4 aktuelle Corona-Impfstoffentwicklungen rund um die BioNTech-Aktie, Moderna-Aktie, Johnson&Johnson-Aktie und Eli Lilly-Aktie
Unmittelbar nach Ausbruch des Coronavirus im Dezember 2019 begann auch schon die Suche nach einem Impfstoff und nach wirksamen Medikamenten. Mittlerweile gibt es über 130 Projekte, die an der Entwicklung eines Impfstoffes arbeiten. Dieser Wettbewerb beschleunigt die Entwicklung ungemein, denn jedes Land und jede beteiligte Firma möchte zuerst erfolgreich sein, um seine Wirtschaft wieder uneingeschränkt hochzufahren und sich somit einen wirtschaftlichen Vorteil zu sichern.
Im Hintergrund übt zudem die Politik Druck und Einfluss aus und unterstützt durch milliardenschwere Zahlungen die beschleunigte Entwicklung. Wo stehen wir also heute und welche aktuellen Meldungen gibt es derzeit rund um das Thema?
1. Moderna drückt aufs Tempo
Das amerikanische Biotech-Unternehmen Moderna (WKN: A2N9D9) gehört zu jenen Unternehmen, die bei ihren Forschungen zu einem COVID-19-Impfstoff schon sehr weit vorn liegen. Heute (11.06.2020) gab es bekannt, bereits im Juli 2020 die letzte Entwicklungsphase mit über 30.000 Teilnehmern beginnen zu wollen.
Derzeit befindet sich der Kandidat mRNA-1273 in der Entwicklungsphase 2, die im Mai 2020 mit 600 Teilnehmern begann. Hier wird die Sicherheit des Mittels untersucht. Moderna arbeitet zur Impfstoffproduktion mit der schweizerischen Lonza (WKN: 928619) zusammen und plant ab 2021 mit der Produktion von 500 bis 1.000 Mio. Dosen.
2. BioNTech erhält Unterstützung
BioNTech (WKN: A2PSR2) gehört ebenfalls zu jenen Unternehmen, die mit ihrer Impfstoffentwicklung schon weiter fortgeschritten sind. Es erhält nun von der Europäischen Union (EU) finanzielle Unterstützung. Sie möchte sich über Verträge den Erstzugriff auf den Impfstoff sichern. Zeitgleich hat die EU BioNTech über die Europäische Investitionsbank einen Kredit in Höhe von 100 Mio. Euro zugesichert.
Das Geld soll in Abhängigkeit von den Forschungsfortschritten in zwei Tranchen ausgezahlt werden. BioNTech wird das Geld hauptsächlich zum Ausbau seiner Impfstoff-Produktionsstätten nutzen. Seit April 2020 untersucht die Firma ihren Kandidaten in klinischen Studien. Ende Juni werden hier erste Ergebnisse erwartet. Im Mai 2020 wurde eine weitere Untersuchung in den USA begonnen. Bis zum Jahresende 2020 sollen bereits mehrere Millionen und 2021 dann schließlich Hunderte Mio. Dosen des Impfstoffs bereitgestellt werden.
3. Johnson & Johnson beschleunigt Entwicklung
Johnson&Johnson (WKN: 853260) rechnete ursprünglich 2021 mit der Fertigstellung eines COVID-19-Impfstoffes, spürt nun aber den Druck der amerikanischen Regierung und wird deshalb seine klinischen Studien um zwei Monate nach vorn ziehen. Das Unternehmen wird nun bereits im Juli 2020 mit klinischen Studien beginnen, um bis zum Jahresende 2020 einen wirksamen Impfstoff präsentieren zu können. An den ersten Untersuchungen werden 1.045 Freiwillige im Alter zwischen 18 und 55 Jahren teilnehmen.
Aktuell sieht alles danach aus, als würde Europa bei der Impfstoffentwicklung vor den USA liegen. In Europa wird bereits im Herbst/Winter 2020 ein fertiger Impfstoff erwartet.
4. Eli Lilly forscht an Coronavirusmedikament
Zeitgleich zu den Impfstoffen wird an Antikörpertherapien geforscht, die ebenfalls teilweise schon relativ weit fortgeschritten sind. So geht Eli Lilly (WKN: 858560) davon aus, bereits ab September 2020 zwei Antikörpertherapien zur Verfügung stellen zu können.
„Insbesondere für die Therapien könnte dies ziemlich schnell gehen. Wenn wir im August oder September sehen, dass die behandelten Menschen nicht ins Krankenhaus eingewiesen werden, wären das aussagekräftige Daten, die zu einer Zulassung für den Notfalleinsatz führen könnten. Damit wären wir also im Herbst: September, Oktober, November ist realistisch“, so Eli Lillys wissenschaftlicher Leiter Daniel Skovronsky.
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Christof Welzel besitzt Moderna- und Johnson&Johnson-Aktien. The Motley Fool empfiehlt Johnson&Johnson.