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Mit Blockchain und Quantum Computing gegen COVID-19: Welche Aktien profitieren könnten

Cloud Computing
Foto: Getty Images

Während die globalen volkswirtschaftlichen Schäden durch das Coronavirus dabei sind, in den mittleren vierstelligen Milliardenbereich vorzudringen – entsprechend dem Bruttoinlandsprodukt von Japan –, läuft das wohl größte international koordinierte Forschungsprogramm aller Zeiten in der Hoffnung, noch Schlimmeres abwenden zu können.

Ärzte und Biotech-Forscher stehen dabei im Rampenlicht. Aber auch hinter Hochleistungsrechnern rauchen einige der schlauesten Köpfe, um Algorithmen zu programmieren, die ebenfalls einen entscheidenden Beitrag zur Krisenlösung liefern könnten. Gerade veranstaltete die Europäische Kommission einen kontinentalen dreitägigen Hackathlon und schrieb einen millionenschweren Supercomputing-Wettbewerb aus.

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Meine Überlegung dabei ist, dass Quantencomputer und Blockchain-Technologie bei der Lösung der COVID-Herausforderungen zukünftig eine wichtige Rolle spielen werden. Ich habe mich einmal umgeschaut, welche Unternehmen auf diesen Feldern besonders aktiv sind, um meine Watchlist mit weiteren aussichtsreichen Aktien zu befüllen. Dabei bin ich kurioserweise zunächst auf Volkswagen (WKN: 766403) gestoßen und im zweiten Schritt auf zwei Top-IT-Unternehmen.

Die Informatik spielt bei der Medizin eine immer wichtigere Rolle

Während es in der Fertigungsindustrie immer üblicher wird, Prototypen zunächst virtuell zu simulieren, bis alle Aspekte geklärt sind, braucht es in der Medizin noch zwingend klinische Studien mit echten Mikroben, Zellkulturen und Wirkstoffen. Aber auch hier kann die Computersimulation bereits wertvolle Arbeit leisten. So organisiert eine Forschergruppe aus Stanford über das dezentrale Projekt Folding@home dank der Unterstützung von Freiwilligen den stärksten Supercomputer der Welt, um mehr über die Mechanismen der Proteinfaltung auf atomarer Ebene herauszufinden und potenzielle Wirkstoffe oder geeignete Antikörper zu identifizieren.

Angesichts der spektakulären wissenschaftlichen Durchbrüche im Bereich der Quantencomputer über die letzten Monate besteht in diesem Zusammenhang die Hoffnung, dass man über diesen Weg noch schneller zu Ergebnissen kommen könnte. Schließlich verspricht das neuartige und auf Quantenphysik basierende Paradigma, für bestimmte Aufgabenstellungen tausendfach schneller zu sein.

Gerade im Lifescience-Bereich werden der Technologie besonders gute Chancen eingeräumt, einen Unterschied zu machen. Das Unternehmen D-Wave, der führende Anbieter von Quantencomputer-Rechenkapazität, bietet Forschern, die nach Lösungen für COVID-19 suchen, seit einigen Tagen kostenlosen Zugang. Volkswagen als einer der ersten Industriepartner möchte nun sein über die letzten drei Jahre gesammeltes Know-how mit entsprechenden Forscherteams teilen.

Ein weiteres Thema, das Konzerne wie Volkswagen seit einigen Jahren intensiv erforschen, ist die Blockchain-Technologie. Mögliche Anwendungen wie Logistik, Wartung und autonomes Fahren lassen sich mit etwas Fantasie auch auf Herausforderungen rund um das Coronavirus übertragen. Deshalb könnten Blockchains nun einen neuen Schub bekommen, nachdem das Interesse am früheren Zugpferd Bitcoin stark abgenommen hat.

Nicht nur für Volkswagen bietet diese Ausnahmesituation die Gelegenheit, unter Hochdruck innovative Prozesse voranzutreiben und den Wissenszuwachs gewaltig zu beschleunigen. Schließlich motiviert nichts mehr als eine reale Gefahr. Der Unterschied ist wie Feuerwehrübung und Feuer.

Welche Unternehmen jetzt einen Innovationssprung machen könnten

Während Volkswagen eher anwendungsorientiert an solche zukunftsweisenden Themen herangeht, steckt der französische IT-Konzern Atos (WKN: 877757) mittendrin. Dessen Supercomputer werden weltweit eingesetzt, um einige der härtesten berechenbaren Probleme zu lösen. Aktuell werden auch einige davon auf die Ergründung der Geheimnisse des Coronavirus angesetzt, wie am 27. April gemeldet wurde.

Atos geht aber noch einen Schritt weiter: Quantum Computing wurde klar als Wachstumsfeld identifiziert. Zwar arbeitet man nicht an einem echten Quantencomputer, aber dafür kann man einen speziellen Supercomputer bieten, der die Logik der Quantenmechanik simuliert und sich daher aus Forschersicht gleich verhält. Auf diese Weise verfügt der Konzern über herausragende Expertise auf diesem Gebiet, die mit bestehendem Know-how rund um künstliche Intelligenz, Internet der Dinge und auch Blockchain kombiniert werden kann.

Ganz ähnlich ist Fujitsu (WKN: 855182) aufgestellt. Die Japaner haben ebenfalls seit einiger Zeit einen Quantencomputer-Simulator im Angebot. Der sogenannte Digital Annealer soll jetzt in Partnerschaft mit PolarisQB zum Einsatz kommen, um eine Plattform zur Entdeckung von Arzneimitteln zu schaffen. Die Hoffnung besteht darin, dass bisher langwierige Prozesse erheblich beschleunigt werden können. Zunächst will man sich auf Denguefieber konzentrieren, um sich dann mit weiteren Partnern COVID-19 vorzunehmen.

Daneben ist das vor zwei Jahren in Brüssel gegründete Fujitsu Blockchain Innovation Center in der Lage, innerhalb von fünf Tagen einen Anwendungsfall zu implementieren und zu testen. Die verteilte Struktur der Blockchain-Technologie könnte ein wichtiges Element darstellen, um nach dem Abklingen von COVID-19 wieder ein normales öffentliches Leben herzustellen. Die Ausrichtung des Centers zielt passenderweise darauf ab, die öffentliche Sicherheit, Transport und Infrastruktur besser zu managen.

Hier tut sich was

Bilder von Ärzten und Laborwissenschaftlern machen sich sicherlich besser zur Illustrierung der Forschungsanstrengungen gegen das neue Coronavirus und seine Auswirkungen. Einen mindestens genauso großen Beitrag liefern jedoch geniale Programmierer, die hoch spezialisierte Algorithmen entwickeln und auf diese Weise eine enorme Beschleunigung beim Erkenntniszuwachs erzielen.

Mit COVID-19 selbst wird vermutlich kaum ein Konzern den großen Reibach machen können. Aber dadurch, dass wenig erprobte Technologien wie Quantencomputer und (kryptowährungs-unabhängige) Blockchains nun einen unheimlichen Zulauf erleben und sich bewähren können, erwarte ich nachhaltige Effekte. Die weit entfernte Zukunft wird ein gutes Stück in Richtung Gegenwart gezogen. Dieser Innovationsschub wird als eine der positiven Folgen von COVID-19 bleiben und so für entsprechend positionierte Unternehmen großartige Chancen eröffnen.

Atos und Fujitsu sind dabei natürlich nur zwei Beispiele, die ich aufgrund ihrer kombinierten Hard- und Softwarekompetenz für besonders interessant halte. Wer die Augen offen hält, wird über die kommenden Monate bestimmt noch über weitere aussichtsreiche Kandidaten stolpern, die sich mit ihrem Engagement für Themen wie Quantum Computing oder Blockchains hervortun.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Atos. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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