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2 negative und 2 positive Nachrichten für die Wirecard-Aktie

Debit- und Kreditkarten
Foto: Getty Images

Mit der Veröffentlichung des KPMG-Sonderprüfungsberichts gingen viele Anleger davon aus, dass nun alle Zweifel an den Abschlüssen der Jahre 2016 bis 2018 ausgeräumt seien und die Wirecard (WKN: 747206)-Aktie nun wieder zu einem neuen Höhenflug ansetzen kann. Doch diesen Gefallen tat uns der Konzern leider nicht.

Großer Insiderkauf positiv als auch negativ

Ganz im Gegenteil, es traten neue Unsicherheiten auf, die in Bezug auf die Vergangenheit wahrscheinlich auch nicht mehr ausgeräumt werden können. Doch auch in den letzten Tagen ist Wirecard wieder in ein Fettnäpfchen getreten, obwohl dies sicherlich nicht beabsichtigt war. Gemeint ist die 2,5 Mio. Euro Investition des Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Braun in das eigene Unternehmen.

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Sie steht sinnbildlich für den gesamten Wirecard-Konzern. Man möchte alle Dinge richtig machen, übersieht aber am Ende immer wieder einzelne Gesetze. Bei einem Konzern dieser Größe, der sich jede Beratung der Welt leisten kann, sollte dies eigentlich nicht vorkommen.

So besteht vor der Veröffentlichung eines Abschlusses eine 30-Tage-Sperrfrist, innerhalb der eng mit dem Unternehmen verbundene Personen keine Aktien der eigenen Firma handeln dürfen. Dr. Markus Braun tat es trotzdem, weshalb die BaFin nun eine Untersuchung wegen möglicher Gesetzesverstöße eingeleitet hat. Wahrscheinlich nahm Braun an, dass mit der Veröffentlichung der vorläufigen Geschäftszahlen für 2019 alle wesentlichen Ergebnisse auf dem Tisch liegen und vielleicht hat er damit recht. Wir werden die Ergebnisse der Untersuchung abwarten müssen.

Diese Nachricht ist sowohl positiv, weil Dr. Braun das Vertrauen in Wirecard stärkt, und zugleich negativ, weil vielleicht wieder gegen ein Gesetz verstoßen wurde.

Moody’s droht mit Herabstufung der Kreditwürdigkeit

Der viele Fragen aufwerfende KPMG-Bericht zieht derweil weitere negative Folgen nach sich. So fassen Ratingagenturen wie beispielsweise Moody’s (WKN: 915246) die aufgebrachten Unsicherheiten sehr negativ auf. Sie stört weiterhin die wiederholte Verschiebung der Veröffentlichung des 2019er-Geschäftsberichts, die nun für den 18. Juni 2020 geplant ist.

Moody’s droht deshalb, obwohl Wirecard nach offiziellen Angaben sehr liquide ist, die Kreditwürdigkeit des Unternehmens herabzustufen. Aktuell liegt sie mit Baa3 gerade noch in einem guten Bereich. Bei einer weiteren Herabstufung würde Wirecard hingegen auf die gleiche Stufe wie cashflowarme und bilanziell schwache Unternehmen gestellt werden, was allerdings nicht der Realität entspricht. Für Wirecard würden sich so die Finanzierungskosten erhöhen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Konzern aufgrund seines margenstarken Geschäfts diesen Vorgang verkraften würde und auf Basis des eigenen Cashflows weiterwachsen könnte.

Daran ist aber wieder einmal erkennbar, wie subjektiv Ratingagenturen vorgehen, obwohl sie doch nur auf Basis der aktuellen Zahlen urteilen sollten. 2008 wurden hingegen heimische hochrisikoreiche US-Hypothekenanleihen als sehr sicher eingestuft, um so die Risiken ins Ausland zu verkaufen. Unter den Folgen leiden europäischen Banken bis heute.

Aufsichtsrat könnte weiter verstärkt werden

Wirecard versucht sich unterdessen für die Zukunft professioneller aufzustellen, sodass die Fehler der Vergangenheit nicht mehr wiederholt werden. So wird der Aufsichtsrat derzeit umfassend umgestaltet und die Verantwortlichkeiten im Vorstand wurden umverteilt.

Dieser Prozess soll nun mit der Aufnahme von Samuel Merksamer, der bisher als Manager für Softbanks (WKN: 891624) Technologiefonds arbeitet, weiter fortgesetzt und vervollständigt werden. Offiziell bestätigt ist der Zugang aktuell noch nicht, wäre aber eine positive Nachricht.

Die Aktie konnte in den letzten Tagen wieder leicht gewinnen (03.06.2020), was sehr wahrscheinlich auf die größeren Aktienkäufe von Dr. Markus Braun zurückzuführen ist.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Moody´s und empfiehlt Softbank.



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