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3 gute Gründe, warum ein TecDAX-ETF auch zukünftig einen MSCI World-ETF schlagen wird

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Foto: Getty Images

Für viele Investoren ist ein MSCI World-ETF der absolute Basiswert in ihrem ETF-Depot. Das ist bei mir nicht anders – mein größter ETF-Sparplan läuft auf den MSCI World-Index – und daran wird sich auch zukünftig nichts ändern. Dennoch bin ich stets auf der Suche nach vielversprechenden Beimischungen – seit Längerem steht ein TecDAX-ETF weit oben auf meiner Liste.

6 Monate  1 Jahr   3 Jahre
iShares Core MSCI World (WKN: A0RPWH) – 6,24 % + 3,65 % + 18,53 %
iShares TecDAX (WKN: 593397) + 1,63 % + 8,71 % + 31,55 %

Quelle: justETF.com, Schlusskurse 12.06.2020, beide ETFs sind thesaurierend

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Der iShares TecDAX-ETF hat einen vergleichbaren iShares MSCI World-ETF in den letzten drei Jahren klar hinter sich gelassen. Wenn du mich fragst, dann stehen die Chancen gut, dass das auch zukünftig der Fall sein wird.

Grund 1: An der Börse gewinnt nicht selten David gegen Goliath

Der MSCI World-Index investiert ausschließlich in mittelgroße bis große Unternehmen, während der TecDAX mit Ausnahme von Infineon, SAP und Wirecard in kleine bis mittelgroße Unternehmen investiert. Das ist erst mal weder gut noch schlecht – es kommt darauf an, was man will.

Wer wenig Schwankungen und eine möglichst breite Diversifikation haben möchte, der fährt mit den über 1.600 Großunternehmen des MSCI World natürlich besser als mit den teilweise stark schwankenden 30 TecDAX-Aktien.

Wer seinem Portfolio allerdings einen Schuss Extrawachstum einhauchen möchte und wer starke Schwankungen aushält, der findet in TecDAX-ETFs deutlich mehr Potenzial. Denn kleine Unternehmen verfügen in der Regel über deutlich mehr Wachstumspotenzial als Großkonzerne.

Stell dir nur mal vor, SAP möchte seinen Umsatz um 25 % steigern: Für diesen Sprung müsste das Unternehmen seinen Umsatz um knapp 7 Mrd. in die Höhe schrauben. Das ist mehr, als die gesamte Commerzbank an der Börse wert ist … SAP müsste also um mehr als eine Commerzbank wachsen, um ein Umsatzwachstum von 25 % zu erreichen – innerhalb eines Jahres!

Jedem wird klar sein, dass das über mehrere Jahre extrem schwierig sein wird. Entsprechend unrealistisch ist eine solche Erwartungshaltung. Nemetschek hingegen – ein im TecDAX notiertes Softwareunternehmen – konnte 2019 um 21 % beim Umsatz zulegen, was in absoluten Zahlen „lediglich“ 100 Mio. Euro entspricht.

Ein neues Produkt, eine neue Vertriebsregionen, ein neuer Kunde – 100 Mio. Umsatzwachstum ist verglichen mit den 7 Mrd. Euro von SAP eine absolut machbare Aufgabe.

Fazit: Großkonzerne wachsen meist langsamer als kleine Unternehmen – genau wie deren Aktien. Aus diesem einfachen Grund steckt in kleinen bis mittelgroßen Unternehmen mehr Wachstumspotenzial als in großen Unternehmen. Folglich steckt auch in einem TecDAX-ETF mehr Wachstumspotenzial als in einem MSCI World-ETF.

Grund 2: Tech regiert die Welt

Die nach Marktkapitalisierung größten börsennotierten Unternehmen der Welt sind größtenteils aus dem Tech-Bereich, genau wie die Top-Performer der letzten Jahre. Keine Frage – Tech-Konzerne dominierten in den letzten Jahren die Realwirtschaft genauso wie auf dem Börsenparkett.

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Quelle: Getty Images

Der Grund hierfür: Auf Basis technologischer Innovationen konnten Produkte geschafften werden, die unseren Alltag einfacher, effizienter oder angenehmer gemacht haben. Das Internet ermöglichte es Jeff Bezos, den „Everything Store“ zu schaffen, den heute jeder nutzt: Amazon (WKN: 906866).

Heute ist Amazon das drittwertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt und bescherte seinen Anlegern in den letzten zehn Jahren eine Rendite von weit über 2.000 %.

Schnelle mobile Internetverbindungen in Verbindung mit weiteren technologischen Weiterentwicklungen ermöglichten das iPhone, was den Durchbruch für Steve Jobs und Apple (WKN: 865985) bedeutete. Apple ist heute das wertvollste Unternehmen der Welt und beglückte seine Aktionäre mit einer Rendite von über 900 % in den letzten zehn Jahren.

Man könnte diese Auflistung problemlos weiter fortführen, was jedoch nicht Sinn dieses Artikels wäre. Fakt ist: Der schnelle technologische Fortschritt ermöglichte es Unternehmen, die sich diesen zunutze machten, spektakuläre Renditen zu zahlen! Und ich gehe nicht davon aus, dass sich daran in den nächsten zehn Jahren etwas Grundlegendes ändern wird. Mehr Cloud, mehr Software, mehr Datenanalyse – es gibt genügend Tech-Bereiche, in denen spektakuläre Entwicklungen möglich sind.

Wer in den MSCI World investiert, der investiert breit diversifiziert über alle Branchen hinweg in Aktien. Mit rund 20 % ist der Tech-Anteil eher niedrig. Mit einem TecDAX-ETF hingegen investiert man zu einem Großteil in Tech-Aktien, was in einer immer „technologischeren“ Welt wohl mehr Wachstumspotenzial verspricht.

Grund 3: Keine wachstumsschwachen „Bremser“

Der MSCI World-Index bildet rund 85 % der Marktkapitalisierung der jeweiligen Länder ab, hauptsächlich Large- und MidCaps (also sehr große bis mittelgroße Unternehmen). Das hat Vorteile, weil diese Titel meist weniger schwanken als kleine Aktiengesellschaften. Es hat aber auch Nachteile, weil man sich mit dieser Strategie echte Renditebremser ins Depot holt.

Beispielsweise beteiligt man sich mit einem MSCI World-ETF praktisch an der gesamten Automobilindustrie – von Fiat Chrysler über Ford bis hin zu Volkswagen. Klar mag der eine oder andere Potenzial aufgrund niedriger Bewertungen in dieser Branche sehen. Unbestritten ist das Potenzial für Kurssteigerungen aber doch begrenzt – zumindest verglichen mit Tech-Unternehmen.

Gleiches gilt in meinen Augen für Energieversorger, Telekommunikationsanbieter oder Immobilienunternehmen: Sie alle können im Sinne der Diversifikation ihre Berechtigung haben. Aber sie alle werden in den nächsten Jahren sicherlich keine Wachstumsraketen sein. Was das Wachstumspotenzial betrifft, sind sie damit echte Bremser.

Während ein TecDAX-ETF fast ausschließlich auf Aktien mit viel Wachstumspotenzial setzt, sind im World-ETF viele wachstumsschwache Branchen enthalten, die das Wachstumspotenzial stark limitieren. Langfristig dürfte ein TecDAX-ETF daher über deutlich mehr Wachstumspotenzial verfügen als ein MSCI World-ETF.

TecDAX-ETF 1: iShares TecDAX UCITS-ETF

Der größte hierzulande handelbare TecDAX-ETF kommt von iShares. Mit seinem hohen Fondsvolumen und der Tatsache, dass er bei nahezu allen Brokern sparplanfähig ist, dürfte er für die meisten Anleger die erste Wahl in Bezug auf einen TecDAX-ETF sein. Insbesondere für TradeRepublic-Kunden dürfte er die Nummer eins sein, weil er dort ohne Gebühr bespart werden kann.

WKN 593397
Fondsvolumen 892 Mio. Euro
Gesamtkostenquote TER 0,51 %
ausschüttend/thesaurierend thesaurierend
Performance letzte 3 Jahre + 31,55 %
sparplanfähig bei comdirect, consorsbank, TradeRepublic

Quelle: justETF, Stand: 12.06.2020

Eine Alternative gibt es allerdings – und die möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten.

TecDAX-ETF 2: Lyxor 1 TecDAX UCITS-ETF

Die Rede ist vom Lyxor TecDAX UCITS (WKN: ETF908)-ETF. Er ist günstiger als sein iShares-Rivale, verfügt allerdings über ein niedrigeres Fondsvolumen, was eine Schließung begünstigen könnte.

WKN ETF908
Fondsvolumen 84 Mio. Euro
Gesamtkostenquote TER 0,40 %
ausschüttend/thesaurierend ausschüttend
Performance letzte 3 Jahre + 31,69 %
sparplanfähig bei comdirect

Quelle: justETF, Stand: 21.04.2020

Für Anleger, die ihr Depot nicht bei TradeRepublik haben und die ausschüttende ETFs bevorzugen, könnte der Lyxor-ETF aber trotzdem gut passen: Aufgrund seiner etwas niedrigeren Gesamtkostenquote konnte er sich in den letzten drei Jahren einen kleinen Renditevorsprung gegenüber seinem iShares-Rivalen sichern.

Mein Fazit: Warum ein TecDAX-ETF trotzdem nur Beimischung bleibt

Vieles spricht in meinen Augen dafür, dass in einem TecDAX-ETF deutlich mehr Wachstumspotenzial steckt als in einem MSCI World-ETF. Trotzdem bleibt der iShares MSCI World-ETF der Schwerpunkt meines ETF-Portfolios – weil ich mit ihm breit diversifiziert am weltweiten Wachstum der Weltwirtschaft partizipieren kann.

Und genau drauf kommt’s mir beim passiven Investieren an: Breit gestreut, ohne viel Arbeit und möglichst einfach eine ordentliche Rendite erzielen. Gerne füge aber hin und wieder einen Schuss Wachstum hinzu – beispielsweise in Form eines TecDAX-ETF.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon, Apple, Nemetschek SAP und Wirecard. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Apple und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.



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