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10,8 % Dividendenrendite! Kann Royal-Dutch-Shell-Alternative BP langfristig stabil liefern?

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Foto: Getty Images

Dass der Ölmarkt gegenwärtig in einer schwierigen Situation steckt, werden die meisten Investoren bereits gesehen haben. Oder vielleicht sogar in ihrem Portfolio gespürt. Bedingt durch das Coronavirus und die Ölschwemme sind die Notierungen von Brent und WTI schließlich bedeutend gefallen. Das wiederum hat auch die jeweiligen Aktien belastet.

Problematisch dabei: Selbst bei einem Brentpreis von 35 US-Dollar je Barrel existiert keine ausreichende Marktlage, damit die Ölkonzerne hohe Gewinne einfahren. Das hat beispielsweise dazu geführt, dass Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) inzwischen die eigene Dividende sogar gekürzt hat. Das erste Mal seit ca. 75 Jahren.

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Andere Ölakteure hingegen zahlen noch weiter solide, beispielsweise BP (WKN: 850517). Das wiederum kann augenscheinlich zu einer günstigen Bewertung führen. Jedoch auch zu der Frage: Wie nachhaltig sind die Dividenden und wie lange kann BP die stabile Dividende noch aufrechterhalten?

Der Blick in die Zahlen …

BP hat zum Jahresanfang jedenfalls einen starken Schritt getätigt: Nach soliden Gesamtjahreszahlen für 2019 und einem starken vierten Quartal hat das Management noch im Februar die eigene Dividende moderat auf 10,5 US-Cent angehoben. Wobei das Timing lediglich einige Tage vor der Ölschwemme durch die OPEC+ beziehungsweise Saudi-Arabien und Russland gewesen ist.

Eine Dividende, die inzwischen jedoch bestätigt worden ist. Es bleibt für den Moment bei 0,105 US-Dollar je Aktie beziehungsweise 0,42 US-Dollar pro Jahr. Eine Dividende, die bei einem derzeitigen Aktienkursniveau von 3,50 Euro umgerechnet einer Rendite in Höhe von 10,8 % entsprechen würde. Eine wahnsinnige Dividende, die gigantisch wäre. Zumindest, wenn sie stabil bleiben kann.

Das jedoch scheint jetzt wiederum die alles entscheidende Frage zu sein: Gemessen an einem 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von ca. 0,18 Euro erscheint die Dividende nicht einmal stabil. Im ersten Quartal ist das Ergebnis je Aktie jedenfalls auf 3,92 US-Cents eingebrochen, was ebenfalls zeigt: Hier wird die Dividende aus der Substanz gezahlt.

Die Konstanz der Ausschüttung scheint daher zu einer Frage der Zeit und zu einem Wettrennen mit den Ölpreisen zu werden. Glücklicherweise könnte sich hier jedoch wieder einiges abzeichnen, das Investoren zumindest hoffen lassen könnte:

Die Aussichten für den Ölmarkt

Insbesondere die OPEC und Fördernation Saudi-Arabien haben schließlich gezeigt, dass man um stabilere Verhältnisse im Ölmarkt sehr bemüht ist. Die von der OPEC+ und weiteren Fördernationen durchgesetzte Kürzung ist sogar von Saudi-Arabien noch weiter ergänzt worden. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Staatskonzern Saudi Aramco eine weitere Million Barrel pro Tag ungefördert lässt.

Gleichzeitig scheint sich die Nachfrage zu erholen: Insbesondere China gibt sich energiehungrig, was insbesondere an den günstigen Preisen zu liegen scheint. Im Wechselspiel mit einem deutlich gesunkenen Angebot könnte gerade das jedoch wieder höhere Notierungen nach sich ziehen. Zumal die OPEC insgesamt auf anderthalb Jahre die Förderkürzungen angelegt hat. Wobei die derzeitigen Maßnahmen eben zeigen, dass selbst hiernach nicht Schluss sein muss.

Der Markt strebt jedenfalls nach mehr Gleichgewicht, ist jedoch im Vorfeld auch gehörig aus dem Gleichgewicht gekommen aufgrund von teilweise negativen Ölpreisen. Die große Unbekannte lautet daher auch hier: Werden die Maßnahmen so schnell wirken, dass die Ölpreise sich schneller erholen werden und BP eben nicht die Dividende wird kürzen müssen?

Ein Wettlauf mit der Zeit

Fest steht daher unterm Strich: Die Dividende von BP ist derzeit alles andere als nachhaltig, sondern wird in Anbetracht der niedrigen Ölpreise aus der Substanz gezahlt. Wobei das zweite Quartal mit konstant niedrigen Niveaus möglicherweise noch einmal schlimmer sein könnte als das erste innerhalb dieses Jahres.

Die Dividende wird daher zu einem Wettlauf mit der Zeit, wobei es positive Indikatoren gibt. Die BP allerdings bloß begrenzt selbst beeinflussen kann. Ein unbefriedigendes Fazit? Ja, womöglich. Allerdings sollte der begrenzte Einfluss einzelner Ölkonzerne auf den Gesamtmarkt generell vielleicht zum Überdenken der Investitionsthesen führen.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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