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Wirecard-Aktie nach „neuem“ Statement: Es sind Taten gefragt, keine Worte!

Schach mit geschlagenem König
Foto: Getty Images

Es brodelt weiterhin rund um die Aktie von Wirecard (WKN: 747206). Seit einigen Wochen gibt es Schlagzeilen, die Investoren sich lieber erspart hätten: KPMG, BaFin, Insiderkäufe mit schlechtem Timing und Terminverschiebungen sind dabei vier Stichworte, die Investoren in den Ohren klingeln dürften.

Gab’s auch Positives? Keine Frage: Ja. Der DAX-Zahlungsdienstleister hat mit seinen Quartalszahlen gezeigt, dass das Coronavirus vermutlich bloß begrenzt operative Auswirkungen haben wird. Des Weiteren gab es ein paar Kooperationen, die die Wachstumsgeschichte unterfüttern.

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Jetzt hat das Management jedenfalls im Rahmen eines weiteren Statements den aktuellen Verlauf, die jüngsten Baustellen und andere Dinge kommentiert. Schauen wir einmal, was hiervon für dich als Investor relevant sein kann.

Wirecard betont Stärke und rechtfertigt sich

Das aktuelle Statement von Wirecard besitzt zwei Kernaussagen, die für Investoren relevant sein können: Zum einen betont das Management die aktuelle Stärke des eigenen Unternehmens. Der Zahlungsdienstleister sei eines der wenigen Unternehmen, das seine Prognose im laufenden Geschäftsjahr nicht habe kürzen müssen.

Man stelle einen starken Anstieg des Transaktionsvolumens in Asien fest. Das könne insgesamt die schwächelnden Bereiche ausgleichen, insbesondere das Reise- und Tourismussegment. Man gehe davon aus, dass sich im dritten oder vierten Quartal dieses Jahres die Beschränkungen signifikant lockern werden. Das könnte auch das Airline- und Reisegeschäft reaktivieren. So viel also zum Thema derzeitige Stärke.

Auch die Auswirkungen des KPMG-Berichts werden ein weiteres Mal kommentiert: Wirecard betont, dass die Geschäftsaktivitäten inzwischen dreifach geprüft seien. Es liege ein Gutachten einer renommierten Rechtsanwaltskanzlei vor sowie die uneingeschränkten Testate der Jahresabschlüsse 2016 bis 2018. Zudem würde auch die KPMG in ihrem Sonderprüfbericht festhalten, dass eine weitergehende Überprüfung der Sachverhalte zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr erforderlich sei. Das stünde auf Seite 46 des häufig kritisierten Berichts.

Darüber hinaus werde es zu den Jahreszahlen weitere Erkenntnisse bezüglich der Neustrukturierungen auf organisatorischer Ebene geben. Ziel sei es, das Unternehmen unanfälliger gegen Verdächtigungen zu machen. Des Weiteren gibt es Klarstellungen zu den hinterfragten Sachverhalten in Indien, zum Drittpartnergeschäft und eben den „hinreichenden“ Erkenntnissen, die sich aus den jeweiligen Prüfberichten ergeben würden.

Es sind Taten gefragt, keine Worte

Wenn wir es im Folgenden daher einmal zusammenfassen wollen: Der Erkenntnisgewinn aus diesem Statement ist und bleibt gering. Gleiche oder ähnliche Worte bezüglich der kritisierten Geschäftsbereiche hat es seit dem KPMG-Bericht zuhauf gegeben. Sogar im Vorfeld, was für weitere Probleme gesorgt hat.

Dass Wirecard jetzt die positiven Erkenntnisse aus dem Bericht betont, ist einerseits klar. Andererseits sind und bleiben Worte wie Untersuchungshemmnis und die latent durchscheinende, mangelnde Kooperation bei der Prüfung in den Ohren der Investoren klingeln. Sich an dieser Stelle auf das Positive zu konzentrieren, ist die eine Seite der Medaille. Einer Medaille wohlgemerkt, die reichlich Ärger in den letzten Wochen nach sich gezogen hat.

Wichtig ist außerdem, nicht immer zu wiederholen, was gemacht werden soll, sondern den Worten Taten folgen zu lassen. Beispielsweise in dem man nicht in weitere Fettnäpfchen mit Terminverschiebungen tritt. Sondern endlich Stabilität für Investoren liefern kann. Und nicht nur davon spricht.

Handle, Wirecard!

Wirecards Statement hat Kalkül, keine Frage. Der Zeitpunkt scheint allerdings ein wenig wie ein schlechter Witz. Statt frischer Zahlen gibt es erneut ein zweiseitiges Schreiben, in dem eine doch etwas einseitige Sicht des Managements dargelegt wird. Statt Stabilität und valider Zahlen gibt’s ein Statement.

Das Management von Wirecard sollte besser aufhören, sich auf die vermeintlichen Stärken zu konzentrieren, sondern handeln, um die angepriesene Stabilität zu erhalten. Es geht weiterhin um das Vertrauen, das eben auch durch wenig durchdachte Worte zunichtegemacht worden ist.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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