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Windkraft-Technik aus Deutschland boomt: Schaeffler steigert Umsätze um 57 %, thyssenkrupp und Co. expandieren

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Bild: Courtesy of Vestas Wind Systems A/S

Seit die Aktie von Nordex (WKN: A0D655) den Rückwärtsgang angetreten hat, ist es etwas still um das Thema Windenergie geworden. Für Anleger könnten sich daraus gute Gelegenheiten ergeben, um günstig bei aussichtsreichen Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette einzusteigen. Vieles spricht nämlich dafür, dass über die nächsten Quartale und Jahre kräftig Schwung in den Markt kommt. Bereits jetzt lassen Erfolgsmeldungen von Schaeffler (WKN: SHA015), thyssenkrupp (WKN: 750000) und anderen Zulieferern aus Deutschland und der Schweiz aufhorchen.

Die guten Meldungen häufen sich

Schaeffler ist bekannter als Automobilzulieferer, gehört aber mit seinen Großlagern auch in der Windkraftbranche zu den wichtigsten Komponentenlieferanten. Im Bericht zum ersten Quartal 2020 bin ich auf zwei interessante Informationen dazu gestoßen. Erstens ist der Konzern in China und Taiwan um 21,4 % gewachsen, und zwar vor allem getrieben durch Lösungen für Windturbinen. Zweitens wurde aufgezeigt, dass aufgrund von Corona-Effekten in allen anderen Kundenbranchen Rückgänge im Vorjahresvergleich zu verzeichnen waren. Bei der Windkraft stand hingegen ein erfreuliches Plus von 47 %.

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Ist dies nur ein Ausreißer? Ich denke nicht, denn es gibt weitere Beispiele für deutsche Zulieferer, die ihre Präsenz in Asien über die letzten Quartale ausweiten konnten. ZF Wind Power ist zum strategischen Partner von Envision Energy geworden und Liebherr arbeitet mit Ming Yang zusammen, um deren Windkraftgeschäft auf die nächste Stufe zu heben. Beide chinesischen Partner gehören zu den stärksten Turbinenbauern weltweit.

Nicht zu vergessen ist auch, dass die thyssenkrupp-Tochter Rothe Erde einer der wenigen fortgeführten Geschäftsbereiche des Mischkonzerns darstellt, die dem Management im Moment keine Sorgen bereiten. Mit ihrem Standort in Xuzhou ist sie bestens positioniert, um vom dortigen Marktwachstum zu profitieren. Zudem macht der führende Lieferant von Rotorblattmaterialien Gurit (WKN: 870988) gute Fortschritte in China und hat vor einigen Tagen einen wichtigen Auftrag gemeldet.

Warum es noch viel besser werden könnte

China arbeitet kontinuierlich daran, seine Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren. Der anhaltende Handelskrieg, den die USA ihnen aufzwingen, wirkt dafür weiter beschleunigend. Um im Energiesektor beispielsweise Importe von amerikanischem Flüssiggas bei Bedarf senken zu können, könnte der massive Ausbau der Offshore-Windkraft vor den chinesischen Küsten helfen. Genau das scheint auch zu passieren, denn rund 50 Gigawatt sind aktuell entweder im Bau oder in einer fortgeschrittenen Planungsphase.

Damit wird China klar die größte installierte Kapazität aller Länder haben. Damit nicht alles von internationalen Konzernen hochgezogen wird, haben mittlerweile praktisch alle großen Windturbinenbauer des Landes Vorstöße in Richtung der 10-Megawatt-Klasse gemacht. Das ist die Königsklasse, die bisher nur Vestas (WKN: 913769) und Siemens Gamesa (WKN: A0B5Z8) beherrscht haben.

Sämtliche Komponentenlieferanten müssen dabei ebenfalls an die Grenze des derzeit Machbaren gehen, um den gewaltigen auftretenden Kräften, die unter voller Last auftreten, zu widerstehen. Ihre Langlebigkeit und ihr wartungsarmer Betrieb sind entscheidend für die Rentabilität von Windfarmen, weshalb es weniger auf den Preis ankommt als vielmehr auf die Qualität. Gerade für etablierte Lieferanten aus Deutschland und der Schweiz ergeben sich somit gute Wachstumspotenziale.

Mehr als China

China scheint also aktuell eines der großen Zugpferde zu sein. Dass das Land so massiv auf diese Technologie setzt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Offshore-Windkraft ein entscheidendes Element der Energiewende sein wird. Was als Liebhaberprojekt einiger europäischer Visionäre begann, hat mittlerweile auch die mit spitzem Bleistift rechnenden amerikanischen Ökonomen überzeugt.

Sobald General Electric (WKN: 851144) seine neuen 12-Megawatt-Anlagen ab 2021 liefern kann, wird Analysten zufolge auch dort ein Investitionsrennen losgehen. Gleichzeitig wird sich Europa als einer der Leitmärkte weiterhin behaupten wollen, zumal der Green Deal für neuen Schub sorgt. Wenn sich dann noch die schwimmenden Fundamente bewähren – und die letzten Meldungen zu diversen Pilotprojekten sprechen stark dafür –, dann gibt es kein Halten mehr.

Die Windindustrie hat ein paar Jahre des Umbruchs erlebt und währenddessen viele Aktionäre enttäuscht. Doch nun wird es aus meiner Sicht Zeit, sich neu zu positionieren. Wer sich nicht bei den großen Turbinenbauern engagieren will, der findet auch bei Komponentenlieferanten interessante Chancen. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie sowohl bei westlichen Herstellern als auch bei den Asiaten gut im Geschäft sind.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Schaeffler, Wertpapiere auf thyssenkrupp und partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens Gamesa. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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