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Diese beliebten Aktien zahlen mehr Dividende als die Münchener Rück: Aber sind sie auch so sicher? (Psst, eine ist es nicht!)

Rebalancing
Foto: Getty Images

Die Aktie der Münchener Rück (WKN: 843002) ist aus Sicht der Dividende schon ein ziemlich attraktives Gesamtpaket: Bei einem momentanen Aktienkursniveau von 219,50 Euro (15.06.2020, maßgeblich für alle Kurse) und einer zuletzt gezahlten Ausschüttung in Höhe von 9,80 Euro winkt hier eine Rendite in Höhe von 4,46 %. Allerdings ist das nicht alles.

Gleichzeitig verfügt der DAX-Rückversicherer schließlich noch über einen 51-jährigen Lauf stets zumindest stabiler Zahlungen. Sowie eine Schwankungsrückstellung, um operativ schwierige Jahre mit weiterhin konstanten Zahlungen zu meistern. Und ein Ausschüttungsverhältnis, das gemessen an einem 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von 18,96 Euro bei ca. 51,5 % liegt. Zuverlässigkeit und eine hohe Dividende spielen hier gleichermaßen wichtige Rollen.

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Die Aktien von AT&T (WKN: A0HL9Z) und British American Tobacco (WKN: 916018) können jedenfalls mit hohen, ja, sogar noch höheren Dividendenrenditen aufwarten. Aber sind sie auch so sicher wie die Aktie der Münchener Rück? Zumindest bei einem Ausschütter habe ich hier langfristig kleinere Zweifel.

1. AT&T

Betrachten wir dabei zunächst die Aktie von AT&T. Der US-amerikanische Telekommunikationskonzern zahlt derzeit jedenfalls 0,52 US-Dollar pro Quartal an die Investoren aus. Bei einem momentanen Aktienkursniveau von 30,50 US-Dollar entspräche das einer Dividendenrendite in Höhe von 6,81 %. Wie gesagt: Der Wert liegt über dem der Münchener Rück.

Von der Dividendenhistorie her kann AT&T zumindest qualitativ mit dem DAX-Rückversicherer gleichziehen. Seit inzwischen 35 Jahren erhöhen die US-Amerikaner schließlich bereits jedes Jahr die eigene Ausschüttung. Das weniger an konstanten Zahlungen wird hier durch ein stetiges, moderates Wachstum wettgemacht. Das Ausschüttungsverhältnis beläuft sich gemessen am 2019er-freien Cashflow außerdem auf einen Wert von ca. 52 %. Hier steht die Aktie von AT&T der der Münchener Rück wenig nach.

Die operative Ausrichtung scheint dabei ebenfalls zu stimmen. Keine Frage: AT&T ist als gigantischer Telekommunikationskonzern keine Wachstumsmaschine mehr. Allerdings rechnet das Management mit einer stets konstanten Performance, in einzelnen Jahren mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das könnte ausreichend sein, damit hier die aristokratische Dividendenhistorie auf dem Laufenden gehalten wird.

Operativ dürften dabei weniger Kabelverträge durch ein neues Streaming-Angebot ausgeglichen werden können. Der Mobilfunkbereich könnte hingegen einfach konstant performen. Das wiederum kann eine solide, zeitlose, dividendenstarke Ausgangslage sein.

2. British American Tobacco

Die Aktie von British American Tobacco, kurz BAT, verfügt ebenfalls über eine höhere Dividendenrendite. Momentan zahlt der britische Zigarettenhersteller 2,104 Pfund Sterling innerhalb von vier Quartalen an die Investoren aus. Bei einem momentanen Aktienkursniveau von 29,76 Pfund Sterling entspräche das einer Dividendenrendite von 7,06 %. Das ist gewiss sehr attraktiv!

British American Tobacco gehört mit einem Lauf von 19 Jahren stets jährlich angehobener Dividenden zu den heißeren Anwärtern auf den Kreis der Dividendenaristokraten. Die Dividendenpolitik des Tabakkonzerns sieht dabei vor, stets ca. 65 % gemessen am operativen Gewinn an die Investoren auszuschütten. Mitsamt einer eigentlich moderaten Wachstumsgeschichte könnte das eine solide Basis für weiterhin starke und moderat wachsende Ausschüttungen sein.

Hier könnte es mittelfristig jedoch ein Problem geben: Die Zigarettenindustrie ist gegenwärtig dabei, ihre defensive und moderat wachsende Klasse ein wenig zu verspielen. Der Widerstand gegen Tabak wird größer, die Preise (und Steuern!) werden durch die Politik erhöht. Einzelne Verbote wie unlängst das von Menthol-Zigaretten belasten zusätzlich. Ein Marktumfeld, das die Größen dieser Industrie womöglich in die Knie zwingen wird.

Momentan rechnet das Management für das Jahr 2020 zwar noch mit einem Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Allerdings könnte es mit dem Wachstum aufgrund des Widerstands vonseiten der Politik bald gewesen sein. Das wiederum könnte über kurz oder lang zu einem wenig konstanten operativen Verlauf führen, der vielleicht weniger konstante Dividenden nach sich zieht.

AT&T die gleiche defensive Klasse, BAT eher nicht!

Wenn du mich fragst, besitzt daher die Aktie von AT&T vermutlich eher die gleiche defensive und zeitlose Klasse wie die Aktie der Münchener Rück. Für die Tabakindustrie und die Dividendenperle BAT könnte sich der Wind hingegen deutlich drehen. Das wiederum könnte mittel- bis langfristig zu Schwierigkeiten führen, was die Fortsetzung der bislang bemerkenswerten Dividendenhistorie angeht.

Ein Risiko, das man als Investor jedenfalls beachten sollte. Entsprechend glaube ich, dass bloß die Aktie von AT&T, trotz höherer Dividendenrendite, über eine ähnlich defensive Klasse wie die der Münchener Rück verfügt.

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Vincent besitzt Aktien von AT&T, British American Tobacco und der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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