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Könnte die Wirecard-Aktie jetzt vielleicht ein Schnäppchen sein?

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Foto: Getty Images

Wirecard (WKN: 747206) ist in der letzten Woche massiv unter die Räder gekommen. Um mehr als 80 % ist der Kurs der Wirecard-Aktie innerhalb von nur drei Handelstagen gefallen. Bei nur noch 17,30 Euro (Stand 23.06.2020) steht sie inzwischen. Vor einer Woche hätte man für einen Anteilsschein noch fast 100 Euro bezahlen müssen. Die Ursache dafür war die erneute Verschiebung der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes für das letzte Geschäftsjahr. Anders als noch vor wenigen Wochen von Wirecard angekündigt, hat der Bilanzprüfer das Testat verweigert, da Belege für Einlagen in mehreren Treuhandkonten fehlen.

Die Aktie ist also um 80 % gefallen. Bedeutet das, dass sie jetzt vielleicht wirklich günstig sein könnte? Werfen wir erst mal einen Blick auf die konkreten Probleme, um die Frage zu beantworten.

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Fast 2 Mrd. Euro haben sich in Luft aufgelöst

Der Bilanzprüfer hat das Testat für den Geschäftsbericht verweigert, da Belege über Einlagen in Höhe von 1,9 Mrd. Euro auf Treuhandkonten auf den Philippinen offenbar gefälscht waren. Inzwischen hat Wirecard selbst eingeräumt, dass es das Geld wahrscheinlich nie gegeben hat. Eigentlich ist überhaupt nichts im Zusammenhang mit dieser Summe klar. Warum lag überhaupt eine derart große Summe auf den Philippinen bzw. warum sollte sie da liegen? Das ist wohl nur eine von vielen Fragen, die Wirecard in den nächsten Wochen beantworten muss. Welche Konsequenzen der Verlust einer so großen Summe haben wird, ist noch nicht absehbar. Verlangen die kreditgebenden Banken nun weitere Sicherheiten? Wollen sie vielleicht sogar die gesamten Kredite direkt einfordern?

Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt. Da der Geschäftsbericht nun nicht bis zum 19.6. veröffentlicht wurde, haben die Banken das Recht, die Kredite einzufordern. Da das den Konzern aber direkt in die Insolvenz führen dürfte, ist es ein eher unwahrscheinliches Szenario. Doch in der aktuellen Situation kann man wohl keine Möglichkeit ausschließen. Laut aktuellen Medienberichten beraten die Banken noch ihr weiteres Vorgehen.

Um die Kredite weiter laufen zu lassen, werden die Banken davon überzeugt werden müssen, dass Wirecard tatsächlich profitabel ist und das nicht nur auf dem Papier war. Denn nur mit ordentlichen Gewinnen werden sich die Kredite über ebenfalls fast 2 Mrd. Euro zurückzahlen lassen.

Wie geht es mit der Wirecard-Aktie weiter?

Nun stellt sich die Frage, ob Wirecard auch ohne das verschollene Geld zurechtkommt oder ob das allein schon ein existenzbedrohender Verlust sein könnte. Ich denke, dass der Verlust als isoliertes Ereignis noch verkraftbar sein dürfte, da der Konzern nach eigenen Angaben hochprofitabel ist und allein in diesem Jahr etwa 1 Mrd. Euro Gewinn machen dürfte. Für die Besitzer von Wirecard-Aktien von größerer Bedeutung ist definitiv das Schicksal und die Geschichte hinter den verschwundenen Milliarden interessant. Die große Frage ist daher, ob die Gewinnzahlen der letzten Jahre wenigstens annähernd der Realität entsprachen oder ob seit Jahren systematisch getrickst wurde.

All diese Fragen werden wohl erst beantwortet werden können, wenn die Bilanzprüfer ihre Arbeit abgeschlossen haben werden. Bis dahin ist keiner Zahl, die sich in irgendwelchen Berichten des Unternehmens findet, zu vertrauen. Damit ist die Aktie aus meiner Sicht nur etwas für wirklich hartgesottene Zocker, die darauf hoffen, dass das Ganze einen glimpflichen Ausgang nimmt und der Kurs in die Höhe schießt.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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