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Vergiss Ballard und Nordex! Mit diesen Aktien kannst du auf Wasserstoff, Windkraft und 3D-Druck gleichzeitig setzen

Covestro Schaumstoff
Bild: Covestro

Es ist verlockend, sich einen der beliebten Megatrends auszuwählen und dann passende Spezialisten herauszusuchen. Manche setzen auch gleich auf eine ganze Reihe von börsennotierten Spielern über Themen-ETFs. Beides führt aber leider aus verschiedenen Gründen sehr häufig nicht zum Erfolg. Günstiger steht das Chancen-Risiko-Verhältnis, wenn man auf Spezialchemiker und Lieferanten von Hochleistungswerkstoffen wie Covestro (WKN: 606214) und Evonik Industries (WKN: EVNK01) setzt.

Wie 3D-Druck, Wasserstoff und Windkraft jetzt explodieren

Mobilitätswende, Energiewende und Industrie 4.0 sind einige der zentralen Themen, in die über die kommenden Jahrzehnte Tausende von Milliarden Euro fließen werden. Schon allein Volkswagen (WKN: 766403) nannte im November ein Budget im Umfang von 60 Mrd. Euro bis 2025, um den Wandel zur Elektromobilität zu stemmen.

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Die Internationale Energieagentur erwartet im optimistischen Szenario – das nun aufgrund von Green Deal, Konjunkturprogrammen usw. wahrscheinlicher wird –, dass zwischen 2025 und 2030 über 1.000 Mrd. US-Dollar in Strominfrastruktur und erneuerbare Energien fließen werden. Rund um die Wasserstoffwirtschaft wiederum erwarten die Experten von Baker McKenzie Investitionen von rund 25 Mrd. US-Dollar für 2030, bei weiterhin stark steigender Tendenz.

Alle drei Themen könnten nach dem Abebben der Coronakrise einen zusätzlichen Schub bekommen. So hat sich der 3D-Druck auf unterschiedlichste Weise dabei bewährt, gestörte Lieferketten zu überbrücken und schnelle Lösungen zu finden. Gleichzeitig hat die Technik großartige Fortschritte gemacht, sodass der breite Übergang zur Integration in die Großserienfertigung innerhalb einer smart vernetzten Fabrik immer näher rückt.

Das Schöne an erneuerbaren Energien und Wasserstoffinfrastruktur ist, dass sie zunächst einen hohen Kapitaleinsatz erfordern, aber dann mit niedrigen Betriebskosten glänzen. Sie eignen sich daher perfekt, um in einer Rezessionsphase sinnvoll Geld unter die Leute zu bringen, die Kostenbasis für spätere Boomphasen zu senken und gleichzeitig etwas gegen die Klimakrise zu tun.

Hinzu kommt, dass zwischen Amerika, Asien und Europa ein Rennen um die Technologieführerschaft entbrand ist, wodurch sich die Dringlichkeit beherzter Investitionen noch weiter erhöht. Hier scheint also alles Gute zusammenzukommen.

Darum ist es gefährlich, auf Spezialisten zu setzen

Es spricht also vieles dafür, dass gut positionierte Unternehmen massiv von solchen Megatrends profitieren werden. Aber werden kleine Spezialisten wie Ballard Power (WKN: A0RENB), SLM Solutions (WKN: A11133) oder Nordex (WKN: A0D655) wirklich zu den großen Gewinnern gehören? Ich sehe dabei eine Reihe von Problemen.

Zunächst ist daran zu denken, dass das Aufkommen von Megatrends nicht unbemerkt bleibt. Milliarden fließen in den Aufbau von neuen Wettbewerbern und einst lokale Spieler drängen auf den Weltmarkt. Beim 3D-Druck sind einige der aussichtsreichsten Spieler wie Carbon, Desktop Metal und Evolve Additive nicht investierbar, während andere bei großen Konzernen wie HP Inc. (WKN: A142VP) und General Electric (WKN: 851144) untergehen.

Ähnlich sieht es beim Thema Elektrolyse und Brennstoffzellen aus. Ob diejenigen Unternehmen, die sich bis 2030 zu Wasserstoff-Champions entwickeln werden, heute überhaupt bereits investierbar sind, ist völlig unklar. Andersherum könnten Spezialisten, die sich frühzeitig an die Börse gewagt haben, von leistungsfähigeren Rivalen verdrängt werden. Was die Windkraft angeht, stehen die chinesischen Turbinenbauer vor dem nächsten Expansionsschritt. Ob die etablierte westliche Konkurrenz deshalb Marktanteile verlieren wird, ist eine offene Frage.

Zu versuchen, über einen Themen-ETF viele Unternehmen eines Megatrends auf einmal abzudecken, ist auch nicht unbedingt sinnvoll, wenn möglicherweise auf einen Gewinner mehrere Verlierer kommen. Intensiver Wettbewerb führt schließlich selbst in einem expandierenden Markt schnell mal zu brutalem Margendruck, wie das Beispiel Photovoltaik eindrücklich gezeigt hat.

Der große Vorteil von Spezialchemie und Hochleistungswerkstoffen

Es könnte sich daher lohnen, entlang der Wertschöpfungskette nach Möglichkeiten zu suchen, um von den Megatrends zu profitieren, ohne die genannten Risiken einzugehen. Nachgelagert hat man die Betreiber und Integratoren, wo sich sicherlich einige solide Unternehmen finden lassen. Noch interessanter könnte jedoch die vorgelagerte Stufe sein. Damit meine ich die Lieferanten von Hochleistungswerkstoffen.

Zu den wichtigsten Partnern der 3D-Druckerhersteller gehören Spezialchemieunternehmen wie Evonik und Covestro. Mit ihnen gemeinsam werden Materialien und Prozesse entwickelt, um die vielfältigsten Bedürfnisse der Anwender bedienen zu können. Es ist absehbar, dass daraus ein echtes Standbein wird. Aber selbst wenn sich das Geschäft wider Erwarten eher moderat entwickeln sollte, haben sie noch weitere Trümpfe in der Hinterhand.

Covestro scheint so langsam einen Fuß in den Markt für Rotorblätter von Windturbinen zu bekommen. Polyurethan hat sich als aussichtsreicher Werkstoff dafür erwiesen. 2019 wurden zusammen mit dem chinesischen Partner Zhuzhou Times New Material Technology die ersten 59,5 Meter langen Blätter an den Turbinenbauer Envision geliefert. Viele weiteren Komponenten von Wind- und Solarfarmen profitieren von den langlebigen und robusten Materialien sowie dem Anwendungs-Know-how der Spezialchemiker.

Was die Wasserstoffwirtschaft angeht, partizipieren Spezialchemiker entlang der Wertschöpfungskette. Evonik hat Membrane zur Wasserstoffabscheidung im Programm und investiert als einer der größten industriellen Nutzer von Wasserstoff in die Infrastruktur. Covestro nutzt ebenfalls bereits grünen Wasserstoff in der Produktion und ist ein strategischer Partner von Hydrogenious LOHC Technologie, welche ein Speichermedium entwickeln, um Wasserstoff genauso effizient wie Flüssigbrennstoffe transportieren zu können.

An diesen Beispielen sieht man schön, dass Spezialchemiekonzerne kontinuierlich Umsatzpotenziale generieren können. Ihre Kernkompetenz bildet eine Art Plattform, die dafür sorgt, dass die Innovationspipeline immer wieder gefüllt wird. Somit wird es ziemlich egal sein, welcher 3D-Druckerhersteller, welcher Turbinenbauer oder Brennstoffzellenentwickler am Ende das Rennen macht. Die Lieferanten der Werkstoffe arbeiten mit praktisch allen zusammen und können so von jedem dieser Megatrends partizipieren.

Falls sich zwischenzeitlich ein neuer Megatrend entwickeln sollte, bin ich sicher, dass Spezialchemiker auch auf diesen Zug frühzeitig aufspringen und ein Teil der Lösung sein werden. Sie gewinnen immer. Sie wachsen. Sie sind profitabel. Starke Argumente, wie ich finde.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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