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So handelt Europas beste Vermögensverwaltung Flossbach von Storch in der Coronapandemie

500 Euro in eine Aktie
Foto: Getty Images

Laut Morningstar ist Flossbach von Storch die beste große Fondsgesellschaft Europas. Laut Analyse verfügen 98,6 % der Produkte des Vermögensverwalters über ein Vier- oder Fünf-Sterne-Rating. Bei der Bewertung wird die risikoadjustierte Rendite der Fonds betrachtet. Die besten 10 % einer Kategorie erhalten fünf, die nachfolgenden 22,5 % vier Sterne.

Im letzten Jahr war das Unternehmen noch bei den kleineren Häusern eingruppiert. Das verwaltete Vermögen konnte aber trotz Corona-Crash recht stabil gehalten werden. Es sank nur von 33,7 Mrd. Euro Ende 2019 auf 32,4 Mrd. Euro per Ende März 2020. Ein toller Grund, um sich die Anlagestrategie im Flaggschiff FvS Sicav Multiple Opportunities R (WKN: A0M430) genauer anzusehen.

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Wie lautet der Investmentansatz?

Bei dem Fonds kann der Fondsmanager Dr. Bert Flossbach flexibel in die verschiedenen Vermögensklassen investieren. Allerdings muss der Aktienanteil mindestens 25 % betragen. Grundlage für die Vermögensverteilung ist das Weltbild der handelnden Personen, das aus ökonomischen, politischen und demografischen Parametern modelliert und stetig überprüft wird.

Oberstes Ziel der Strategie ist der Erhalt des anvertrauten Vermögens. Daher handelt das Unternehmen nach einer Handvoll Grundsätzen. Laut dem Vermögensverwalter ist dabei die Diversifikation die wichtigste Regel, um die Risiken für die Anleger zu reduzieren.

Daneben spielt eine gewisse Flexibilität bei der Wahl der attraktivsten Anlageklasse eines Unternehmens und die Verfügbarkeit von Liquidität für die schnelle Umsetzung von Ideen eine wichtige Rolle im Portfoliomanagement. Bei der Auswahl der Einzeltitel sind Qualität und Solvenz der Unternehmen oder Staaten von zentraler Bedeutung. Bei der Bewertung zahlt man ähnlich wie Warren Buffett bei Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) lieber einen angemessenen Preis für ein Qualitätsunternehmen als einen vermeintlich günstigen Preis für ein nahezu wertloses Investment.

Und die Umsetzung in der Realität

Der Kapitalmarktstratege der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch sagt im Magazin „Euro“ im Sonntagsinterview: „Was den Gesamtmarkt betrifft, sind wir weiterhin vorsichtig.“ Diese vorsichtige Gangart spiegelt sich aktuell im Depot wider. Eigentlich ist der Fonds zu 74 % in Aktien investiert. Allerdings ist das Portfolio über Derivate teilweise abgesichert. Dadurch sind nach der Absicherung zum 31.05.2020 nur 38 % in Aktien investiert.

Daneben wird eine hohe Liquidität mit 14 % des Depots gehalten. Da das Management langfristig Zinsen unterhalb der Inflationsrate und damit eine Umverteilung von Gläubigern zu Schuldnern erwartet, ist die geringe Gewichtung von Renten mit knapp 7 % folgerichtig. Wer den Hass von Warren Buffett gegenüber Gold teilt, muss jetzt stark sein. 11 % des Depots stecken in dem Edelmetall, das Flossbach als Währung betrachtet, die sich nicht beliebig vermehren lässt.

Im Aktiendepot stellen Konsumgüterhersteller von Lebensmitteln, Getränken, Tabak, Haushaltsartikel und Körperpflegeprodukte mit 28,3 % das Gros. Daneben sind Technologieunternehmen mit einem Anteil von 18,7 % hoch gewichtet. Bei den größten Einzelwerten Nestlé (WKN: A0Q4DC), Unilever (WKN: A0JMQ9) und Reckitt Benckiser (WKN: A0M1W6). Alles Unternehmen, die auch in der Coronakrise hohe und sichere zukünftige Zahlungsströme liefern und mit ihrer guten Substanz die Pandemie sicher überstehen.

Wie schneidet der Fonds ab?

Am 31.5. lag das Depot nur noch ca. 3,1 % im Minus. Auf Jahressicht liegt man ca. 6,6 % im Plus und auf Sicht von fünf Jahren 21,8 %. Die Volatilität liegt nur bei kurzfristiger Betrachtung knapp über 10 %. Für alle längeren Betrachtungszeiträume (3, 5 und 10 Jahre) liegt sie im hohen einstelligen Bereich.

Mit einem auf Euro notierenden ETF auf den MSCI World wie dem iShares MSCI World EUR Hedged UCITS (WKN: A1C5E7) wäre über alle Zeiträume (1, 3 und 5 Jahre) eine leicht bessere Wertentwicklung möglich gewesen. Allerdings war die Volatilität über ein und drei Jahre fast doppelt so hoch wie im aktiv verwalteten Fonds. Auch über fünf Jahre war die Volatilität wesentlich höher.

Durch eine Investition in die Multiple Opportunities fallen für den Anleger laufende Kosten von 1,64 % an. Dazu kommt noch eine erfolgsabhängige Beteiligung von bis zu 10 % der Brutto-Aktienentwicklung. Diese wird fällig, wenn der Aktienwert am Ende der Abrechnungsperiode den Aktienwerten der vorangegangenen fünf Abrechnungsperioden übersteigt. Die gesamten Gebühren sind dabei auf 2,5 % gedeckelt.

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Ich habe den Fonds noch aus Zeiten im Depot liegen, in denen ich mich noch nicht so intensiv mit der Geldanlage beschäftigt habe. Und mit der Performance kann man durchaus zufrieden sein. Bert Flossbach gelingt es, mit dem Fonds Schwankungen für den Anleger zu reduzieren und dabei eine ähnliche Rendite wie eine reine Aktienanlage zu erzielen. Dabei setzt er stark auf einen makroökonomischen Ansatz.

Die verwendeten Absicherungen kann man durchaus kritisch sehen. Allerdings ist zum Beispiel der DAX nur noch ca. 8 % von seinem Allzeithoch entfernt. Mitten in einer der größten Wirtschaftskrisen aller Zeiten. Und Bert von Flossbach glaubt nicht wie Dirk Müller an einen kompletten Zusammenbruch des Systems und sichert das Depot daher auch nur teilweise ab. Außerdem hat er in der Vergangenheit schon unter Beweis gestellt, dass er die Sicherungen auch rechtzeitig wieder auflöst.

Eine Glaubensfrage ist die hohe Gewichtung in Gold. Hier bin ich als Buffett-Jünger sehr unentschlossen, was ich davon halten soll. Um zu einem endgültigen Bild zu gelangen, werde ich mir die Aktien im Portfolio noch genauer ansehen.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short June 2020 $205 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt Nestlé.



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