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Lufthansa-Aktie: Die günstige Bewertung, die mit absoluter Vorsicht zu genießen ist!

Deutsche Lufthansa Aktie
Bild: Lufthansa Group

Wenn das Coronavirus eine Branche ordentlich getroffen hat, dann sind es wohl Fluggesellschaften. Beziehungsweise alles, was irgendwie mit dem Thema Reisen und Mobilität oder Fernweh zu tun hat.

Wie sehr Aktien wie die der Lufthansa (WKN: 823212) in diesen Tagen leiden, das offenbart bereits ein Blick auf den derzeitigen Aktienkurs. Gegenwärtig notiert die Kranich-Airline lediglich noch bei einem Aktienkurs von 8,01 Euro (04.05.2020, maßgeblich für alle Kurse). Damit haben sich die Anteilsscheine seit dem Beginn der Coronarestriktionen glatt halbiert. Und ausgehend vom letzten Mehrjahreshoch bei knapp über 30 Euro fast geviertelt.

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Das hat hier einerseits natürlich zu einer preiswerten Bewertung geführt, wie wir gleich sehen werden. Die allerdings andererseits mit Vorsicht zu genießen ist. Denn die fundamentale Ausgangslage hat sich hier bedeutend verändert.

Die Bewertung im Blick

Selbst wenn wir die letzten Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 in eine Relation zum aktuellen Aktienkurs setzen, so fällt hier eine preiswerte Bewertung auf. Bei einem 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von 2,55 Euro beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis gerade einmal knapp über 3. Bei einem Jahresumsatz von 76,17 Euro beläuft sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis hingegen auf lediglich 0,11. Aufgerundet, wohlgemerkt. So mancher Value-Investor wird hier inzwischen bestimmt die Ohren spitzen.

Auch weitere fundamentale Kennzahlen malen ein gleichsam preiswertes Bild. So beträgt der 2019er-Buchwert je Aktie beispielsweise noch knapp über 22 Euro, wodurch sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis auf 0,36 beläuft. Das ist für eine Aktie ebenfalls sehr, sehr preiswert.

Wir können das sogar noch deutlich übertreiben. Beispielsweise sofern wir die 2018er-Zahlen ebenfalls zum Vergleich nehmen. Hier kam die Lufthansa noch auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 4,58 Euro und das Kurs-Gewinn-Verhältnis würde sich unter diesem Blickwinkel auf einen Wert von unter 2 belaufen.

Bloß dass all das Werte der Vergangenheit sind, die wir als Investoren vermutlich niemals wiedersehen werden. Denn an der grundsätzlichen Ausgangslage der Kranich-Airline verändert sich gerade wirklich, wirklich viel.

Darum verändert sich gerade alles!

Alleine wenn wir den Buchwert in den Fokus rücken, werden Investoren einige Abstriche hinnehmen müssen: Derzeit werden viele Bilanzwerte in der schwierigen Zeit aufgebraucht. Faktisch steht das operative Geschäft still und 2020 wird definitiv ein Geschäftsjahr zum Vergessen. Das lässt sich nicht ändern.

Wie angespannt die Situation außerdem ist, zeigen aktuelle Schlagzeilen: Demnach ist die Lufthansa auf signifikante Hilfen vom Staat angewiesen. Wie groß der Kapitalbedarf ist und welche Möglichkeiten dabei in Betracht kommen, das wird grundsätzlich noch ausgelotet. Ja, sogar eine Staatsbeteiligung scheint möglich zu sein.

Im schlimmsten Fall würde das mehr Einfluss des Staates bedeuten sowie eine signifikante Verwässerung der bestehenden Anteile. Auch wenn es nicht zu einer Beteiligung kommt, werden gigantische Kredite fließen. Die wiederum bedient werden müssen, was an den künftigen Ergebnissen zehren wird. Mit der Profitabilität der Lufthansa dürfte es auf absehbare Zeit daher dahin sein.

Der Markt könnte sich zudem selbst langfristig nie wieder so recht erholen. Viele Unternehmen setzen jetzt vermehrt auf digitale Kommunikation statt auf Dienstreise, was zu Einschränkungen führen wird. Selbst Warren Buffett ist daher inzwischen zu dem Fazit gekommen, dass die Luftfahrt womöglich nie wieder die gleiche sein wird. Und auch wenn das Orakel von Omaha eigentlich bloß auf US-Airlines gesetzt hat, so kann das auch eine gewisse Bedeutung für den DAX-Konzern haben.

Vielleicht besser nicht von der günstigen Bewertung blenden lassen

Keine Frage: Wenn wir jetzt einen bloßen Blick auf die fundamentale Bewertung riskieren, dann gehört die Aktie der Lufthansa zu den preiswertesten Aktien, die unsere heimischen Gefilde bieten können. Allerdings ist dieser Blick in die Vergangenheit jetzt vermutlich wenig wert. Die gesamte Ausgangslage ist sich hier nämlich am Verändern.

Die Staatshilfen werden auf die Ergebnisse drücken, eine Beteiligung der öffentlichen Hand womöglich zu Verwässerungen führen. Zudem ändert sich in Zeiten des Coronavirus vielleicht sogar das Verhalten der Menschen. Der Markt könnte daher nie mehr das werden, was er irgendwann einmal war.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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