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Wirecard-Aktie nimmt Kurs auf 100 Euro. Jetzt noch schnell einsteigen?

Aktien, die sich verdoppeln können
Foto: Getty Images

Wirecard (WKN: 747206) kommt einfach nicht zur Ruhe. Bei diesem DAX-Konzern hat man das Gefühl, dass er von einem Drama zum nächsten taumelt. Scheint es so, als hätte die Flut an schlechten Nachrichten ein Ende, kommt gleich die nächste Ladung.

Dabei zählte die Aktie noch vor wenigen Wochen zu den Top-Performern im DAX. Doch seit der Veröffentlichung des Berichts der Bilanzprüfung, der ein chaotisches Bild des Unternehmens zeichnete, ist die Aktie massiv abgestürzt. Von etwa 140 Euro Ende April ging es auf zwischenzeitlich auf weniger als 80 Euro je Anteilsschein bergab. Inzwischen hat sich der Kurs wieder etwas erholt und liegt nun bei 94,12 Euro (Stand 10.06.2020).

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Was sind die Gründe für den Anstieg?

Kurz nach dem verheerenden Bericht der Bilanzprüfer wurden Quartalszahlen veröffentlicht, die angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage sehr gut ausgefallen sind. Immerhin konnte das EBITDA, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, um 26 % auf 199,2 Mio. Euro gesteigert werden. Dazu kommt, dass der Vorstandsvorsitzende Markus Braun, der bereits der größte Aktionär ist, weitere Aktien im Wert von 2,5 Millionen Euro an der Börse gekauft hat.

Das ist wohl als eine Art Vertrauensbeweis zu interpretieren, doch hat ihm das jetzt eine Ermittlung wegen Insiderhandels eingebrockt. Vielleicht hat aber auch die Tatsache geholfen, dass der Ausblick auf das Gesamtjahr noch einmal bestätigt wurde.

Prognose noch einmal bestätigt

Die Prognose, die mit den Zahlen mitgeliefert wurde, klingt auf jeden Fall optimistisch. Demnach wird weiterhin ein EBITDA im Bereich von 1,0 bis 1,12 Mrd. Euro für das Gesamtjahr erwartet. Die Coronakrise scheint also keine ernsthaften Spuren zu hinterlassen.

Doch das EBITDA ist natürlich nur bedingt aussagekräftig, wenn es um die Bewertung des Unternehmens geht. Wie der Name schon sagt, werden in dieser Kennzahl einige unbequeme Einflüsse nicht berücksichtigt, die aber dennoch reale Kosten darstellen. Ich persönlich bevorzuge daher den Free Cashflow, der angibt, wie viel Geld auf den Konten des Unternehmens landet.

Allein in den ersten neun Monaten des letzten Jahres sind 411 Mio. Euro in die Kassen geflossen, gegenüber 257 Mio. Euro im Vorjahr. Verglichen mit dem aktuellen Unternehmenswert von etwa 12 Mrd. Euro entspricht das also dem 29-Fachen. Unterstellen wir nun, dass im letzten Quartal des Jahres ebenfalls noch einmal 100 Mio. dazugekommen sind, liegt die Bewertung beim 23-Fachen. Das klingt so, als stünde aus finanzieller Sicht einem Ausbruch nach oben nicht viel im Weg. Zumindest, wenn das Wachstumstempo gehalten werden kann, was genau das zu sein scheint, was das Management mit den immer neuen Bestätigungen des Ausblicks zu vermitteln versucht.

Der erste Schock ist überwunden

Doch die große Frage ist wohl, wie verlässlich die Prognosen sind. Denn wie glaubwürdig ist der Vorstand überhaupt noch? Der Geschäftsbericht wird hoffentlich ein Schritt in die richtige Richtung sein. Sollte es wie angekündigt ein uneingeschränktes Testat der Wirtschaftsprüfer geben, könnte das ein großer Beitrag zu neuem Vertrauen in die Fähigkeiten des Managements darstellen. Damit hängt der weitere Kursverlauf extrem stark von diesem Bericht ab. Sollte es zu keinerlei Unregelmäßigkeiten kommen, halte ich es für wahrscheinlich, dass die Aktie einen deutlichen Freudensprung machen wird. Sollte es allerdings eine Überraschung nach Art des KPMG-Berichts geben, wird es wohl mal wieder einen Kursrutsch geben.

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Dennis Zeipert besitzt Wirecard-Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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