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Wow! Was für gigantische Neuigkeiten bei der Wirecard-Aktie zum Ende der Woche!

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) hat auch am Donnerstag ihre Talfahrt fortgesetzt. Was hat dabei ein weiteres Mal das Fass zum Überlaufen gebracht? Richtig, die Meldung, wonach das Management jetzt zunächst ein Insolvenzverfahren eröffnet hat. Das wiederum hat einige Sorgen der Investoren vergrößert.

Ist ein Tiefpunkt bei der Aktie erreicht? Ja, zumindest operativ dürfte einiges inzwischen eingepreist sein. Auch, weil die Anteilsscheine per Xetra-Schluss noch bei 3,26 Euro (25.06.2020, maßgeblich für alle Kurse) gelegen haben. Als Investor sollte man jedoch nicht vergessen, dass eine Aktie auch bis auf null fallen kann. Das Risiko ist und bleibt, auch in Anbetracht der Insolvenz, hoch.

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Allerdings gibt es weiterhin starke Neuigkeiten, die die Wirecard-Aktie bewegen, so zum Beispiel auch zum späten Handel am Donnerstag. Schauen wir im Folgenden einmal, was Investoren wissen sollten, beziehungsweise warum sich gerade jetzt zeigt, dass selbst eine Insolvenz womöglich noch einen Rattenschwanz nach sich zieht.

Insolvenz: Banken haben nicht den Hahn zugedreht

Zunächst einmal hat es weitere Details zum eingeläuteten Insolvenzverfahren gegeben. Wie mehrere Medien, insbesondere jedoch die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Donnerstag berichtet haben, scheint es eine unterschiedliche Wahrnehmung bei den Verhandlungen mit den Banken gegeben haben. Ist die Insolvenz jetzt eine Folge mangelnder Kooperationsbereitschaft der Banken? Das scheint eine essenzielle Frage zu sein.

Wie jedoch aus dem Kreis der Gläubiger durchgesickert ist, waren einige Kreditgeber offenbar selbst überrascht von dem Insolvenzantrag. Man habe nicht den Stecker gezogen, wie es sinngemäß heißt. Es habe bis zuletzt konstruktive Gespräche gegeben, so der Tenor vonseiten der Gläubiger weiterhin. Merkwürdig, merkwürdig.

Fest steht jedenfalls: Die Insolvenz ist beantragt und Wirecard scheint momentan zahlungsunfähig zu sein. Ein Schaden ist bereits entstanden und das Risiko aufgrund dessen weiterhin hoch für alle Investoren.

E&Y sieht Betrug

Eine zweite Wendung, die ebenfalls per Donnerstag bekannt geworden ist, betrifft hingegen die Wirtschaftsprüfer und die noch immer fehlenden 1,9 Mrd. Euro. Wie die Prüfer nun erklärt haben, spreche einiges für Betrug bei Wirecard. Und das wohl nicht zu knapp.

Im Rahmen der Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2019 habe man festgestellt, dass gefälschte Saldenbestätigungen und weitere gefälschte Unterlagen für die Treuhandkonten vorgelegt worden sind. Die Prüfer hätten ihre Erkenntnisse den zuständigen Behörden und auch dem Aufsichtsrat mitgeteilt.

Die Tragweite dieses sich hier andeutenden Skandals könnte größer sein, als zunächst angenommen. Es gebe deutliche Hinweise, dass es sich um einen umfassenden Betrug handele, an dem verschiedene Parteien rund um die Welt und in verschiedenen Institutionen mit gezielter Täuschungsabsicht beteiligt wären. Dabei läge der Verdacht nahe, dass man mit „konspirativem Betrug“ gezielt die Öffentlichkeit und Investoren täuschen wollte. Starker Tobak!

Auch das dürfte verdeutlichen, dass die Causa Wirecard noch einen Rattenschwanz, vermutlich auch einen strafrechtlichen, nach sich ziehen wird. Es ist nicht davon auszugehen, dass es mit der Insolvenz zwingend vorbei sein muss. Selbst wenn die Aktie bereits einen großen Teil des Wertes eingebüßt hat.

Für mich, ganz klar: Finger weg!

Je weiter die Causa ihren Lauf nimmt, desto deutlicher wird das Zwischenfazit: Die Tragweite des Bilanzskandals ist einfach nicht abzusehen, wobei die Insolvenz eine plausible Richtung vorgeben dürfte. Es heißt daher, zumindest für mich: Finger weg! Die Aktie ist und bleibt ein heißes Eisen.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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