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Meine Gründe, warum ich statt auf Wirecard lieber auf die Visa-Aktie setzen würde!

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial.

Es gibt immer wieder Aktien, um die ein regelrechter Hype entsteht. Die Anleger warten jeden Tag gespannt auf neue Nachrichten zu den betreffenden Unternehmen, um dann daraus ihre Schlüsse zu ziehen. Und meistens läuft es dann so ab, dass, wenn bei negativen Meldungen der Kurs des Objekts der Begierde unter Druck gerät, über einen Einstieg nachgedacht wird, weil man einfach davon ausgeht, dass es bei so einem tollen Wert mit dem Kurs zwangsläufig schnell wieder nach oben gehen muss.

In Deutschland ist es wohl unbestritten der Zahlungsdienstleister Wirecard (WKN: 747206), der bei vielen Anlegern anscheinend sehr beliebt ist und den oben genannten Ansprüchen gerecht wird. Und wenn ich mir bei meinem Broker täglich die drei meistgehandelten Aktien anschaue, ist Wirecard sehr häufig mit dabei. An manchen Tagen sowohl bei den Käufen als auch bei den Verkäufen.

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Dies zeigt mir, dass die Meinungen über Wirecard nicht nur sehr unterschiedlich sind, sondern die Wirecard-Aktie wahrscheinlich auch bei Spekulanten sehr beliebt ist. Gerade im Moment dürften alle Investoren, die auf eine günstige Einstiegschance bei dem Unternehmen gewartet haben, zufrieden sein. Denn alleine in den letzten neun Handelstagen sind die Papiere von Wirecard von 140,90 Euro (23.04.2020) auf aktuell 82,26 Euro (06.05.2020) gefallen.

Doch was viele Anleger glücklich macht, lässt mich relativ kalt. Denn ich würde aus folgenden Beweggründen heraus statt auf Wirecard lieber auf Visa (WKN: A0NC7B) setzen.

Was für Unterschiede

Gegenüber Visa ist Wirecard ein Winzling, der mit 10,30 Mrd. Euro nicht einmal 4 % der Marktkapitalisierung von Visa aufweist, das es in dieser Rubrik auf umgerechnet 285 Mrd. Euro bringt. Ich persönlich setze aber lieber auf sehr große Unternehmen, weil ich mich mit einem Engagement dort einfach etwas besser aufgehoben fühle.

Und auch was die folgenden Zahlen angeht, sieht man sofort, was ich meine. Im vierten Quartal 2019 beispielsweise erzielte Visa bei einem Umsatz von 6,14 Mrd. US-Dollar ein EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) von 3,74 Mrd. US-Dollar. Wirecard erwirtschaftete im selben Zeitraum ein EBITA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) von 232 Mio. Euro bei einem Umsatz von 835 Mio. Euro.

Wirecard ist wirklich zu klein, um für mich in den Fokus zu rücken und für eine Investition interessant zu sein. Der Konzern hat zwar auch rund um den Globus Kooperationen, um digital Zahlungen abzuwickeln, doch Visa hat zusätzlich natürlich noch seine ausgegebenen Kreditkarten. Außerdem hat Visa eines der weltweit fortschrittlichsten Netzwerke aufgebaut, die es ermöglichen, 47.000 Transaktionen pro Sekunde ablaufen zu lassen.

Auch wenn ich mir den Chartverlauf der letzten zehn Jahre von beiden Unternehmen betrachte, gefällt mir Visa hier ein wenig besser. Es ging mit dem Kurs der Visa-Aktie in diesem Zeitraum in Euro gerechnet mit 877 % zwar zufälligerweise genauso stark aufwärts wie mit den Papieren von Wirecard, aber unter nicht ganz so starken Schwankungen, wie ich finde.

Negative Schlagzeilen

Wenn ich in ein Unternehmen investiere, mag ich es überhaupt nicht, wenn es monatelang gefühlt nur schlechte Nachrichten über dieses zu berichten gibt. Aber bei Wirecard ist genau dies der Fall. Und das nicht erst seit gestern, sondern schon seit Ende Januar 2019. Zu diesem Zeitpunkt erschien nämlich ein Artikel in der „Financial Times“ (FT), der das Unternehmen schwer belastete.

Und bis heute reißt die schlechte Publicity nicht ab. Wegen angeblicher Zweifel an der lückenlosen Bilanzierung von Wirecard hat vor Kurzem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG eine Sonderprüfung durchgeführt, die nun abgeschlossen ist. Doch die Bilanz für das Jahr 2019 verzögert sich nun, da die Ergebnisse erst in den Konzernabschluss eingearbeitet werden müssen.

Mein Fazit

Wirecard mag für viele Anleger eine interessante Aktie sein, doch ich würde mich bei Visa wesentlich besser aufgehoben fühlen. Denn Visa ist das wesentlich größere Unternehmen mit sehr hoher Präsenz im Markt, einem etwas konstanteren Kursverlauf und vor allem weniger schlechten Nachrichten. Wer derselben Meinung ist, könnte sich statt mit Wirecard vielleicht durchaus einmal etwas intensiver mit Visa beschäftigen.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Visa.



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