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Royal Dutch Shell, BP & Co.: OPEC+ jetzt im China-Würgegriff?

silhouette of working oil pumps on sunset background
Foto: Getty Images

Aktien gängiger Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) oder auch BP (WKN: 850517) litten in diesem Börsenjahr unter dem massiven Preisverfall gängiger Sorten. Die Gründe, kurz: Die OPEC+ hat sich zu Jahresanfang nicht auf eine weitere Förderkürzung einigen können und den Markt geflutet. Mit einer wegbrechenden Nachfrage infolge des Coronavirus gab es eine deutliche Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot.

Zumindest teilweise hat sich die Lage inzwischen wieder stabilisiert. Die OPEC+ hat sich mit vielen Partnern auf Kürzungen einigen können. Dabei wird ein Rekordvolumen von ca. 10 Mio. Barrel pro Tag noch bis Ende Juli aus dem Markt genommen. Weitere Kürzungen in geringerem Umfang werden bis in das Jahr 2022 anhalten.

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Außerdem hat China die Notierungen mit massiven Zukäufen gestützt und die Nachfrage stabilisiert. Allerdings kursiert jetzt bereits die These, dass diese chinesische Nachfrage ins Gegenteil umschlagen könnte. Und sich die OPEC+ und der gesamte Markt der fossilen Brennstoffe jetzt womöglich im Würgegriff Chinas befindet.

Die These im Überblick

Wie wir mit Blick auf die letzten Wochen und Monate festhalten können, hat das sowieso sehr energiehungrige China die Nachfrage nicht nur am Leben gehalten. Nein, sondern sogar maßgeblich dominiert. Zwischenzeitlich kaufte das Reich der Mitte 12,9 Mio. Barrel pro Tag, wie aus einem Beitrag des Börsenportals von Focus Online hervorgeht. Und das, obwohl die Produktion entsprechend stillstand.

Das heißt wiederum, dass die gekauften Volumina voll und ganz in die Lagerung gingen. Allerdings ist das nicht neu: Auch vorherige Meldungen haben bereits gesagt, dass das Reich der Mitte seine Bestände an fossilen Brennstoffen auffüllen werde. Die niedrigen Notierungen von Brent und WTI sind ein willkommener Zeitpunkt gewesen.

Inzwischen hat China wohl so viel Öl aufgekauft, dass der Bedarf für fast zwei Jahre gedeckt sein könnte. Das wiederum führt zu einer veränderten Ausgangslage: China muss nicht mehr zwingend auf dem Ölmarkt aktiv werden, sondern könnte aus dem Bestand die Wirtschaft auf dem Laufenden halten. Das wiederum könnte die Nachfrage wegbrechen lassen und die Preise erneut zum Fallen bringen. Was wiederum dazu führen könnte, dass China billig kaufen kann. Somit könnte das Reich der Mitte mit seinem Bestand zumindest teilweise eine Kontrolle über die Preise haben. Zumindest über die zuletzt wichtige Nachfrageseite.

Die OPEC+ in der Zwickmühle …?!

Die OPEC+ könnte wiederum in der Zwickmühle sein. Einerseits ist solch eine Einflussnahme außerhalb des Kartells mit Sicherheit nicht wünschenswert. Einen Kontrollverlust des Ölkartells galt es seit jeher zu verhindern. Andererseits dominieren in letzter Zeit einige Einzelinteressen den Ölmarkt. Einzelne Mitgliedsstaaten brauchen die Produktion, um die Haushalte zu finanzieren. Auch Partner wie Russland würden eigentlich gerne höhere Produktionslevel sehen. Entsprechend könnten weitere Kürzungen oder eine Verlängerung schwierig werden.

Hinzu kommt, dass nachfrageseitig wenig Konkurrenz herrscht. China ist in letzter Zeit ein Großabnehmer gewesen und fährt die eigene Wirtschaft wieder hoch. In den USA, einem weiteren großen und energiehungrigen Land, herrscht hingegen noch das Coronavirus. Im April ist die Nachfrage nach Öl um ca. 21,7 % zurückgegangen und es erscheint fraglich, ob sich hieran im Wesentlichen etwas verändert hat. Der Ölmarkt könnte entsprechend vor einer schwierigen Zeit stehen.

Die OPEC+ erscheint noch begrenzt handlungsfähig, China benötigt nicht zwingend mehr Öl aus dem Markt. Ein Risiko, das viele Investoren womöglich nicht auf dem Schirm hatten. Und wo sich zeigt, dass gute Nachrichten manchmal auch ins Gegenteil umschlagen können. Je nachdem, wie es um die Interessenlage bestellt ist.

Weiterhin: Schwierige Zeiten für Shell und BP!

Für Ölaktien wie Royal Dutch Shell und BP heißt es daher weiterhin: Die Zeiten sind schwierig, die Zukunft im Ölmarkt ungewiss. Immerhin, das Barrel Brent hat sich deutlich über der Marke von 40 US-Dollar stabilisiert. Die Preisfrage heißt jetzt jedoch: Wird das Niveau halten? In Anbetracht der China-Problematik könnte das wiederum fraglich sein.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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