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5 Vorurteile über ETFs, die leider alle wahr sind

Mädchen mit Seifenblase
Foto: Getty Images

Der ETF hat nicht nur Freunde. Zornige Kritiker hat das Finanzprodukt mindestens genauso viele.

Viel Feind, viel Ehr – möchte man denken! Doch in der Debatte über die Vor- und Nachteile der börsengehandelten Fonds haben sich einige knallharte Vorurteile festgesetzt. Oft aus Unwissen, doch mindestens genauso oft aus guten Gründen.

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Die folgenden fünf Vorurteile über ETFs sind leider allesamt wahr (und bedeuten zum Glück nicht, dass ETFs immer eine schlechte Investition sein müssen).

1. ETFs sind Minderleister

Für jede Investitionsidee existiert ein ETF. Aktien aus Afrika? Kein Problem! Nachhaltig und sozial? Auf jeden Fall!

Doch nach wie vor stehen die gewöhnlichen Index-ETFs ganz oben auf der Einkaufsliste der ETF-Investoren. Kassenschlager Vanguard S&P 500 (WKN: A1JX53) bringt aktuell satte 25 Mrd. US-Dollar auf die Waage (Stand: 31.01.2020).

Kein Wunder, dass sich der S&P 500 einer großen Beliebtheit erfreut. Die durchschnittliche jährliche Rendite des marktbreiten US-Index hat sich zwischen 1957 und 2018 auf rund 8 % eingependelt. Kein schlechter Wert für ein passives Indexmonster!

Doch im Vergleich zu manch einer Knalleraktie ist dieses Ergebnis kaum der Rede wert. Die Aktie von Zahlungsdienstleister Wirecard (WKN: 747206) verteuerte sich in den vergangenen zehn Jahren um satte 920 % (Stand: 20.05.2020). Gegen solche Raketen sind Index-ETFs echte Minderleister.

2. ETFs sind teuer

Der Emittent eines ETF muss auch von irgendetwas leben. Schließlich muss der ETF regelmäßig umgeschichtet werden und hin und wieder auch eine Ausschüttung organisieren. Da ist eine angemessene Jahresgebühr nur fair.

Die Gesamtkostenquote eines handelsüblichen Index-ETF wirkt auf den ersten Blick verführerisch günstig. Mehr als 1 % pro Jahr wird hier meist nicht gefordert.

Langfristig geht aber auch das ins Geld. Wer 10.000 Euro für 30 Jahre investiert und dabei eine Rendite von 8 % pro Jahr erzielt, hat am Ende 100.000 Euro angespart. Superb!

Doch ohne das eine Prozent, das der ETF kostet, bleiben am Ende lediglich knapp 76.000 Euro über. Das ist heftig!

3. ETFs sind nichts für langfristige Investitionspläne

Die Kursentwicklung von Aktien lässt sich über kurze Zeiträume nicht prognostizieren. Das gilt auch für ETFs, die Aktien beinhalten.

Langfristig sieht das für gewöhnlich anders aus. Über viele Jahrzehnte betrachtet waren Aktien allgemein – und somit auch Aktien-ETFs – immer eine sehr gute Investition.

Das bedeutet für ETF-Investoren: Kaufen, sehr lange halten und irgendwann reich in den Ruhestand gehen.

Sofern der Emittent nicht auf die Idee kommt, den ETF vorzeitig zu liquidieren. Das kann passieren – immer! Gerne, wenn die Fondsgröße unter den Wert fällt, der für einen profitablen Betrieb notwendig ist.

4. ETFs sind kompliziert

Replikationsmethode, Währungsrisiko, Fondsgröße, Ausschüttungsintervall – so ein ETF hat zig Parameter, die es zu beachten gilt!

Wer hier blind kauft, könnte schnell enttäuscht werden. Ach, es gibt doch keine Ausschüttung? Oh, hier wird nicht in Euro, sondern in US-Dollar abgerechnet? Moment, die Aktien werden hier nicht physisch gekauft?

ETFs mögen im Vergleich zum Aktienkauf einfach zu handhaben sein, weil einem das Regelwerk des referenzierten Index die Aktienauswahl abnimmt. Doch die Unmengen an ETFs mit ihren teils grundverschiedenen Parametern machen die ETF-Auswahl eben auch kompliziert. Wie gewonnen, so zerronnen!

5. Mit ETFs wird man nicht (super)reich

Elon Musk, Jeff Bezos, Bill Gates – die Superreichen dieser Welt haben alles Mögliche für ihren Reichtum getan, aber sicher keine ETFs gekauft.

Über läppische 8 % Rendite pro Jahr können die Milliardäre nur lachen. Wer unter Blut, Schweiß und Tränen ein erfolgreiches Unternehmen von null auf hundert bringt, kann Renditen in Höhe von mehreren Millionen % generieren.

ETFs können langfristig sicher eine gute Investition sein. Aber machen sie auch reich oder gar superreich? Eher nicht!

Nichts ist perfekt!

Ja, auch ETFs sind nicht die perfekte Anlageklasse, aus der für immer Milch und Honig fließt. Stattdessen hat man es auch hier mit einem Finanzvehikel zu tun, das seine Stärken und Schwächen hat.

Aber ist das schlimm? Gestandene ETF-Investoren werden die genannten Vorurteile mit einem Schulterzucken abhaken und im Gegenzug all die Vorteile einsacken, die ETFs zu bieten haben.

Passiv investiert zu sein kann attraktiver sein, als mit riskanten Heißbrenneraktien in der Achterbahn zu sitzen. Im Schlaf wohlhabend werden kann attraktiver sein, als sein ganzes Leben für den Traum vom Superreichtum zu opfern.

Für die einen sind die Vorurteile echte Deal-Breaker. Für die anderen sind die Vorurteile die besten Kaufargumente, die sie je gehört haben.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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