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Wirecard-Aktie fällt unter 76 €! Ist jetzt ein großartiger Zeitpunkt zum Kaufen?

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Wirecard (WKN: 747206) ist das zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl umstrittenste Unternehmen im DAX. Vermutlich auch in der gesamten deutschen Börsenlandschaft. Immer wieder ist das Fintech-Unternehmen mit Vorwürfen konfrontiert worden. Federführend ist dabei Dan McCrum zu nennen, der Hauptautor in den Artikeln der „Financial Times“, in denen dem Zahlungsdienstleister unter anderem Bilanzmanipulationen vorgeworfen worden sind.

Im Fokus dieser Vorwürfe steht vor allem das Geschäft mit sogenannten Drittpartnern. Wirecard ist international tätig und wickelt in Ländern, in denen der Konzern über keine eigenen Lizenzen verfügt, anfallende Transaktionsvolumina über ebenjene Drittpartner ab.

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Nachdem die Wirecard-Aktie ohnehin zuletzt ordentlich unter Druck gekommen ist, da der lang erwartete KPMG-Bericht nicht ausreichend für Transparenz und Klarheit gesorgt hat, bringen Nachrichten rund um einen dieser Drittpartner weiteren Druck auf den Konzern aus Aschheim.

Durch diese Neuigkeiten ist die Wirecard-Aktie sogar auf ein Kursniveau von unter 76 Euro je Anteil (Schlusskurs: 15.05.2020) gefallen. So niedrig war die Wirecard-Aktie lange nicht mehr. Der Frage, ob jetzt ein großartiger Zeitpunkt zum Kaufen gekommen ist, werden wir in diesem Artikel nachgehen.

Drittpartner Al Alam macht Gesellschaft dicht

Der Drittpartner, der bei seinem Geschäft nun die Pforten dichtmacht, ist Al Alam Solutions aus Dubai. Al Alam hat den Fintech-Konzern darüber informiert, dass die Gesellschaft Al Alam Solutions wegen entstandener Reputationsschäden geschlossen wird. Dabei wird das Geschäft der zu schließenden Gesellschaft auf andere Gesellschaften aus der Dachorganisation übertragen.

Dadurch entsteht Wirecard offenbar keine Beeinträchtigung für die Abwicklungen der anfallenden Transaktionen, aber ein gutes Licht wirft es (wieder einmal) nicht auf den Zahlungsdienstleister. Offensichtlich stehen durch den Bericht der KPMG nun auch die Drittanbieter selbst als Unternehmen im Fokus und werden auf ihre Glaubwürdigkeit hinterfragt.

Es lässt sich darüber streiten, ob eine weitere Abstrafung der Wirecard-Aktie deswegen gerechtfertigt ist, oder nicht. Fest steht allerdings, dass dieses Thema seit Monaten omnipräsent ist und wohl dem einen oder anderen Aktionär zunehmend auf die Nerven gehen könnte.

Ist Wirecard denn nun vertrauenswürdig?

Wirecard selber beteuert nach wie vor, dass seine Umsätze und Kundenbeziehungen echt sind. Von wissentlichen Bilanzmanipulationen distanziert man sich vehement. Durch den Prüfbericht von KPMG sieht sich Wirecard entlastet, obwohl das Unternehmen einräumen musste, dass beispielsweise manche Belege nicht vorgelegt werden konnten.

Das klingt in der Tat schleierhaft und ist eines DAX-Konzerns nicht würdig. Dasselbe allerdings könnte man auch von Volkswagen behaupten, als vor Jahren durch den Dieselskandal massiv das Vertrauen von Konsumenten und Aktionären missbraucht worden ist. Trotzdem existiert der Konzern heute noch und möchte sich zum deutschen Pionier der Elektromobilität mausern.

Wichtig ist für mich, was Wirecard ab jetzt macht. Ich persönlich glaube nicht an absichtliche Bilanzmanipulationen, vermute aber, dass man hinsichtlich der Compliance in der Vergangenheit eher nachgiebig gewesen ist. Umso besser, dass Wirecard nun die Praxis der Abwicklungen ändern möchte und zudem selbst Lizenzen in Drittpartnerländern beantragen möchte.

Hilfreich ist auch, vor allem um ein Zeichen zu setzen, dass Markus Braun zwar teilweise von seiner Macht entbunden wird, aber dem Konzern erhalten bleibt. Als wichtiger Aktionär, Chef-Stratege und Visionär wäre der Verlust dieser Personalie für Wirecard meines Erachtens erheblich. Zudem soll nun der Amerikaner James Freis für die nötigen Compliance-Bemühungen Sorge tragen.

Die Wirecard-Aktie bietet eine großartige Chance

Das Thema quillt den meisten sicherlich bereits aus den Ohren. Die Vorwürfe der „Financial Times“ sind allerdings in der vorgetragenen Art und Weise nicht vorhanden. Das und die Bemühungen von Wirecard, ab jetzt alles besser zu machen, geben mir Mut. Mut, über die Altlasten hinwegzusehen und den Fokus auf die großartigen Geschäfte des Unternehmens zu legen.

Das Fintech-Unternehmen wächst nach wie vor schnell und bietet viele Chancen für die Zukunft. Zusammen mit Softbank soll beispielsweise der asiatische Raum erschlossen werden. Da dort bargeldlose Zahlungen bereits jetzt viel beliebter sind, könnten diese Märkte außerordentliche Wachstumstreiber sein.

Altaktionäre mögen vielleicht einfach keine Lust mehr haben. Aber als möglicher Neuaktionär kann man sich die Wirecard-Aktie getrost genauer ansehen. Noch scheinen nach und nach ungemütliche Neuigkeiten aufzutauchen. Ich denke aber, dass Wirecard diese Periode überstehen wird und dann, frei von Ballast, richtig durchstarten könnte.

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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool empfiehlt Softbank.



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