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Royal Dutch Shell: Wie sicher sind jetzt die mageren 3,97 % Dividendenrendite?

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Foto: Getty Images

Es dürfte für die meisten Investoren von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) kein Geheimnis mehr sein, dass die Dividende inzwischen gekürzt worden ist. Anstatt 0,47 US-Dollar pro Quartal lauern jetzt bloß noch 0,16 US-Dollar im Vierteljahr. Eine signifikante Kürzung um zwei Drittel, die insbesondere Einkommensinvestoren sehr spüren werden.

Gibt es Vorteile im Kontext dieses Schrittes? Keine Frage: ja. Die Liquiditätssicherung ist jetzt an erster Stelle. Und auch die ansonsten frei werdenden Mittel können womöglich effizienter im Aufbau eines dritten Standbeins im Kontext der Elektrizität verwendet werden. Allerdings dürfte dennoch für einige Investoren ein Großteil der Investitionsthese jetzt wackeln.

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Bei einer Gesamtdividende in Höhe von 0,64 US-Dollar pro Jahr und einem derzeitigen Aktienkursniveau von 14,62 Euro (11.05.2020, maßgeblich für alle Kurse) winkt schließlich lediglich eine Dividendenrendite in Höhe von 3,97 %. Aber mal eine andere Frage: Wie sicher ist diese Dividendenrendite jetzt eigentlich?

Es verbleiben einige Unsicherheiten …

Sicher, es gibt schon jetzt einige Einschränkungen. Allerdings sollten Einkommensinvestoren, die sich jetzt mit weniger zufrieden geben würden, nicht unbedingt davon ausgehen, dass das Schlimmste vorbei sein muss. Sicher erscheint das jedenfalls nicht.

Die aktuellen Quartalszahlen haben schließlich einen Einblick darin gegeben, wie schlecht es um den britisch-niederländischen Öl- und Erdgaskonzern derzeit steht. Ein Nettoverlust von 24 Mio. US-Dollar hat sehr stark einen durchwachsenen Zeitraum verdeutlicht. Je Aktie hieß das im Grunde genommen ein Ergebnis von 0,00 US-Dollar. Sogar ein leichtes dezimales Minus, wenn wir es genau nehmen wollen. Auch wenn es auf bereinigter Basis ein Ergebnis in Höhe von 0,35 US-Dollar gegeben hat. Das jetzt allerdings vergleichsweise wenig zur Sache tut.

Diese Quartalszahlen können dabei bloß ein kleiner Vorgeschmack dafür sein, was jetzt im zweiten Quartal wartet. Im ersten Dreimonatszeitraum gab es immerhin eine Phase von ca. 6 oder 7 Wochen, innerhalb derer die Ölpreise noch auf einem Niveau von über 50 US-Dollar verharrten. Eine Phase, in der Royal Dutch Shell Gewinne eingefahren haben dürfte.

Das zweite Quartal hingegen besitzt einen solchen Vorteil nicht. Jetzt wird der britisch-niederländische Konzern vermutlich voll und ganz die Auswirkungen der Ölschwemme und des Coronavirus spüren. Das könnte weitere Unsicherheiten bezüglich der Dividende bedeuten. Und eben weitere Verluste für den Gesamtkonzern.

Es gibt einige Aspekte, die beruhigen können

Daneben existieren jedoch einige Dinge, die wir positiv werten können. Ein erster Aspekt ist so beispielsweise, dass sich das Management nicht bewusst dazu entschieden hat, die Dividende ganz auszusetzen. Nein, sie wurde bloß auf 0,16 US-Dollar zusammengestutzt. Das könnte, auch in Anbetracht der eigentlich immer soliden Dividendenpolitik, ein Indikator dafür sein, dass die Verantwortlichen diese Ausschüttungshöhe für mittelfristig leistbar halten könnten.

Zudem sollten wir nicht vergessen, dass das Management durch Einsparungen und weniger Investitionen jetzt vonseiten des Cashflows her sogar positive Resultate erzielt hat. Der freie Cashflow belief sich demnach im ersten Quartal auf über 12 Mrd. US-Dollar. Ein starker Wert, der jetzt womöglich zur Liquiditätssicherung benötigt wird. Jedoch auch in Teilen für die Aufrechterhaltung dieser zumindest kleineren Dividende verwendet werden kann.

Ob und inwieweit diese positiven Aspekte jedoch ausreichend sind, das sollten Investoren kritisch hinterfragen. Die erste Kürzung ist jedenfalls bereits eingetreten. Und weitere könnten folgen. Die Konstanz ist jedenfalls schon jetzt dahin.

Weit entfernt von einer sicheren Dividende

Um daher Klartext zu reden: Selbst die aktuelle Dividende ist noch immer weit entfernt von Sicherheit. Der operative Verlauf zeigt eindeutig, dass selbst das gekürzte Ausschüttungsmaß nicht für die kleinere Dividende ausreichend ist. Royal Dutch Shell zahlt hier praktisch drauf.

Der freie Cashflow ist zwar positiv, rührt jedoch von deutlich weniger Investitionen und anderen Einsparungen her. Mittel- bis langfristig wird daher der Ölmarkt in seinen Einklang zurückfinden müssen, damit wir von nachhaltigen und wieder sicheren Ausschüttungen sprechen können.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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