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Lufthansa-Aktie nach Staatsdeal: Kompromiss mit mehr Schatten als Licht!

Kranich an der Wand
Quelle: Thomas Brantl

Die Lufthansa (WKN: 823212) hat einige bewegte Wochen hinter sich. Das Coronavirus ist eingeschlagen wie eine Bombe und führte urplötzlich zum Stopp sämtlicher Reiseaktivitäten. Nur für Rückholaktionen sind noch einige Flieger gestartet. Allerdings hat sich eines sehr deutlich gezeigt: Der Kranich-Airline stehen verlustreiche Zeiten bevor.

Sogar so verlustreich, dass man aus eigener Kraft die Wende nicht mehr wird schaffen können. Die Folge? Verhandlungen mit dem Bund über ein Rettungspaket. Wobei in letzter Zeit ein Gesamtvolumen in Höhe von rund 9 Mrd. Euro kolportiert worden ist.

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Tage- und wochenlang sind jetzt die finalen Bedingungen ausgehandelt worden. Teilweise wurden sie auch heftig politisch diskutiert. Jetzt scheint es allerdings eine Einigung zu geben. Und wie sich zeigt, war der Druck des Managements offensichtlich weitgehend umsonst. Lass uns die jetzt frühzeitig kolportierten Details daher einmal etwas näher betrachten.

Das Positive: Die Lufthansa dürfte gerettet sein!

Wie wir anhand der ersten Meldungen, insbesondere des Nachrichtenportals Der Spiegel, vernehmen können, hat sich das gesamte Rettungspaket in Höhe von 9 Mrd. Euro offenbar bestätigt. Der Deal wird dabei offenbar mehrere Komponenten beinhalten. Allerdings scheint eines gesichert: nämlich das Schicksal der Lufthansa.

Allerdings mit Kompromissen. Demnach werde sich der Bund mit rund 25 % plus einer Stimme an der Kranich-Airline beteiligen. Damit besitzt man einen wettbewerbsrechtlich bedeutenden Einfluss, wie es so schön heißt. Wobei es hier eher sekundär um Wettbewerb, sondern vielmehr um Politik gehen dürfte, die jetzt eine Sperrminorität erhält. Aber dazu später mehr.

Im Rahmen dieser Übereinkunft wird die Bundesregierung außerdem mit zwei Sitzen im Aufsichtsrat der Kranich-Airline Platz nehmen. Zusätzlich zur direkten Staatshilfe über eine direkte Beteiligung gebe es außerdem andere Hilfen, um die angeschlagene Airline zu retten.

Diese Informationen sind dabei noch mit ein wenig Vorsicht zu genießen. Zwar gelten sie zum Zeitpunkt des Verfassens von Gewerkschaftsseite als bestätigt. Allerdings könnten noch andere Details durchsickern. Es bleibt noch etwas vage.

Die Schattenseite des Deals

Wie wir mit Blick auf die Feinheiten erkennen können, konnte eine große Baustelle dieses Deals doch nicht abgewendet werden: eben der staatliche Einfluss. Das Lufthansa-Management hat im Vorfeld noch sehr laut Werbung für eine Einigung ohne Staatsbeteiligung gemacht. Nun allerdings ohne Erfolg. Und es zeigt sich, dass auch das Säbelrasseln rund um eine mögliche Insolvenz offenbar lediglich ein lautes Bellen im Vorfeld gewesen ist.

Der Einfluss der Bundesregierung scheint dabei alles andere als gering und von möglichen Problemen gekennzeichnet: Einerseits sprechen die zwei Aufsichtsratsmandate vielleicht dafür, dass womöglich zwei Vertreter der Großen Koalition hier Einzug halten können. Insbesondere CDU und SPD waren sich herrlich uneinig darüber, welchen Einfluss man auf die Kranich-Airline ausüben solle. Im operativen Alltag könnte das zu Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung führen.

Andererseits verfügt der deutsche Staat insgesamt auch einfach über viel Einfluss. Starts, Flughäfen, politische Routen oder dergleichen können jetzt allesamt diskutiert werden. Womöglich auch aus Fragen des Umweltschutzes und unter Protest der Grünen heraus. Das wiederum führt zu weniger Agilität und Wettbewerbsfähigkeit. Wie gesagt: Das Management der Lufthansa hat im Vorfeld davor gewarnt.

Fragwürdige Rettung …

Die Rettung der Lufthansa besitzt daher ordentlich Beigeschmack. Kurzfristig dürfte es zwar etwas Jubel über die abgewendete Pleite geben. Mittel- bis langfristig wird sich jedoch zeigen müssen, ob der Deal tatsächlich zu wenig operativen Einschränkungen führt. Ist das realistisch? Man darf als Foolisher, weitsichtiger und vor allem eigentlich unpolitischer Investor durchaus zweifeln.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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