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KPMG, Terminverschieberei und Co.: Wirecard bald nur noch Ramsch?

Foto: Getty Images

Es dürfte selbst für die größten Fans der Wirecard (WKN: 747206)-Aktie kein Geheimnis mehr sein, dass die letzten Wochen und Monate äußerst turbulent gewesen sind. Der KPMG-Bericht hat die Gemütslage ordentlich strapaziert. Hinzu kamen Terminverschiebungen durch besagtes Prüfwerk und das Coronavirus. In letzter Zeit ist es außerdem CEO Braun gewesen, der für Schlagzeilen in mancherlei Hinsicht gesorgt hat.

Ruhe und Konzentration ist bei dem DAX-Zahlungsdienstleister jedenfalls nicht eingekehrt. Das wiederum könnte direkte Folgen in Form einer Abwertung für Wirecard haben. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren wissen sollten. Und wer den DAX-Zahlungsdienstleister jetzt womöglich neu bewertet.

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Moody’s prüft!

Genauer gesagt ist es die Ratingagentur Moody’s, die möglicherweise vor einer Neubewertung des DAX-Zahlungsdienstleisters stehen könnte. Insbesondere die turbulenten letzten Wochen hätten demnach Anlass hierfür gegeben. Wobei die Ratingagentur drei Faktoren sieht, die eine Abwertung begründen könnten.

Demnach seien es zunächst die anhaltenden Vorwürfe möglicher betrügerischer Buchführungspraktiken, die die Prüfer auf den Plan gerufen haben. Sollte die KPMG-Prüfung oder der andauernde Jahresabschluss 2019 wesentliche Buchungsfehler oder Compliance-Schwächen offenbaren, könne die Kreditwürdigkeit leiden, so sinngemäß das erste Statement.

Des Weiteren sieht Moody’s in der Verschiebung der Termine für Jahresabschluss und Hauptversammlung ein weiteres potenzielles Problem. Das könne zu einem Reputationsschaden werden, was Kunden womöglich verschreckt, die sich in der Folge vielleicht einen anderen Zahlungsdienstleister suchen. Eine weitere potenzielle Belastung für den DAX-Konzern.

Zu guter Letzt sorge auch das Coronavirus für eine Belastung im Bereich der Zahlungsdienstleistungen. Insbesondere Reisen und Mobilität seien dabei besonders schwach. Das könne zu weniger Wachstum führen, das wiederum ein Absenken des Ratings nach sich ziehen könnte.

Konkret geht es um Wirecards derzeitiges „Baa3“-Rating, das bedroht sein könnte. Ein Abrutschen auf „Ba1“ würde dabei bereits in den Junk-Bond-Bereich fallen. Oder eben in dem Ramsch-Bereich, den es gerade für DAX-Konzerne eigentlich zu meiden gilt.

Die möglichen Gründe könnten das Problem sein …

Ein Abrutschen in den Junk-Bond-Bereich könnte zwar für den DAX-Zahlungsdienstleister ein Problem bei der zukünftigen Finanzierung werden. Allerdings scheint das bloß ein sekundärer Schaden zu sein. Denn gerade die Probleme, die Moody’s sieht, sind alles andere als unerheblich.

Das Coronavirus können wir dabei zunächst als Sondereffekt ausklammern, allerdings dürfte ein gewisser reputativer Schaden nicht zu leugnen sein. Vor allem nicht, wenn es thematisch weitergeht. Oder wenn Termine weiter verschoben werden. Oder es eben im Jahresabschluss oder im finalen KPMG-Bericht zu weiteren Erkenntnissen kommen sollte. Wirecard ist schließlich nicht der einzige Akteur im Bereich der Zahlungsdienstleistungen.

Was Moody’s daher moniert, könnte weitreichendere Folgen haben als bloß das Absenken der Kreditwürdigkeit. Tatsächlich lauern hier ernst zu nehmende Probleme, die der Wachstumsgeschichte abträglich sein können. Was womöglich zementiert wird mit einem schlechteren Rating, das den Investment Grade verlassen könnte.

Investoren sollten daher diesen noch möglichen Schritt wohl sehr genau verfolgen. Hier könnte sich symptomatisch abzeichnen, wie groß die zuletzt eher wieder unterschwelligen Probleme bei dem DAX-Zahlungsdienstleister wirklich sein.

Zwischen den Zeilen lesen …

Noch ist zwar nichts passiert. Aber selbst Moody’s scheint Wirecard jetzt angezählt zu haben. Die kommenden Wochen und ein, zwei Monate könnten daher entscheidend für den weiteren Verfahrensgang der Causa Wirecard werden. Der Druck wird jedenfalls nicht weniger.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Moody´s.



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