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Wirecard-Aktie: Können diese „Kernaspekte“ die Wogen jetzt glätten?

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) hat ihren Investoren seit der Veröffentlichung der Ergebnisse des KPMG-Berichts eigentlich bloß Kummer bereitet. Das Wort Untersuchungshemmnis hat mächtig Eindruck hinterlassen. Genauso wie das Durchscheinenlassen mangelnder Kooperation durch die Prüfer, teilweise auch im Drittpartnergeschäft, wofür der DAX-Konzern womöglich wenig kann.

Das alles hat in Summe erneut zu einem Abverkauf geführt. Oder zu einer größeren Korrektur, die mit weiterer Unsicherheit verbunden ist. Einen Ausweg scheint es kaum zu geben. Immerhin sollte der besagte Bericht die Unsicherheit ein für alle Mal beenden.

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Wirecard hat allerdings noch nicht aufgegeben, sondern versucht es erneut mit einer Transparenzoffensive. Sowie der Zusammenfassung der Ergebnisse des Sonderberichts auf den eigenen Transparenzseiten. Aber, mal ehrlich, kann das die Wogen glätten? Ein Blick in die jeweiligen Inhalte kann jedenfalls nicht schaden.

Das hat Wirecard jetzt zu sagen

Wie Wirecard innerhalb dieses sechsseitigen Berichts mit dem Titel „Kernaspekte des KPMG-Berichts über die unabhängige Sonderprüfung der Wirecard AG“ klarstellt, könne die Existenz und die Authentizität der Umsätze aus dem Drittpartnergeschäft durch die Prüfungen der einzelnen Geschäftsjahr 2016 bis 2018 erschlossen werden. Die forensische Untersuchung der KPMG habe zudem in 97 % aller Fälle die Existenz der jeweiligen Kunden belegen können, was ein positives Fazit sei. Die bereitgestellten Daten für Dezember des Jahres 2019 hätten außerdem keinen Anlass geliefert, an der Authentizität der bereitgestellten Daten zu zweifeln, so das Management.

Wirecard bilanziere korrekt. Die Bilanzierung des eigenen Drittpartnergeschäfts ist durch externe Rechtsgutachten und eine gutachterliche Stellungnahme zur Anwendung von IFRS untermauert. Zudem hätte der KPMG-Bericht in drei von vier Prüfbereichen keinen Anlass zu Wertberichtigungen gegeben. Kleine Anmerkung von mir: Nur eben auch zu einem Untersuchungshemmnis im Drittpartnergeschäft, das im Vorfeld stark moniert worden ist.

Bezüglich der harten Kritik der Prüfer gelobt Wirecard künftig Besserung. Mängel seien zu Recht festgestellt worden und man habe durch Investitionen in Compliance wichtige Weichen gestellt, um besser zu werden. Weitere Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat könnten diesen angestoßenen Stein weiter ins Rollen bringen, wie es mit etwas mehr Kontext heißt.

Als Investor bleibe ich weiterhin skeptisch

Die Ausführungen auf der Transparenzseite und insbesondere das Gelöbnis hin zur Besserung mögen wichtige Schritte sein. Als Investor bin ich jedoch weiterhin skeptisch, was die Kernaussagen der Sonderprüfung angeht. Das Wort Untersuchungshemmnis und die kolportierte, mangelnde Kooperation wiegen einfach sehr schwer. Zudem konnte eben nicht der erhoffte Befreiungsschlag erzielt werden.

Dass Wirecard jetzt ausgerechnet auf die Jahresabschlüsse der Jahre 2016 bis 2018 verweist, ist in meinen Augen eher ein schlechter Scherz: Die Sonderprüfung ist schließlich angeleiert worden, um mögliche Mängel auszuräumen. Dass aktuelle Mängel im neuen Bericht jetzt mit Aussagen alter Berichte verifiziert werden sollen, da beißt sich der Hund irgendwo in den eigenen Schwanz.

Es bleibt dabei: Wirecard hat mich als Investor enttäuscht. Eine neue, eigene interpretierte Auslegung des Prüfberichts kann die Mängel nicht beseitigen. Viel Vertrauen ist verspielt und es dürfte schwierig werden, das nach dem verpatzten KPMG-Bericht wieder herzustellen.

Wirecard: Eine Vertrauensfrage

Bei der Aktie des DAX-Konzerns dürfte es weiterhin nicht um das Wachstum gehen. Nein, die spekulative Aktie ist im Grunde mehr denn je zu einer Vertrauensfrage geworden. Das Management gibt sich zwar alle Mühe, um mit mehr Transparenz und Kommentaren die Ergebnisse aufzuwerten. Und sollte das Unternehmen sich an diesen Versprechen der Besserung halten, könnte früher oder später auch etwas Vertrauen zurückkehren.

Für den Moment bleiben die Erkenntnisse allerdings von Zweifeln geprägt. Da hilft es auch nichts, wenn man die Ergebnisse noch einmal hübscher aufbereitet.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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