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Wirtschaftskrimi und Risiko-Lehrbeispiel rund um CTS Eventim und Frequentis

Foto: Getty Images

Die Commerzialbank Mattersburg stellt ihre Geschäfte ein. Eine kleine Bank in Österreichs Osten. In einer Kleinstadt mit nicht einmal 10.000 Einwohnern, zahlreichen Investitionen in Einkaufszentren, Schulen und Sporteinrichtungen, einem Fußballverein in der österreichischen Bundesliga und einem „Gönner“, bei dem all diese Fäden zusammenliefen: Martin Pucher.

Während Martin Pucher nun unter Polizeischutz steht, bangen über 60.000 Privat- und Geschäftskunden der Bank um ihre Einlagen. Ganz besonders die größeren Geschäftskunden, die nicht von der österreichischen Einlagensicherung profitieren dürften.

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Das würde nicht nur spannenden Stoff für einen Wirtschaftskrimi liefern, sondern ist auch ein Lehrstück, wie wir beim Investieren über Risiken denken sollten. Lasst uns für heute bei Zweiterem bleiben.

Schließlich spielen mit dem österreichischen Technologieunternehmen Frequentis (WKN: A2PHG5) und dem deutschen Live-Event-Riesen CTS Eventim (WKN: 547030) auch zwei börsennotierte Unternehmen eine zentrale Rolle.

Unterschätzte Risiken: geringe Eintrittswahrscheinlichkeit, große Auswirkungen

Sowohl Barracuda Music (34 Millionen Euro), zu Beginn des Jahres übernahm CTS Eventim 71 % des Konzertveranstalters, als auch Frequentis (31 Millionen Euro) vertrauten der Mattersburger Commerzialbank jeweils mehr als 30 Millionen Euro an. Ebenfalls um 30 Millionen Euro bangt eine gemeinnützige Wohnungsgesellschaft. Es scheint beinahe, als ob die Konditionen ab 30 Millionen Euro besonders lukrativ gewesen wären.

Bleiben wir für die weitere Betrachtung nun aber bei Frequentis, dem Wiener Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Kontrollzentren. Denn hier haben wir eine deutlich größere Transparenz als bei den beiden anderen Großgeschädigten. Dort entsprechen die 31 Millionen Euro stolzen 36 % der kompletten Bankguthaben des Unternehmens. 56 Millionen Euro wurden glücklicherweise anderen Banken anvertraut.

Auch wenn die 31 Millionen Euro ohne Zweifel eine gigantische Summe sind, wäre das Verschwinden dieser Summe für Frequentis keine existenzbedrohende Situation. Und noch besteht Hoffnung, zumindest einen kleinen Teil des Geldes wiederzusehen.

So hat man damit die wichtigste Risikoregel eingehalten. Niemals finanzielle Risiken mit existenzbedrohenden Konsequenzen einzugehen. Auch dann nicht, wenn man die Eintrittswahrscheinlichkeit als noch so gering einschätzt.

Wäre Barracuda Music Anfang des Jahres nicht unter das stabile Eventim-Dach geschlüpft, wäre ich mir hier nicht so sicher. Auch dann nicht, wenn die Geschäfte des Konzertveranstalters heute ohne pandemiebedingte Einschränkungen funktionieren würden. Immerhin bezahlte Eventim für 71 % des Unternehmens gerade einmal 12,1 Millionen Euro.

Das sollten wir fürs Investieren daraus lernen

So schmerzlich der Wirtschaftskrimi rund um Mattersburg, Martin Pucher und die Commerzialbank für viele ist, hat er auch etwas Gutes. Die Geschichte zeigt uns einmal mehr, dass auch wenig wahrscheinliche Eigenschaften eintreten können.

Es passiert nicht oft, aber Banken können pleitegehen. Und Bankguthaben, die man zuvor als sicher erachtet hatte, sich über Nacht in Luft auflösen. Auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit hier gering ist, sollte man die Auswirkungen eines derartigen Ereignisses so gestalten, dass niemals die Existenz dadurch bedroht ist.

Fürs Investieren sollten wir es daher so machen wie Frequentis. Wenn etwas nicht zu 100 % sicher ist, sollten wir nicht unsere komplette finanzielle Zukunft darauf setzen. Dabei bin ich mir sehr sicher, dass es beim Investieren und in der Wirtschaft keine sicheren Wetten gibt.

Wir sollten unsere finanzielle Zukunft also niemals auf eine einzige Sache setzen. Nicht auf ein einziges Haus. Nicht auf eine einzige Aktie. Nicht auf ein einziges Unternehmen. Nicht auf einen einzigen Arbeitgeber.


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Offenlegung: Sven besitzt Aktien von CTS Eventim. The Motley Fool empfiehlt Aktien von Frequentis.



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