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Nasdaq-ETF – für wen er Sinn macht und für wen nicht

US-Aktien
Foto: Getty Images

Die Performance des Nasdaq 100 in den letzten zehn Jahren war ein wahrer Augenschmaus – im Laufe dieses Artikels wirst du erfahren, was ich damit meine. Da passt ein Nasdaq-ETF doch wunderbar in jedes Portfolio, oder?

Nun, auch ich finde den Nasdaq 100 sehr spannend, trotzdem sollte man sehr genau überlegen, ob man ihn sich ins Depot legen möchte …

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Das ist der Nasdaq 100

Im Nasdaq 100 sind die 100 nach Marktkapitalisierung größten Nicht-Finanzunternehmen der US-Börse Nasdaq enthalten. Er wird häufig als reiner Tech-Index betrachtet – das ist jedoch falsch! Es befinden sich auch Unternehmen außerhalb des Tech-Bereichs im Nasdaq 100 – zum Beispiel  American Airlines, Costco Wholesale oder Monster Beverage (Quelle: Wikipedia, Stand: Januar 2020).

Richtig ist aber, dass sich unter den größten Position fast ausschließlich Tech-Aktien befinden.

Anteil am iShares Nasdaq 100
Microsoft (WKN: 870747)                     11,9 %
Apple (WKN: 865985)                     11,2 %
Amazon (WKN: 906866)                      9,6 %
Facebook (WKN: A1JWVX)                      4,0 %
Alphabet (A) (WKN: A14Y6F)                      4,0 %
Alphabet (C) (WKN: A14Y6H)                      4,0 %
Intel (WKN: 855681)                      3,0 %
Pepsico (WKN: 851995)                      2,1 %
Cisco Systems (WKN: 878841)                      2,1 %
Netflix (WKN: 552484)                      2,1 %

Quelle: Factsheet iShares Nasdaq 100 UCITS-ETF, Stand: 11.05.2020

Diese Zusammensetzung war in den letzten zehn Jahren extrem lukrativ: Der Nasdaq 100 ließ alle relevanten US-Indizes klar hinter sich.

 3 Jahre   5 Jahre  10 Jahre
Nasdaq 100 + 63,9 % + 109,5 % + 379,2 %
Dow Jones + 15,8 %  +33,8 % + 125,4 %
S&P 500 + 22,4 %  + 39,2 % + 153,5 %

Quelle: onvista.de, Stand: 12.05.2020

Mit einem Fondsvolumen von über 4 Mrd. US-Dollar ist der iShares Nasdaq 100 UCITS (WKN: A0YEDL) der hierzulande größte ETF, der den Nasdaq 100 nachbildet.

Name iShares Nasdaq 100 UCITS ETF (Acc)
WKN A0YEDL
Fondsvolumen 4,3 Mrd. Euro
Dividendenrendite thesaurierend
Gesamtkostenquote 0,33 %

Quelle: justETF.com, Stand: 11.05.2020

Die Frage lautet nun: Für wenn könnte dieser ETF interessant sein? Anhand dreier verschiedener Arten von ETF-Investoren möchte dir zeigen, zu wem er passen könnte – und zu wem eher nicht.

Investor 1: Passiver Investor

Der klassische passive Investor will sich möglichst einfach und ohne viel Aufwand am langfristigen Wachstum der Weltwirtschaft beteiligen. Oftmals wird dabei auf eine Kombination aus einem World-ETF (zum Beispiel auf den MSCI World-Index) und einem Emerging-Markets-ETF gesetzt.

Vielen Anlegern genügt sogar ein einziges Wertpapier – zum Beispiel der Vanguard FTSE All-World UCITS (WKN: A1JX52)-ETF. Er investiert rund um den Globus – von Alibaba (WKN: A117ME) bis Visa.

Egal ob nun FTSE All-World-ETF oder MSCI World – eine Sache haben diese beiden Ansätze gemeinsam: Ihr US-Anteil ist sehr hoch, in beiden Fällen liegt ihr Anteil bei über 50 %. Der klassische passive Investor hat also ohnehin ein US-lastiges Depot – braucht’s da wirklich noch einen ETF, der fast nur in US-Aktien investiert?

Nun, es kommt darauf an! Wer gut diversifizieren und eine möglichst gleichmäßige regionale Verteilung haben möchte, der braucht sicherlich keinen Nasdaq-ETF im Depot. Wer allerdings – so wie ich – sowohl an eine starke, innovative US-Wirtschaft UND an eine zunehmende „Technologisierung“ unseres Alltags glaubt, der kann in meinen Augen durchaus auch ein paar Euro vom World-Index abzwacken und in den Nasdaq 100 stecken.

Fazit: Wer sein Geld möglichst gleichmäßig um den Globus streuen möchte und bereits einen Welt-Index hält, der braucht keinen Nasdaq 100. Wer nach dem Schuss Extrarendite Ausschau hält und an die US-Techriesen glaubt, der kann seine Fühler allerdings ruhig auch mal Richtung Nasdaq-ETF ausstrecken.

Investor 2: Einzelaktionär ohne US-Techriesen

Wer in Einzelaktien investiert und keinen US-lastigen Welt-ETF im Depot liegen hat, für den kann ein Nasdaq-ETF meiner Meinung nach sogar noch interessanter sein! Aber nur dann, wenn er nicht ohnehin schon in Microsoft, Apple, Facebook und Co. investiert ist.

Denn wer bisher keinen – oder nur ein oder zwei – der oben genannten Tech-Riesen im Depot hat, der kann diese Lücke ganz einfach mit dem iShares Nasdaq 100 UCITS-ETF schließen (oder natürlich jedem anderen ETF, der diesen Index abbildet).

Der Nasdaq 100 ist wie beschrieben ein Index, der in den letzten zehn Jahren eine außergewöhnliche Performance abgeliefert hat – und vieles deutet darauf hin, dass das auch zukünftig so sein wird. Wer bisher weder den MSCI World-Index noch die US-Techgiganten im Depot hat, für den könnte ein Nasdaq-ETF daher eine interessante Depotergänzung sein.

Investor 3: Einzelaktionär mit US-Techriesen

Und dann gibt es noch die Einzelaktionäre, die viele der oben genannten Aktien bereits als Einzelaktien im Depot haben … zum Beispiel mich! Die größte Position in meinem Depot ist Apple, auf Rang drei folgt Amazon, gefolgt von – du ahnst es sicher schon – Alphabet und Facebook.

Darüber hinaus habe auch ich noch ein kleines ETF-Depot, in dem (natürlich) ein MSCI World-ETF enthalten ist.

Für Anleger wie mich, die das Depot voller US-Techriesen haben, macht ein ETF auf den Nasdaq 100 natürlich wenig Sinn. Schon gar nicht, wenn dazu auch noch ein World-ETF kommt.

Nasdaq-ETF? Es kommt drauf an …

Bei der Frage, ob ein Nasdaq-ETF sinnvoll ist oder nicht, genügt es in meinen Augen nicht, sich an der Performance der Vergangenheit zu ergötzen und zu hoffen, dass es zukünftig genau so weitergehen wird. Viel wichtiger ist: Passt dieser ETF ins Gesamtportfolio – oder bildet er lediglich ab, was eh schon da ist?

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Alibaba, Alphabet (C), Amazon, Apple, Facebook und Visa. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien) und Alphabet (C-Aktien), Amazon, Apple, Facebook, Microsoft und Netflix und empfiehlt Intel. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon, Long Januar 2021 $85 Calls und Short January 2021 $115 Call auf Microsoft.



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