Hat Warren Buffetts rechte Hand hier gerade einen Hinweis auf einen zweiten Crash genannt?
Warren Buffetts Handlungen bei Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) geben vielen Investoren in diesen Tagen Rätsel auf. Zwar steht ein Einblick in das Portfolio der Beteiligungsgesellschaft noch immer aus. Fest scheint jedoch eines zu stehen: Das Orakel von Omaha hortet weiterhin Cash.
Ob der Starinvestor bislang gekauft hat oder nicht, scheint daher die große Preisfrage zu sein. Immerhin, seine rechte Hand Charlie Munger hat inzwischen in einem Interview mit dem Wall Street Journal gesagt, dass Sicherheit und Liquidität in den Zeiten der Krise eine hohe Priorität besäßen. Allerdings sei man handlungsfähig, wenn sich Chancen quasi aufdrängten.
Wie weitere Zeilen im Kontext dieses Interviews zeigen, könnte es jedoch auch sein, dass Munger und Buffett mit weiterer Volatilität rechnen. Denn ein Kalkül, das viele Unternehmen und Manager in diesen Tagen besäßen, könnte womöglich nicht aufgehen und die Krise noch einmal verschlimmern. Lass uns das im Folgenden einmal etwas näher inspizieren.
Was Munger uns mitzuteilen hatte
Es ist ein wirklich sehr bemerkenswertes Interview des inzwischen 96-jährigen Investors und der rechten Hand von Warren Buffett gewesen. Wie gesagt: Unter anderem ging es um die Liquidität von Berkshire Hathaway und die Sicherheit, die man für Investoren erzeugen wolle. Gerade für all diejenigen, die in einem hohen Maße in die Aktien der Beteiligungsgesellschaft investiert sind.
Was Investoren jedoch aufhorchen lassen sollte, ist das Folgende: Gemäß Mungers Aussagen hätten viele, teilweise auch kriselnde Unternehmen bislang noch nicht bei Berkshire Hathaway und Warren Buffett zwecks Hilfen angefragt. Das Telefon stünde still. Die Unternehmen seien wie in einer Schockstarre und verhandelten derzeit lieber mit den US-Behörden und der Regierung. Insgeheim hofften diese womöglich auf Staatshilfen für lau oder aber andere wirtschaftliche Anreize, so sinngemäß Munger. Womöglich allerdings auch, weil ihr bisheriger Geschäftsalltag noch keinen Shutdown in dieser Größenordnung kennt.
Eigentlich ist Warren Buffett in solchen Zeiten bekannt für sein Gespür, grandiose Deals einzugehen. Allerdings auch, weil sich eben viele Unternehmen an das Orakel von Omaha zwecks Liquidität oder Krediten an Berkshire Hathaway wenden. Mit 128 Mrd. US-Dollar in Cash wäre die Kriegskasse prinzipiell auch gut gefüllt.
Verspekuliert sich die US-Wirtschaft?
Die spannende Frage scheint daher im Grunde zu sein, ob sich die US-Wirtschaft verspekuliert. Viele verhandeln schließlich zunächst mit der Regierung und setzen dabei vielleicht auf das falsche Pferd. Allerdings hat die derzeitige US-Regierung mit den Stimulus-Checks womöglich auch einen falschen Anreiz gesetzt. Und gezeigt, dass es auch Geld ohne Gegenleistung in unsicheren Zeiten geben kann. Das erhoffen sich jetzt wohl auch einige Unternehmen.
Ob das Kalkül aufgehen wird, bleibt jedenfalls fraglich. In der Zwischenzeit steht jedoch der operative Alltag vieler Unternehmen still und die Verluste werden größer. Wie lange diese Phase andauern wird? Das mag niemand mit Sicherheit vorhersehen.
Dass Warren Buffett dabei nicht frequentiert wird, könnte die Situation womöglich noch verschärfen. Sobald die US-Regierung schließlich Nein zu den Plänen sagt und sich die Ausgangslage einiger Unternehmen noch verschlechtert hat, könnte es teilweise womöglich auch für Berkshire Hathaway zu spät sein, um rettend einzugreifen. Wer weiß.
Die Anzeichen verdichten sich: Buffett & Munger rechnen mit Schlimmerem
In meinen Augen scheint sich eines daher zu bewahrheiten: Warren Buffett und Charlie Munger scheinen davon auszugehen, dass wir das Schlimmste noch nicht hinter uns haben. Dass Manager und Unternehmen jetzt womöglich auf das falsche Pferd setzen, könnte dabei ein weiterer leichter Indikator sein.
Immerhin: Berkshire Hathaway sitzt auf einem solide kapitalisierten Fundament. Das sollte zumindest beruhigend für die Investoren der Beteiligungsgesellschaft sein.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short June 2020 $205 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).