7 teure, vermeidbare Fehler, die ETF-Investoren noch zu häufig begehen
Das erfolgreiche Investieren in ETFs ist eigentlich ein ziemlich simpler Prozess: Kaufe ein paar Fondsanteile oder bespare sie regelmäßig. Halte sie und zuck nicht nervös, wenn die Märkte mal ein wenig volatiler werden. Und wenn du deinem Passivfonds dann noch ordentlich Zeit gibst, dann erhältst du eine attraktive Chance auf eine Rendite über viele Jahre oder Jahrzehnte hinweg.
Dennoch gibt es auch hier etwas besser und etwas schlechter. Werfen wir in diesem Sinne heute einen Foolishen, wenngleich auch kurzen Blick auf sieben vermeidbare Fehler, die Investoren noch zu häufig begehen.
1) Vom Marktschnitt abweichen
Was ist der Traum eines jeden ETF-Investors? Richtig, eine in etwa marktübliche Rendite. Wie wird diese häufig beziffert? Bestimmt hast du in den Weiten des WWW oder auch auf unserer Foolishen Seite schon von Durchschnittswerten von in etwa 7 bis 9 % pro Jahr gelesen. Wie gesagt, im Durchschnitt.
Was ist allerdings sonst noch wichtig, um solche Renditen zu erhalten? Richtig, man sollte als Investor bei einem marktbreiten Einsatz bleiben. Entsprechend lauert hier die erste Stelle, über die man stolpern kann: Nämlich, wenn man als Investor von einem marktbreiten Querschnitt abweicht. Das kann mitunter, je nach Spezialisierungen, ganz andere Performances wahrscheinlich werden lassen. Sowie Chancen, aber auch Risiken ermöglichen.
2) Home Bias
Eine zweite mögliche Fehlerquelle ist außerdem die sogenannte Home Bias. Hinter diesem Begriff verbirgt sich, dass man als Investor stets dazu neigt, in das zu investieren, was man kennt. Für gewöhnlich wäre das im deutschen Raum der DAX. Zumindest im Fernsehen und in den Börsen-News hat man diesen Namen bereits gehört.
Ist der DAX per se ein schlechter Index? Das ist generell diskussionswürdig. Allerdings existieren viele andere, womöglich besser diversifizierte Möglichkeiten, um vor allem marktbreit profitieren zu können. Entsprechend ist auch die Home Bias etwas, das man als ETF-Investor meiden sollte.
3) Wenig Diversifikation
Lass uns zunächst noch einen kleinen Moment beim DAX bleiben: Mit seinen 30 verschiedenen Aktien ist ein Nachteil dieses Index auf jeden Fall die geringe Diversifikation. Beim näheren Blick zeigen sich außerdem starke zyklische Risiken. Allerdings ist das ein anderes Thema.
Eine zu geringe Diversifikation kann sich langfristig allerdings als Renditebremse erweisen. Ob es direkt 1.600 verschiedene Aktien, wie beispielsweise beim MSCI World, sein müssen, auch das ist Geschmackssache. Gerade bei einem ETF-Ansatz neigt mehr allerdings häufig dazu, mehr zu sein. Beziehungsweise sicherer und diversifizierter.
4) Zu viel Diversifikation
Zugegeben: Objektiv wirkt dieser Aspekt wie ein krasser Gegensatz zur letzten Überschrift. Im Endeffekt ist er es auch, denn eine möglichst breite Diversifikation kann Sicherheit kreieren. Das sollten wir an dieser Stelle nicht vergessen, denn an diesem Zwischenfazit verändert sich nichts.
Allerdings kann zu viel Diversifikation ein Fehler im Ansatz sein. Was ist ein ETF schließlich? Ein marktbreiter Kompromiss, der idealerweise eine marktbreite Rendite nach sich zieht. Wer hingegen versucht, aktiv ein möglichst breites, chancenreiches Passivportfolio zu kreieren, verfehlt das Ziel der Einfachheit. Womöglich wäre es hier ratsamer, diesen Aufwand in einzelne Aktien zu stecken. Zumal zu viel Auswahl und zu viele Kandidaten deine Performance auch ausbremsen können.
5) Nicht-Beachten der Allokation
Doch auch wer die Menge der Aktien und eine ausreichende Diversifikation beachtet, der könnte noch immer einen Fehler begehen. Nämlich den, dass man nicht auf die innere Qualität der Zusammensetzung eines ETF achtet. Sprich: Wie stark sind welche Aktien gewichtet? Beziehungsweise, welche Segmente bilden die größten Schwerpunkte – und verstehe ich, welche Chancen und Risiken damit einhergehen?
Diese „innere Diversifikation“ kann ebenfalls ein Zünglein an der Waage sein, wenn es um die zukünftige Rendite geht. Entsprechend gilt es auch hierauf ein Auge zu werfen, wenn man einen Index auswählt.
6) Blenden lassen von Spielereien
Ein weiterer Fehler ist außerdem das Beachten von netten Nebensächlichkeiten oder Spielereien. Eine hohe Dividende soll es sein? Möglich. Oder aber ein Wachstumsansatz? Auch hier wird es gewiss einige Optionen geben. Genauso wie bei einem Value-Ansatz. All das können Optionen sein. Müssen es jedoch nicht.
Auch das führt im Endeffekt zum Abweichen von der Norm, was wiederum Chancen beinhalten kann. Allerdings auch Risiken. Man sollte sich gerade als ETF-Investor daher überlegen, was man möchte. Und gegebenenfalls überlegen, ob die Passivfonds das richtige Mittel der Wahl sind.
7) Falsche Vorstellungen
Zu guter Letzt und ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Fehler sind außerdem die möglicherweise herrschenden falschen Vorstellungen, die mit ETFs verbunden sind. Die Passivfonds gelten als Wunderwaffe. Oder teilweise auch als Renditewunder, das spielend einfach ist. Und tatsächlich sind viele der Vorteile nicht von der Hand zu weisen.
Allerdings existieren auch hier marktbreite Risiken. Zudem wird man als langfristig orientierter Investor vermutlich auch einige Korrekturen aussitzen müssen. Sowie einem ETF-Ansatz Zeit geben, langfristig eine solide Rendite zu generieren. Wer hiermit nicht einverstanden ist, der sollte selbst den diversifizierten Passivansatz letztlich sein lassen.
Nicht verkomplizieren, aber …
Wie wir im Endeffekt sehen können, existieren gewisse Fehler, die es zu vermeiden gilt. Zugegeben: Einige hiervon sind eher zweitrangig und werden nicht zu existenziellen Fehlern, sondern womöglich eher zu einer schlechteren Rendite führen. Das Abweichen von der Marktnorm und falsche Vorstellungen können jedoch dazu führen, dass der ETF-Ansatz ein teures Unterfangen wird.
Letztlich liegt es an dir, dein Mittelmaß zu finden und die Passivfonds natürlich auch nicht zu verkomplizieren. Das erfolgreiche Investieren in ETFs ist und bleibt schließlich das Kaufen und das langfristige Halten der Passivfonds. Man sollte jedoch darauf achten, möglichst sorgfältig seine Fondsanteile auszuwählen. Um sicherzustellen, dass man auch hier das Beste aus seinem Einsatz herausholt.
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