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Nachhaltige ETFs: Auch nachhaltig für dein Depot?

Solarmodule vor neuem Boom JinkoSolar-Aktie
Foto: Getty Images

Ungeachtet der Auswirkungen der Coronakrise hat sich am schwebenden Damoklesschwert in Bezug auf eine mögliche Klimakatastrophe nichts geändert. Gelingt es nicht, die extreme Belastung durch Kohlenstoffdioxid und Treibhausgase in den Griff zu bekommen, sind die langfristigen Folgen für die Natur und folglich auch für Menschen und Wirtschaft kaum finanziell auszudrücken.

Auch eine zunehmende Anzahl von Aktionären interessiert sich seit einiger Zeit für nachhaltiges Investieren. Die Gründe hierfür sind einleuchtend. Denn einerseits kann man durch Investitionen in nachhaltig strukturierte Exchange-Traded-Funds (ETF) mit gutem Gewissen investieren. Doch andererseits steht auch der eigene Profit im Vordergrund.

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Denn durch gesetzliche Reglementierungen und Sanktionsmaßnahmen wie CO2-Zertifikate könnten nachhaltig organisierte Unternehmen in Zukunft Unternehmen der „Old Economy“ den Rang ablaufen. Dies würde sich unter anderem in höheren Margen manifestieren. Doch auch geänderte Kundenbedürfnisse müssen in Betracht gezogen werden, wonach nicht auszuschließen ist, dass vor allem jüngere Konsumenten bereit sind, mehr für ökologisch produzierte Güter auszugeben. Daher habe ich in diesem Artikel einen nachhaltigen ETF näher analysiert.

Nachhaltiger ETF im Vergleich

Um eine Aussage über die Rendite treffen zu können, muss der nachhaltige ETF iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS in Relation zu einem vergleichbaren ETF gesetzt werden. Für diesen Vergleich habe ich den iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF herangezogen und über die letzten 5,5 Jahre analysiert.

Interessant ist das Ergebnis. Denn von 2015 bis 2018 hat der nachhaltige ETF eine deutlich schlechtere Rendite als der gewöhnliche Dow-Jones-ETF erzielt. Jedoch hat sich dieses Ergebnis in den letzten 1,5 Jahren umgedreht, sodass der nachhaltige ETF in diesem Kalenderjahr den Dow Jones bereits deutlich abhängen kann. Ob dies bereits der Startschuss für einen langfristigen Paradigmenwechsel ist, bleibt abzuwarten, da der Betrachtungszeitraum noch keine verlässliche Aussage liefert. Jedoch ist die Renditedifferenz in diesem Jahr bereits sehr beachtlich.

ETF 2015 2016 2017 2018 2019 01.01.2020 bis 26.06.2020
iShares Dow Jones Global Sustainability -4,25 % 7,82 % 22,45 % -8,61 % 26,28 % -6,82 %
iShares Dow Jones Industrial Average -0,92 % 13,76 % 26,50 % -5,71 % 25,22 % -11,70 %

Portfoliostruktur

Wer nun denkt, dass im nachhaltigen ETF nur Unternehmen enthalten sind, die ausschließlich nachhaltige Elektrizität oder ökologische Produkte erzeugen, sollte sich das Portfolio genauer ansehen. Denn die größten vier Positionen sind Microsoft, Alphabet, Nestlé und Visa.

Wenngleich diese Unternehmen den Fondskriterien zufolge ökologisch verträglich sind, erkennt man hier sehr schnell, dass die Unterschiede des Portfolios zum gewöhnlichen Dow Jones Industrial Average ETF verschwindend gering sind. Daher ist es kaum verwunderlich, dass auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das beim nachhaltigen ETF 18,49 und beim herkömmlichen Dow Jones ETF 18,60 beträgt, vergleichbar ist.

Ein kleiner Unterschied zugunsten des nachhaltigen ETF besteht in einer geringeren 3-Jahres-Volatilität, die lediglich 15,31 % beträgt, während diese beim gewöhnlichen Dow Jones ETF bei 17,54 % liegt. Dies ist unter anderem auf ein diversifizierteres Portfolio zurückzuführen, da der nachhaltige ETF nicht nur Unternehmen aus den USA hält.

Durch meine Analyse des Portfolios wird jedenfalls klar, dass in diesem Jahr die höhere Rendite des nachhaltigen ETFs kaum auf Effekte aus dem Klima- und Umweltschutz zurückzuführen ist. Vielmehr konnte eine Übergewichtung von Unternehmen aus der Pharmazie sowie aus dem nichtzyklischen Konsumgüterbereich dazu führen, dass eine bessere Rendite als der Dow Jones Industrial Average erreicht wurde.

Fazit

Meiner Meinung nach eignet sich ein nachhaltiger ETF wie der iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS hauptsächlich zur Diversifikation des Portfolios. Denn im Gegensatz zum Dow Jones Industrial Average sind hier auch Unternehmen aus Asien oder Europa vertreten. Dies führt dazu, dass die Rendite des Portfolios nicht ausschließlich auf der wirtschaftlichen Entwicklung der USA basiert.

Jedoch sollte man sich als Anleger ganz klar vor Augen halten, dass auch in einem nachhaltigen ETF zum Teil Unternehmen vertreten sind, die grundsätzlich nicht mit Umwelt- oder Klimaschutz assoziiert werden. So investiert der nachhaltige ETF zum Beispiel auch in Shell oder Total. Grundsätzlich stellt dies ja kein Problem dar. Jedoch ist es vorstellbar, dass Anleger, die in nachhaltige Fonds anlegen möchten, hierbei moralische Bedenken haben. Da sämtliche Portfoliounternehmen jedoch transparent veröffentlicht werden, solltest du dir daher vor einem Investment das Portfolio gut ansehen.

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Michael besitzt keines der erwähnten Wertpapiere. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien) und Alphabet (C-Aktien), Microsoft und Visa und empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls und Short January 2021 $115 Call auf Microsoft. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.



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