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Steht die Lufthansa nun vor der Insolvenz?

Geldscheine fliegen aus Geldbeutel
Foto: Getty Images

Die Lufthansa (WKN: 823212)-Aktie hat nach der starken Rallye im letzten Monat einen Gang zurückgeschaltet und pendelt nun seit einigen Tagen um die 10-Euro-Marke herum. Aber schon in der nächsten Woche könnte es zu weiteren starken Kursschwankungen kommen. Für Donnerstag, den 25.06., ist eine außerordentliche Aktionärsversammlung angesetzt, auf der es noch mal richtig spannend werden dürfte.

Aktionäre stimmen über Staatshilfe ab

Der Anlass ist, die Zustimmung der Aktionäre zur Annahme der staatlichen Hilfen zu bekommen. Das ist notwendig, da der Staat eine direkte Beteiligung an der Lufthansa erhält. Konkret sind es 20 % der Aktien und die Option auf weitere 5 %, um im Zweifelsfall eine Übernahme durch einen Konkurrenten verhindern zu können. Gleichzeitig kann der Staat damit an einem eventuell über die nächsten Jahre steigenden Kurs teilhaben.

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Doch warum wird die Abstimmung spannend, wenn bereits bekannt ist, wie die Bedingungen aussehen? Ganz einfach: Die Lufthansa hat inzwischen einen neuen Großaktionär, der mit den Konditionen unzufrieden ist und nachverhandeln möchte. Die Rede ist von Heinz-Hermann Thiele. Herr Thiele besitzt aktuell über seine Firma KB Holding GmbH mehr als 15 % der Anteile an der Airline. Daher hat er auf der Hauptversammlung eine gute Chance, die nötige Zweidrittelmehrheit zu verhindern, wenn er das möchte. Denn relevant ist dafür nicht die gesamte Zahl an Aktien, die im Umlauf sind. Vielmehr ist es nur die Zahl der abgegebenen Stimmen, die entscheidend ist. Je weniger Stimmrechte wahrgenommen werden, desto größer ist also das Gewicht der abgegebenen Stimmen.

Und nun droht Herr Thiele, mit seinen Aktien gegen die Annahme der staatlichen Hilfen zu stimmen. Die Folgen könnten für den Konzern verheerend sein. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Insolvenz in diesem Fall der letzte Ausweg wäre. Bereits in der Vergangenheit wurde mehrfach darauf hingewiesen, wie kritisch die Liquiditätsposition aktuell ist. Gleichzeitig ist es dem Unternehmen aktuell nicht möglich, sich die benötigten 9 Mrd. Euro an den Finanzmärkten zu besorgen. Damit gibt es praktisch keine realistische Alternative zum staatlichen Hilfspaket.

Im Falle einer Lufthansa-Insolvenz gibt es nur Verlierer

Die Frage ist nun, wie wahrscheinlich dieses Szenario wirklich ist. Objektiv betrachtet würde es für einen Aktionär wenig Sinn machen, die Hilfen abzulehnen. Denn sollte die Lufthansa wirklich in die Insolvenz rutschen, wären sie die Letzten in der Schlange der Gläubiger. Um überhaupt etwas zu bekommen, müssten alle Anleihen und sonstigen besicherten Kredite in voller Höhe zurückgezahlt werden. Dass es dazu kommen wird, kann als extrem unwahrscheinlich angesehen werden, da im aktuellen Umfeld wenige Abnehmer für die Vermögenswerte zu erwarten wären.

Würde die Lufthansa nun in die Insolvenz gezwungen werden, wird der Betrieb eventuell eingestellt. Damit stehen auch Zehntausende Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Dagegen würde die Zustimmung das Überleben sichern und dem Konzern eine Perspektive bieten. Zwar wird eine große Zahl von Aktien an den Staat ausgegeben werden müssen, aber dennoch sind die Aktien eine Menge wert. Die Annahme der staatlichen Hilfen scheint daher der beste Weg in die Zukunft zu sein. Auch wenn die Aktionäre sicherlich über einige Jahre keine Dividende erwarten können, aber die Alternative wäre, weder eine Dividende zu bekommen noch eine Aktie zu besitzen, die einen Wert hat.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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