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Wirecard vor neuer Belastungsprobe. Darauf musst du jetzt achten!

Hund mit Fragezeichen
Foto: Getty Images

Die aktuelle Woche wird für Wirecard (WKN:747206) ganz besonders wichtig werden. Der lang ersehnte Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr wird endlich veröffentlicht. Normalerweise ist das kein besonders kritisches Ereignis und normalerweise wird der Geschäftsbericht sehr viel früher im Jahr veröffentlicht. Aber was ist bei diesem Unternehmen schon normal?

Die Bilanzprüfung hat das Vertrauen massiv erschüttert

Dass Wirecard ein ganz besonderes Unternehmen im DAX ist, ist kein Geheimnis. Seit Jahren gibt es regelmäßige Anschuldigungen, mit den Bilanzen stimme etwas nicht. Teilweise kommt hinterher heraus, dass diese Bezichtigungen von Shortsellern stammten. Diese haben gezielt Falschinformationen gestreut, um den Aktienkurs zu drücken und davon zu profitieren.

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Doch inzwischen hat die Causa Wirecard eine ganz andere Dimension angenommen. Im letzten Jahr wurden mehrfach Artikel in der „Financial Times“ veröffentlicht, in denen schwere Vorwürfe über angebliche Bilanztricks erhoben wurden. Der Wirecard-Vorstand hat anschließend versucht, die Behauptungen zu entkräften, indem eine Bilanzprüfung durch eine unabhängige Instanz in Auftrag gegeben wurde. Doch der Schuss ging gewaltig nach hinten los und belastet den Aktienkurs bis heute. Die Aktie pendelt seither zwischen 80 und 100 Euro hin und her. Vor Veröffentlichung des Berichts zur Bilanzprüfung lag der Kurs noch bei etwa 140 Euro.

Das Problem des Berichts war, dass nur noch weitere Fragen aufgeworfen wurden, statt die Vorwürfe zu entkräften. Einzelne Punkte konnten zwar ausgeräumt werden, doch die wichtigsten Fragen blieben offen, da man die Authentizität der relevanten Daten nicht verifizieren konnte. Und auch der reguläre Bilanzprüfer, der für die Geschäftsberichte der vergangenen Jahre und auch dieses Jahres zuständig ist, kam unter Beschuss.

Daher wird nun vermutlich besonders sorgfältig geprüft, um eine ähnliche Blamage zu vermeiden.

Geschäftszahlen sind Nebensache

Wichtig ist daher nun vor allem eines: Bekommt Wirecard ein uneingeschränktes Testat? Kann also bestätigt werden, dass die Umsätze alle real sind?

Kurios ist, dass die tatsächlichen Zahlen weniger interessant sind als die Widerherstellung des Vertrauens in die Unternehmensführung. Davon hängt extrem viel ab. Wenn nicht garantiert werden kann, dass die veröffentlichten Zahlen auch korrekt sind, welchen Wert haben sie dann?

Die Jahreszahlen wurden bereits im Februar grob skizziert. Demnach ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 38 % auf 2,8 Mrd. Euro gestiegen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist demnach um 40 % von 561 Mio. Euro auf nun 785 Mio. Euro gestiegen. Und selbst die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres sind bereits bekannt. Demnach ist der Umsatz um 24 % auf 700 Mio. Euro gestiegen und das EBITDA um 26 % auf 204 Mio. Euro. Auch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr, wonach das EBITDA auf einen Wert zwischen 1,0 und 1,12 Mrd. Euro steigen wird, wurde noch einmal bestätigt.

Scheinbar ist das Geschäft immer noch intakt. Auch wenn sich das Wachstum wohl coronabedingt ein wenig abgeschwächt hat, sind die Zahlen immer noch beeindruckend.

Die Prognose ist nicht viel wert, wenn sich herausstellen sollte, dass die korrekte Verbuchung der Umsätze auch jetzt nicht bestätigt werden kann. Sollten auch in dieser Woche also noch irgendwelche Zweifel bestehen bleiben wie vor wenigen Monaten, dann dürfte der Druck auf den Vorstand weiter steigen. Das würde das Vertrauen in den Konzern dann vermutlich endgültig erschüttern und den Aktienkurs erneut auf Talfahrt schicken.

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Dennis Zeipert besitzt Wirecard-Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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