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Neue Crashwelle im Anmarsch? Wie Anleger jetzt an der Börse handeln sollten

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Foto: Getty Images

„Mr. Dax“ Dirk Müller ist sich ganz sicher: Die Kurse werden erneut in den Keller rauschen. Schließlich war das bisher Gesehene kaum mehr als eine kurzlebige Korrektur. Ob er recht bekommen wird, ist alles andere als sicher, aber Anleger sollten sich darauf einstellen, dass es wieder turbulent wird. Mit der richtigen mentalen Vorbereitung sollten wir in der Lage sein, davon zu profitieren.

Die wirtschaftliche Lage ist kritisch

Es ist erstaunlich, dass so viele Kurse in kürzester Zeit über das Vorkrisenniveau hinausschießen konnten. Viele Anleger sind offenbar überzeugt, dass bereits Licht am Ende des Tunnels erkennbar sei. China, die Werkbank der Welt, produziert seit Wochen wieder auf Hochtouren. In vielen anderen Regionen sind die Fallzahlen stark zurückgegangen und es hat ein Prozess der Lockerungen eingesetzt.

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Dabei übersehen allerdings viele, dass auf globaler Basis die Pandemie weiterhin an Kraft gewinnt. Weit über 3 Millionen Menschen sind derzeit offiziell als aktiv infiziert erfasst, und schon bald werden es 4 Millionen sein. In bevölkerungsreichen Ländern wie Brasilien, Russland und Indien ist noch lange kein Ende absehbar. Auch in den USA ist der Trend in vielen Einzelstaaten ungünstig, verschlimmert durch die vielerorts ungeschützten Massenproteste der letzten Wochen.

Milliarden Menschen müssen seit Monaten mit starken Einschränkungen leben und viele davon können nicht ihrer gewohnten Arbeit nachgehen. Es ist absehbar, dass die Folgen davon im zweiten Halbjahr deutlich werden.

Gleichzeitig haben viele Unternehmen aller Branchen geplante Investitionen zurückgestellt, um die Barmittelbestände zu schonen. 32 % der im Mai befragten Industrieunternehmen haben laut einer Ifo-Umfrage sogar geplante Investitionen komplett gestrichen. So zieht sich ein ganzer Schwanz von Einbußen durch die gesamte Wirtschaft. Wird weniger investiert, dann sinkt die wirtschaftliche Aktivität, es werden weniger Arbeitsplätze geschaffen, die Einkommen sind in Summe geringer und der Konsum wird eingeschränkt, woraufhin erneut weniger investiert wird.

Ganze Industriezweige sind dabei, zu kollabieren, insbesondere alles rund um Personentransport, Gastwirtschaft und Unterhaltung. Das alles sollte Anlegern Sorgen machen, weshalb euphorische Kurse wie zuletzt nur schwer zu verstehen sind.

Warum es trotzdem Hoffnung gibt

Die Argumente der Bullen drehen sich vor allem um zwei Punkte: Erstens, dass die massiven staatlichen Konjunkturprogramme einen großen Teil der ausfallenden privaten Investitionen kompensieren und zweitens, dass es angesichts der anhaltend tiefen Zinsen keine Alternative für Anleger gäbe. Außerdem bieten Aktien einen gewissen Schutz gegen Inflation, wohingegen es gefährlich sein könnte, Bargeld zu halten, falls eine Entwertung einsetzen sollte.

Da ist schon etwas dran. Gerade in Deutschland dürften die milliardenschweren Anreize und Programme gute Wirkung zeigen. Klar ist auch, dass die Verbindung aus Nullzinsen, Neuverschuldung und gewaltigen Defiziten, wie wir sie beispielsweise in den USA sehen, kaum nachhaltig sein kann. Da würde ich mich mit Aktien wohler fühlen als mit einer Dollar-Anleihe.

Angesichts solch valider Punkte müssen wir mit unterschiedlichen Szenarien kalkulieren und können nicht stur darauf warten, dass der DAX wieder vierstellig wird. Wie immer an der Börse arbeitet die Zeit gegen die Bären und Crashpropheten.

Wie man jetzt klug an der Börse handelt

Der erste Schritt sollte immer in der Einschätzung der Werthaltigkeit seines bestehenden Depots sein. Jetzt könnte ein guter Zeitpunkt sein, um den Laden auf Vordermann zu bringen. Das bedeutet einerseits, Aktien von Unternehmen, die dich heute nicht mehr genauso begeistern wie zum Kaufzeitpunkt, zu liquidieren. Andererseits wäre gegebenenfalls zu überlegen, bei Aktien, die nun zu Fantasiepreisen gehandelt werden, Gewinne zu realisieren – selbst wenn das Unternehmen dahinter dich weiterhin begeistert.

Spätestens nach diesem Schritt solltest du mit genügend Pulver ausgestattet sein, um bei stärkeren Kursrückgängen zugreifen zu können. Da wir wie gesagt nicht wissen können, welches Szenario sich über die kommenden Wochen entfalten wird, sollten wir ruhig und überlegt vorgehen. Das heißt, weder jetzt alles verkaufen noch zu einem bestimmten Zeitpunkt alle verfügbaren Ressourcen in den Aktienmarkt pumpen.

Am vernünftigsten erscheint mir, schrittweise vorzugehen. Bei einem DAX-Stand von unter 12.000 Punkten lassen sich bereits Aktien finden, die auf lange Sicht gute Renditen versprechen. Von daher könnte man bei einem der nächsten schwachen Börsentage kleinere Positionen eingehen. Mit dem restlichen Geld würde ich auf noch günstigere Einstiegsgelegenheiten warten und vielleicht im Abstand von 5-%-Stufen vorsichtig zukaufen, falls möglich. Bei vierstelligen DAX-Ständen kann man auch mutiger werden.

Das kann sich zwar im ersten Moment so anfühlen, wie ins fallende Messer zu greifen, aber es ist besser, als nach dem Turnaround den Kursen hinterherzulaufen. Wichtig dabei ist natürlich, dass man auf Unternehmen setzt, die robust genug sind, um gestärkt aus dieser Krise herauszukommen. Positive Cashflows und eine gute Liquidität, um bei Gelegenheit günstige Zukäufe finanzieren zu können, sind zum Beispiel sehr vorteilhafte Eigenschaften einer Aktiengesellschaft.

Schließlich könnte sich nicht nur die Rezession, sondern auch die Baisse an den Börsen länger hinziehen, als viele heute erwarten. In diesem Szenario will man keine Unternehmen besitzen, die schwach auf der Brust sind.

Falls der zweite Crash ausfällt

Im Fall, dass ein größerer Einbruch auf sich warten lässt, bietet es sich an, mit einem Teil der verfügbaren Mittel in andere Anlageklassen wie etwa Rohstoffe zu investieren sowie einfach etwa einmal pro Monat ein paar Stücke am Aktienmarkt einsammeln.

Denn, wie gesagt: Die Zeit arbeitet gegen uns, wenn wir nicht in Aktien engagiert sind, und Bargeld hat seine eigenen Risiken. Zwar dürfte es auf den aktuellen Kursniveaus kaum möglich sein, mit dem breiten Markt die gewohnten 7 % jährliche Rendite zu verdienen, aber selbst die Hälfte davon wäre ja immer noch viel mehr, als man im festverzinslichen Bereich bekommt.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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