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MTU und Lufthansa: Sind die zwei schlechtesten DAX-Aktien nun ein Kauf?!

Foto: Getty Images

Die Finanzmärkte befinden sich in einer tiefen Krise, keine Frage. Dabei entwickeln sich nicht alle Aktien gleich gut oder schlecht. Wie in jeder Krise üblich, gibt es einige Gewinner, dem stehen aber noch mehr Verlierer gegenüber. Über die heimlichen Gewinneraktien der Coronakrise hatte ich bereits einen Artikel verfasst.

Heute möchte ich mich einmal mit den schlechtesten Aktien des DAX beschäftigen. Mit einer Kurshalbierung seit Jahresbeginn sind dies mit MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT) und Lufthansa (WKN: 823212) zwei Aktien, die von der aktuellen Krise besonders stark betroffen sind. Ob sich nun ein Einstieg lohnt oder man doch besser die Finger von den Aktien lassen sollte, das versuche ich im Folgenden darzustellen.

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Befand sich der Aktienkurs der MTU Aero Engines am Jahresanfang noch bei 254,10 Euro (02.01.2020), so hat der Aktienkurs mit einem Rückgang auf ein Kursniveau von aktuell 110,90 Euro (Stand: 22.04.2020) kräftig Federn gelassen. Der große Rückgang fand im Februar und März 2020 statt und scheint nun seinen vorläufigen Boden gefunden zu haben. Was ist hier passiert?

Schaut man auf die Ad-hoc-Meldungen des Unternehmens, so wurde gegen Ende März die Jahresprognose für das Jahr 2020 zurückgenommen. Aufgrund des signifikanten Rückgangs des Passagierflugverkehrs sollen der Umsatz und das bereinigte EBIT nicht wie prognostiziert um einen hohen einstelligen Prozentsatz zunehmen. Eine konkrete Prognose blieb der Vorstand den Investoren allerdings schuldig.

Dabei galt der Münchner Triebwerksbauer bei Anlegern seit Jahren als ein Musterkandidat mit einer massiven Kursvervielfältigung über die letzten Jahre. Am Ende wurde das Unternehmen sogar mit dem Aufstieg in den DAX belohnt.

Dem scheint jetzt allerdings mit dem abrupten Kursverfall ein Ende bevorzustehen. Die Auswirkungen des Coronavirus bleiben für die Luftfahrtbranche ein unkalkulierbares Phänomen. Niemand weiß, ob nach dem Shutdown die Reisetätigkeit wieder zügig auf alte Höchststände klettert. Ich persönlich bin da sehr skeptisch.

Schaut man sich weiter die aktuelle Bewertung der MTU-Aktie an, so ist das Unternehmen mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von knapp 6 Mrd. Euro – für das aktuelle Risiko – alles andere als günstig. Im Geschäftsjahr 2019 wurde ein Umsatz von 4,6 Mrd. Euro erreicht. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 479 Mio. Euro.

Im direkten Vergleich wirkt Deutschlands größte Airline, Lufthansa, dagegen spottbillig. Hierfür mag es besonders triftige Gründe geben, denn das Unternehmen ist noch viel stärker von den Auswirkungen des Shutdown betroffen. 

Nahezu die ganze Flugflotte steht aktuell still und niemand weiß, wie es weitergehen kann. Hohe Fixkosten lasten auf dem Unternehmen und sorgen so für einen stetigen Mittelabfluss.

Erst kürzlich gab der Kölner Flugkonzern daher Maßnahmen zur Liquiditätssicherung bekannt. Neben der Streichung der Dividende wurden zusätzliche Mittel in Höhe von rund 600 Mio. Euro aufgenommen. Damit verfügte Konzern über liquide Mittel von rund 4,3 Mrd. Euro (Stand: Ad-hoc vom 13.3.2020).

Hinzu kommen noch ungenutzte Kreditlinien von rund 800 Mio. Euro. Außerdem könnte der Konzern auf bisher nicht genutzte Flugzeugfinanzierungen zurückgreifen, da sich 96 % der Konzernflotte im Eigenbesitz befinden.

Die aktuellen Diskussionen sind aber alles andere als beruhigend, denn ein Investor kann nicht einschätzen, wann und mit welcher Auslastung die Flugzeuge wieder starten. Investoren könnten daher zurecht einige Sorgenfalten bekommen.

Kein Wunder also, weshalb der Aktienkurs seit Jahresanfang von 16,27 Euro (02.01.2020) auf aktuell 7,85 Euro gefallen ist (Stand: 22.04.2020). Die Aktie hat nach wie vor ihren Boden nicht gefunden. Die günstige Bewertung ist damit eher ein Ausdruck des hohen Risikos.

Ein Trost bleibt dennoch: Insider hatten im März 2020 bei Lufthansa und MTU zugegriffen. Ob diese Aktivität ein Zeichen der Zuversicht ist oder doch eher einen Fehlkauf darstellt, wird am Ende die Zeit zeigen.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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