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ETF-Investoren, das könnt ihr nach 1, 10 und 30 Jahren erwarten!

Foto: Getty Images

Das erfolgreiche Investieren in ETFs ist im Endeffekt von einer Sache maßgeblich abhängig: der Zeit. Sicher, es mag auch andere kleinere Dinge geben, die zum Erfolg beitragen. Wie beispielsweise der Index, Gebühren oder ein Tracking-Error. Oder auch grundlegende Aspekte wie ein marktbreiter Ansatz. Aber im Endeffekt ist die Zeit einer der wichtigsten Faktoren.

Über Jahre und Jahrzehnte hinweg kann hier schließlich der Zinseszinseffekt seine volle Kraft entfalten und so langfristig für eine in etwa marktübliche Rendite sorgen. Gleichzeitig erhöht Zeit das Risiko eines Verlustes, wobei man womöglich kurzfristig schwächere Phasen aussitzen muss.

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Wie wichtig Zeit beim Investieren ist, das wollen wir uns im Folgenden einmal ansehen. Nämlich, indem wir schauen, was Investoren bei einem marktbreiten Ansatz bei einer Haltedauer von einem, zehn oder auch 30 Jahren erwarten können.

Lass uns vorher die Datenbasis klären

Doch bevor es losgeht, an dieser Stelle noch ein, zwei Anmerkungen. Natürlich kann auch ich nicht in die Zukunft schauen, sondern im Folgenden geht es vornehmlich um eine statistische Auswertung. Und entsprechend um einen Rückblick in vergangene Zeiträume und statistische Wahrscheinlichkeiten. Oder auch konkret um diese Grafik, die du vielleicht schon einmal gesehen hast:

Das ist eine Grafik, die auf Daten von Nobelpreisträger Robert Shiller basiert und von einem meiner Foolishen Kollegen aufbereitet worden ist. Sie bemisst die Wahrscheinlichkeiten einer Rendite, gemessen an den jeweiligen Laufzeiten. Die Datenlage umfasst dabei den S&P 500 über einen Zeitraum von fast 150 Jahren. Ich denke, wir können hier jedoch auch Erkenntnisse für einen insgesamt marktbreiten Ansatz, auch für andere Indizes, gewinnen. Jetzt aber zu unseren Zeiträumen.

Ein Jahr: Mehr Glücksspiel als Gewissheit

Wie wir mit Blick auf die obige Datenlage erkennen können, ist ein Zeitraum von einem Jahr alles andere als Foolish. In der Grafik wird die Treffsicherheit einer Rendite lediglich mit einem Prozentwert von 68 % angegeben. Das heißt, dass man in ca. zwei von drei Fällen eine positive Rendite erhalten wird. Das letzte Drittel stellt jedoch dein Risiko dar.

Ist das gut? Ist das schlecht? Eine Frage, die man sich jetzt mit Sicherheit stellen kann, aber beantworten wir es einfach mal wie folgt: Mal angenommen, du hättest im Januar mit einem anvisierten Zeitraum von einem Jahr investiert. Das Coronavirus hätte dafür gesorgt, dass DAX, S&P 500 und Co. noch immer deutlich unter ihren Rekordhochs notieren. Du hättest also noch immer ca. 20 % Kursverlust. Oder womöglich auch mehr, je nachdem, wann du eingestiegen wärst. Das Glücksspiel hätte sich entsprechend nicht für dich ausgezahlt.

Gleichzeitig sollte man bedenken, dass es bei einer Haltedauer von einem Jahr nie eine marktübliche Rendite geben wird. 7 % pro Jahr ist ein langfristiger Durchschnittswert, wobei die Indizes teilweise extrem um diese Marke herum schwanken. Ein Zeitraum von einem Jahr ist daher mit einem großen Risiko verbunden. Auch wenn man, wie im Glücksspiel üblich, natürlich auch gewinnen kann.

Zehn Jahre: Gute Chancen auf Rendite

Wie wir in der obigen Grafik erkennen können, verschiebt sich die Wahrscheinlichkeit einer positiven Rendite ab einer Haltedauer von zehn Jahren schon erheblich. Der S&P 500 hätte hier im historischen Vergleich in ca. neun von zehn Fällen eine positive Rendite erzielt. Hier hätte es schon ein wirklich mieses Timing benötigt, um daneben zu liegen.

Aber dennoch: Ein gewisses Restrisiko ist auch bei einer Haltedauer von zehn Jahren noch da, dass man mit einem Minus aus seinen Investitionen herausgehen wird. Ein Fazit, das man ruhig einmal ziehen darf. Die Börsen sind und bleiben ein Spielball der Volatilität und gerade in Crashs können Werte vernichtet werden, die erst nach langer Haltedauer wieder hereingeholt werden.

Entsprechend wichtig ist es eben, mit dem richtigen Mindset zu investieren. Beziehungsweise mit der richtigen zeitlichen Vorstellung. Wobei regelmäßige Sparpläne hier natürlich die Trefferquote erhöhen könnten. Und durch niedrigere Einstiegskurse zu einem deutlich früheren positiven Ergebnis führen können.

30 Jahre: Statistische Sicherheit einer positiven Rendite

Wer jedenfalls über einen Zeitraum von 30 Jahren investiert, der hätte im Retro-Check zumindest eine statistische Sicherheit einer positiven Rendite gehabt. Beim US-amerikanischen S&P 500 hat es in einer Zeitspanne zwischen 1871 und 2014 jedenfalls nicht einen Zeitraum gegeben, bei dem man eine negative Rendite bei einer Haltedauer von 30 Jahren eingefahren hätte. Wobei dieser Zeitraum sogar die Finanzkrise zum Ende der 1920er-Jahre umfasst. Oder auch den Kalten Krieg und die Kubakrise. Das ist definitiv bemerkenswert.

Und kann ein hervorragender Indikator auch für künftige Perioden sein. Gewissheit hat man an den Börsen zwar nie und irgendwann kann alles auch einmal anders sein. Allerdings können wir hier eine klare Botschaft erkennen: Je länger man investiert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit einer Rendite. Über Jahre und Jahrzehnte hinweg kann sich diese sogar dem Bereich der statistischen Sicherheit annähern.

Das sollte Foolishen Investoren zeigen, dass Zeit eine wichtige Rolle bei ETF-Investitionen spielt. Sowohl für die Renditen als auch für das Risiko, das von einem solchen Ansatz ausgeht.

Wie investierst du?

Die abschließend spannende Frage ist jetzt natürlich, wofür du im Endeffekt investierst. Die obige Grafik kann jedenfalls ein Anhaltspunkt dafür sein, dass es eher der Ruhestand sein sollte als kurzfristige Ziele. Je länger man seinen Investitionen gibt, desto größer wird die statistische Sicherheit für eine positive Rendite. Oder auch für eine Rendite, die in etwa dem der historischen Durchschnittswerte gleicht.

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