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Impfstoff-Milliarden für BioNTech, CureVac und Co. – wie auch Evotec davon profitiert

Biotech: Forscher mit Reaganzgläsern Corona-Impfstoff
Foto: Getty Images

Biotechs in Deutschland führen noch ein Nischendasein, doch das könnte sich bald ändern. Denn nun kommt die Welt zusammen, um sich gegen einen gemeinsamen Feind zu verteidigen. Dabei geht es nicht wie im Kinofilm „Independence Day“ um bösartige Außerirdische, sondern um einen fiesen kleinen Virus, der überall sein Unwesen treibt. Bisher ist kein Kraut dagegen gewachsen, aber es läuft eines der größten Forschungsprogramme der Menschheitsgeschichte und Hoffnung ist in Sicht. Regierungen investieren Milliarden, um Biotech-Forscher zu Höchstleistungen zu motivieren und sich einen fairen Anteil am Impfstoffkuchen zu sichern, sobald etwas Einsetzbares zur Verfügung steht.

Mit CureVac und BioNTech (WKN: A2PSR2) hat Deutschland zwei heiße Eisen im Feuer. Wie sehr diese letztlich von etwaigen Forschungserfolgen profitieren werden, ist noch völlig unklar. Allerdings sehe ich weitreichendere Konsequenzen, die für Investoren mit Weitblick von Interesse sein könnten und auch zum Beispiel Evotec (WKN: 566480) betreffen.

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Staatliche Gelder für Biotechs: Es geht jetzt Schlag auf Schlag

Als bekannt wurde, dass die Amerikaner bei CureVac angefragt hatten, ob sie deren Forschung in die USA lotsen könnten, ging ein Aufschrei durch die Presse. Es war ein Weckruf. Seither ist klar, dass hinter den Kulissen ein Hauen und Stechen herrscht, um an die ersten Impfstoffdosen zu kommen. Wer sie zuerst hat, kann als Erstes seine Wirtschaft wieder voll hochfahren und sichert sich damit einen Wettbewerbsvorteil.

Niemand will sich vom Wähler vorwerfen lassen, dass nicht alles getan wurde, um beim Impfstoffrennen in der ersten Reihe zu sitzen. Anhand der jüngsten Deals lässt sich erkennen, wie ernst es der Politik dabei ist. Innerhalb weniger Tage erhielt BioNTech einen Kredit von bis zu 100 Mio. Euro von der Europäischen Investitionsbank und CureVac 300 Mio. Euro im Zuge einer Eigenkapitalerhöhung vom Bund über die KfW-Bank.

Zudem handelten europäische Länder mit AstraZeneca (WKN: 886455) gemeinsam einen Vorvertrag zur Lieferung von 400 Mio. Impfdosen aus, wobei ein Kaufpreis von fast 700 Mio. Euro vereinbart wurde. Frankreich wiederum hat sichergestellt, dass Sanofi (WKN: 920657) einen möglichen Impfstoff von Anfang an auch für Europa produzieren wird.

Den Biotech-Milliarden könnte ein deutscher Biotech-Boom folgen

Noch spielt die Biotech-Musik ganz klar in den USA. Das Marktverständnis ist in Deutschland einfach noch viel zu schwach ausgeprägt. Noch 2019 beklagte das „Handelsblatt“, dass „finanzielle Mittel und politische Unterstützung“ für die einheimischen Start-ups und Forschungslabore fehlten. Ein klares Zeichen dafür ist, dass BioNTech in Übersee an die Börse gegangen ist. Auch CureVac erwägt Berichten zufolge ein US-Listing.

Ob ein Investment in eine der beiden Biotechs sich letztlich auszahlen wird, steht in den Sternen. Die Aktien von BioNTech werden am 15. Juni mit rund 10 Mrd. Euro bewertet, was für ein Unternehmen mit gerade einmal 28 Mio. Euro Umsatz im ersten Quartal 2020 bei einem Nettoverlust von 53 Mio. Euro schon gewaltig ist. In den Pharmawerten, die bei den aussichtsreichsten Impfstoff-Forschungsprogrammen beteiligt sind, steckt derzeit sehr viel Euphorie, die im schlimmsten Fall Ernüchterung weichen könnte.

Deshalb könnte es sinnvoll sein, seinen Blick etwas zu weiten und Biotechs in Deutschland in den Fokus zu nehmen. Mit den staatlichen Geldern bekommt die mRNA-Forschung einen zusätzlichen Schub. Sie beschäftigt sich mit Gensequenzen, die für den Aufbau von speziellen Proteinen genutzt werden. Es besteht die Hoffnung, dass diese Plattformen für vielfältige Krankheiten eingesetzt werden können. Ein COVID-19-Impfstoff ist folglich längst nicht die einzige Chance für Biotechs, einen Erfolg zu landen.

Die erhebliche Aufmerksamkeit, die CureVac und BioNTech nun erfahren, könnte auf die gesamte Biotech-Szene in Deutschland und Europa abfärben. Das würde bedeuten, dass mehr Wagniskapitalgeber bereitwilliger Wachstumsmittel bereitstellen, dass mehr Studenten Biotechnologie als Studiengang oder Schwerpunkt wählen und dass Konzerne eher bereit sind, Partnerschaften mit Biotechs in Deutschland einzugehen.

Schritt für Schritt könnte so ein stärkeres Ökosystem entstehen. Im Fachblatt Nature Biotechnology ist bereits von einer „Renaissance“ Europas die Rede. Davon würden alle lokalen Spieler auf die eine oder andere Weise profitieren, also zum Beispiel auch Evotec.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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