zu Adyen wandern. Denn Wirecard verfügte tatsächlich über eine beeindruckende Liste an großen Kunden, für die man hauptsächlich Kreditkartenzahlungen abwickelte.

Diese Kunden stehen nun vor der Wahl, abzuwarten, was mit Wirecard passiert, und damit zu riskieren, dass die Kreditkartenzahlungen eventuell bald nicht mehr möglich sind. Oder man schaut sich so schnell wie möglich nach Alternativen um und kommt dann quasi zwangsläufig auch mit Adyen ins Gespräch. Damit dürften die Niederländer wohl einer der großen Profiteure der Pleite werden. Denn zumindest ein Teil der Kunden wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein paar Monaten bei Adyen als neue Kunden einfinden.

Aktienkurs jenseits von Gut und Böse

Aber Adyen ist keineswegs günstig bewertet. Eine Aktie kostet aktuell 1.376 Euro. Diesem gigantischen Aktienkurs steht ein Gewinn von 6,68 Euro je Anteilsschein für das letzte Geschäftsjahr gegenüber. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt also bei 200! Da schwingt natürlich eine ganze Menge Optimismus mit. Tatsächlich wächst Adyen extrem schnell. Im letzten Geschäftsjahr ist der Umsatz auf 2,6 Mrd. Euro gestiegen. Im Jahr davor lag der Wert noch bei 1,6 Mrd. Euro. Ein Anstieg um mehr als 60 % in einem Jahr kann schon eine gewisse Euphorie hervorrufen. Insbesondere, wenn der Gewinn gleichzeitig in ähnlicher Größenordnung steigt. Hier konnte man sich von 4,29 Euro im Jahr 2018 auf 6,68 Euro je Aktie verbessern.

Angesichts der neuen Umstände, mit denen das Unternehmen nun zu kämpfen hat, ist aber zu erwarten, dass sich das Wachstum vorerst deutlich abschwächen wird. Im ersten Quartal beispielsweise wurde der Umsatz nur noch um etwas mehr als 30 % gesteigert. Auslöser dafür war hauptsächlich der Umsatzeinbruch in der Reisebranche.

Die Möglichkeit, Kundenbeziehungen aus dem Trümmerhaufen, den Wirecard hinterlassen hat, aufzusammeln, könnte Adyen helfen, das Wachstum in naher Zukunft wieder zu beschleunigen.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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