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Lufthansa-Aktie im Sinkflug – das Schlimmste ist jetzt vorbei, oder?

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Foto: Getty Images

Noch vor wenigen Jahren hätte man meinen können, die Lufthansa (WKN: 823212) wäre ideal positioniert, um so richtig durchzustarten. Mehrere Konkurrenten wie beispielsweise AirBerlin sind vom Markt verschwunden und haben damit den verbliebenen Spielern neue Möglichkeiten eröffnet.

Aus diesem Traum ist nichts geworden und die Lufthansa-Aktie ist schon lange eins der am niedrigsten bewerteten DAX-Mitglieder, wenn man das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Gewinne der letzten Jahre betrachtet. Vielleicht ist die niedrige Bewertung nun aber tatsächlich angemessen. Denn die langfristigen Folgen der Coronakrise dürften die Luftfahrtbranche hart treffen. Erste Ausläufer dieses Sturms zeigen sich bereits in der Bilanz des ersten Quartals.

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Corona zerstört wohl jegliche Aussicht auf Gewinn in diesem Jahr

Das erste Quartal gehört für Airlines traditionell zu den schwierigsten des Jahres. Im letzten Jahr hat die Lufthansa in diesem Zeitraum beispielsweise 342 Millionen Euro verloren. In diesem Jahr kam zu den von vornherein schwierigen Bedingungen die Coronapandemie, die ein normales Geschäft praktisch unmöglich macht. Momentan sind mehr als 90 % der ursprünglich geplanten Flüge gestrichen.

Allein im März ist der Umsatz dadurch um 47 % gefallen. Der ohnehin zu erwartende Verlust hat sich durch die vielen gestrichenen Flüge vervielfacht. Insgesamt musste ein Verlust in Höhe von 1,2 Milliarden Euro vor Steuern verbucht werden. Das entspricht in etwa dem Gewinn des gesamten letzten Geschäftsjahres. Daher dürfte für das Gesamtjahr bereits jetzt klar sein, dass kein Gewinn mehr erzielt werden kann.

Aufnahme eines normalen Flugbetriebs kaum abschätzbar

Das zweite Geschäftsquartal dürfte sogar noch schlimmer ausfallen. Denn die Streichungen der Flüge haben nur die letzten drei Wochen des ersten Quartals betroffen. In diesem Quartal ist nicht einmal absehbar, ob es überhaupt innerhalb des Quartals zu einer Besserung der Situation kommen wird.

Es ist also bereits absehbar, dass das laufende Quartal katastrophal ausfallen wird.

Momentan verfügt die Airline zumindest noch über einen Liquiditätspuffer in Höhe von etwa 4,4 Milliarden Euro. Doch lange werden die verfügbaren Mittel nicht reichen. Das Unternehmen weist bereits darauf hin, dass es von einem deutlichen Rückgang innerhalb der nächsten Wochen ausgeht, da Kunden die Kosten ihrer Flugtickets erstattet werden müssen und andere Verpflichtungen bestehen. Diese summieren sich auf mehrere Milliarden Euro.

An den Finanzmärkten kann sich das Unternehmen scheinbar kein Geld mehr besorgen. Die Konsequenz daraus ist, dass man mit den Regierungen mehrerer Länder über staatliche Hilfen verhandelt.

Sind damit alle Probleme gelöst?

Für die Aktionäre wird das allerdings voraussichtlich nichts Gutes bedeuten. Ich erwarte, dass die Regierungen zwar verhältnismäßig geringe Zinsen für die Hilfe verlangen werden. Aber sicherlich wird ein Teil der Hilfen als Eigenkapital zur Verfügung gestellt.

Daher werden vermutlich neue Aktien ausgegeben. Angesichts des extrem niedrigen Aktienkurses würde dieser Schritt zu einer massiven Flut neuer Aktien führen. Es müssten dann vermutlich so viele Aktien ausgegeben werden, dass der Anteil bestehender Aktionäre am Unternehmen stark verringert wird. Das verringert natürlich langfristig auch den potenziellen Kurs, wenn sich die Zeiten wieder normalisiert haben.

Aus meiner Sicht steht den Lufthansa-Aktionären daher das Schlimmste vielleicht erst noch bevor. Die Existenz des Unternehmens ist zwar meiner Meinung nach nicht ernsthaft gefährdet, doch ist die zukünftige Struktur alles andere als sicher. Eventuell wird es Jahre dauern, bis der Luftverkehr zu alter Stärke zurückfindet. In diesem Fall werden wohl alle Airlines kleiner als bisher. Was das für Auswirkungen auf die Profitabilität haben wird, bleibt abzuwarten.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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