Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Wirecard wagt Neuausrichtung: Wird das jetzt die Erholung einläuten?

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) ist und bleibt ein heißes Eisen in diesen Tagen. Seit nunmehr zwei Wochen stehen die Ergebnisse der Sonderprüfung im Raum. Und die Investoren sind enttäuscht und gefrustet gleichermaßen, dass durch das Prüfwerk der KPMG doch nicht die erhoffte Entlastung eingetreten ist. Sondern noch mehr Unsicherheit.

Zwischenzeitlich wurde sogar der Wunsch nach personellen Veränderungen laut. Sogar Visionär und CEO Markus Braun steht dabei in der Kritik. Sein Rücktritt ist inzwischen ebenfalls offen gefordert worden. Der Kampf um sein Lebenswerk hat jetzt womöglich begonnen, wie es teilweise in den Medien heißt.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Wirecard hat inzwischen reagiert und sogar einige personelle Konsequenzen gezogen. Schauen wir im Folgenden einmal, ob das ausreichend sein wird. Und ob das jetzt eine nachhaltige Erholung wird auslösen können.

Die Veränderungen im Überblick

Im Endeffekt hat das Management jetzt sogar ganzheitlich an der Organisation und dem Vorstand herumgewerkelt, um sich mit neuen Kompetenzen und verteilteren Ressourcen breiter aufstellen zu können. Hier einige der wesentlichen Veränderungen im Überblick:

Eine der bedeutendsten Neuerungen ist wohl, dass Konzernchef Markus Braun vermeintlich in seinen Befugnissen beschnitten worden ist. Demnach werde ein Großteil seiner Arbeit künftig auf der strategischen Weiterentwicklung des Zahlungsdienstleisters liegen. Das umfasst unter anderem strategische Allianzen, Innovationsmanagement, die weitere Geschäftsentwicklung der Gruppe, die Koordination der Geschäftspolitik und der Geschäftsbereiche sowie die Unternehmenskommunikation. Insgesamt noch wesentliche Bereiche. Ein Fokus scheint jetzt jedoch der operative und strategische Alltag als Zahlungsdienstleister selbst zu sein, mit seiner Vision. Compliance hingegen ist jetzt wohl nicht mehr sein Anliegen.

Dafür sind zwei neue Vorstandsmitglieder berufen worden, die insbesondere auf „Integrity, Legal and Compliance“ und Commercial achten sollen. Insbesondere mit einem Vorstand für Compliance-Angelegenheiten scheint das Management auf die jüngsten Vorwürfe reagieren und diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit widmen zu wollen. Wobei mit Dr. James H. Freis bereits ein erfahrener Funktionär ins Team geholt werden konnte, der unter anderem für die Deutsche Börse gearbeitet hat. Durchaus ein bemerkenswerter Schritt.

Des Weiteren wurden auch andere Zuständigkeiten getauscht, erweitert oder abgeändert. So wurde die Kapitalmarktkommunikation beispielsweise als Stabsstelle beim CFO angedockt, um womöglich mehr Überblick des Managements über Meldungen zu bekommen. Insgesamt ein groß angelegter Umbau, der jetzt Vertrauen schaffen soll.

Der Foolishe Überblick

Es ist natürlich erstrebenswert, dass Wirecard jetzt auf die Vorwürfe reagiert und sich insbesondere bei Compliance und Kommunikation neu aufstellt und Konsequenzen zieht. Auch den kritisierten CEO Markus Braun hier aus der Schusslinie zu nehmen und diese Bereiche auf andere zu übertragen, kann ein logischer Schritt sein, der langfristig womöglich etwas mehr Ruhe bringen wird.

Im Endeffekt sollten Investoren allerdings bedenken, dass es nicht die Zukunft ist, über die man sich sorgen sollte. Diese ist und bleibt von einer intakten Wachstumsgeschichte geprägt, die Wirecard im Markt der digitalen Zahlungsdienstleistungen ausreizen kann. Und die durch eine inzwischen stärkere Wettbewerbsposition begleitet wird.

Nein, es ist die Vergangenheit, die den DAX-Konzern immer wieder einzuholen droht. Und wo auch jetzt durch den Prüfbericht der KPMG keinerlei Klarheit geschaffen worden ist. Insbesondere das Drittpartnergeschäft ist und bleibt dabei ein rotes Tuch, wo das Wörtchen Untersuchungshemmnis reichlich Fragezeichen aufwirft.

Vertrauen in die Zukunft ist daher schön und gut. Aber es bleibt die Frage, ob hier diese zugegebenermaßen bemerkenswerte Wachstumsgeschichte auf einem wackeligen Fundament in der Vergangenheit basiert. Das sollten Investoren bei ihren Überlegungen zumindest weiter würdigen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



Das könnte dich auch interessieren ...