ETFs oder doch lieber direkt Aktien kaufen? So triffst du die richtige Entscheidung
ETFs (Exchange Traded Funds) erfreuen sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Insbesondere passive Aktienfonds werden weltweit immer beliebter. Diese Art des Fonds bildet einen Index wie beispielsweise den DAX ab, statt die Aktien einzelner Unternehmen zu kaufen.
In Aktien investieren kostet Zeit
Welche Anlagevariante für dich die bessere Wahl ist, hängt ganz davon ab, wie viel Zeit du bereit bist zu investieren. Die aktive Aktienanlage verschlingt sehr viel Zeit. Aus meiner Sicht sollte man nur Aktien von Unternehmen kaufen, die man sehr gut kennt und vor allem versteht.
Wenn du nicht weißt, wodurch das Geschäft beeinflusst wird, ist es unmöglich einzuschätzen, wie das Unternehmen in zehn Jahren aussehen wird. Unter diesem Gesichtspunkt macht es aus meiner Sicht keinen Sinn, Aktien zu kaufen.
Der Entscheidung, die Aktien eines Unternehmens zu kaufen, geht also im besten Fall eine intensive Recherche voraus. Viel zu oft höre ich Sätze wie „die Aktie von X ist so tief gefallen, die MUSS wieder steigen“. Oftmals liegt man damit zwar gar nicht so falsch, weil in einem Abschwung fast alle Aktien im Abwärtsstrudel mitgerissen werden. Doch ohne entsprechendes Verständnis für das dahinterstehende Unternehmen ist es aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit, bis man auf das falsche Pferd setzt, dessen Aktienkurs dann doch aus gutem Grund abgestürzt ist.
Durch diese Art des blauäugigen investierens kann man sich also ganz schnell die Finger verbrennen und fälschlicherweise zum Schluss kommen, dass das Sparbuch doch der bessere Platz für die Ersparnisse sein könnte.
ETFs als das bessere Sparkonto
Doch nicht jeder hat Spaß daran, Geschäftsberichte zu lesen und Hauptversammlungen zu verfolgen. Und das ist auch vollkommen in Ordnung! In diesem Fall bieten sich ETFs als gute Alternative an.
Ein passiver Aktien-ETF, der beispielsweise den DAX abbildet, bietet eine attraktive Rendite mit geringem Risiko und nur einmaligem Aufwand. In diesem Fall kommt es nur darauf an herauszufinden, wie hoch die Verwaltungskosten sind. Im Normalfall liegen die Kosten bei einem Bruchteil eines Prozentpunktes des investierten Geldes.
Auf diese Weise entfällt also das lästige Studieren einzelner Unternehmen. Stattdessen bekommst du für dein Geld einen Anteil an einem diversifizierten Portfolio. Das spart eine Menge Zeit und verhindert böse Überraschungen.
Ein ETF-Sparplan, über den jeden Monat Anteile gekauft werden, kann daher über die Jahre einen großen Unterschied gegenüber einem Sparbuch machen.
Mit etwas Glück kann man auf einem Sparkonto vielleicht 1 % Zinsen bekommen, wenn man bereit ist, etwas länger zu investieren. Der DAX hat dagegen über die letzten 30 Jahre im Durchschnitt mehr als 7 % abgeworfen.
Eine einfache Rechnung zeigt das Potenzial: Eine einmalige Anlage von 1.000 Euro zu 1 % Zinsen würde in 20 Jahren auf ganze 1220 Euro ansteigen. Eine einmalige Investition von 1.000 Euro in den DAX dagegen wäre nach 20 Jahren mehr als 4.000 Euro wert. Das gilt natürlich unter der Voraussetzung, dass die Performance der Vergangenheit etwa gehalten werden kann. Und dagegen spricht aus meiner Sicht aktuell nichts. Eher ist das Gegenteil der Fall. Denn in diesem Jahr ist der DAX bisher stark gefallen, sodass er von einem niedrigeren Niveau aus startet.
Ist dein Anlagehorizont lang genug, kann also nicht mehr viel schiefgehen.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
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