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Royal Dutch Shell, BP & Co.: Die Ölmärkte entwickeln sich rasend schnell – ein gutes Zeichen!

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Foto: Getty Images

Die Ölmärkte sind weiterhin turbulent. Das Barrel WTI ist neben einer kleineren kanadischen Marke inzwischen deutlich ins Minus gerutscht. Wobei es vor allem die kurzfristigen Kontrakte sind, die ordentlich nachgegeben haben und eines sehr deutlich zeigen: Kein Mensch will derzeit das Schwarze Gold haben.

Dass dabei sogar für die Entledigung der Pflicht zur Abnahme effektiv Geld bezahlt wird, ist ein Novum. Und führt zu einer Marktsituation, die zumindest kurz- bis mittelfristig wenig Gutes für Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) oder auch BP (WKN: 850517) verheißt. Deren operativer Erfolg hängt schließlich weiterhin von den Notierungen von Brent und WTI ab.

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Die letzten Tage sind und blieben volatil und von raschen Entwicklungen geprägt, die selbst eine schnelle Berichterstattung zwischenzeitlich obsolet werden ließen. Aber dennoch: Es gibt erste Anzeichen dafür, dass sich die Märkte in einer starken Phase der Übertreibung befinden. Ein langfristig gutes Zeichen. Wobei jetzt entschlossene Handlungen für eine Rückkehr zur Normalität wichtig werden.

Was sich zwischenzeitlich getan hat

Fest steht zumindest eines: Die Maßnahmen der OPEC+ haben kurzfristig keinerlei Wirkungen gezeigt. Besorgniserregend sind eher die weltweit vollen Lager, die zu dem starken Nachfrageeinbruch geführt haben. Sowie dazu, dass es keine Nachfrage mehr gibt, wodurch die Preise effektiv ins Negative gerutscht sind.

Das hat bereits zu einem ordentlichen Umdenken geführt. US-Präsident Trump beispielsweise möchte die eigenen Ölvorräte mächtig aufstocken, um die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Gerade die in den USA geförderte Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) gehört schließlich zu den größten Leidtragenden. Wobei auch das Barrel Brent im Sog des schwachen Gesamtmarktes unter die Marke von 20 US-Dollar je Barrel gerutscht ist.

Des Weiteren werden bereits andere Schritte diskutiert: Beispielsweise Förderungen für diejenigen, die jetzt Öl in der Erde lassen. Außerdem werden immer mehr Stimmen laut, dass weniger gefördert werden soll. Auf dem derzeitigen Preisniveau gewinnt schließlich kaum jemand. Speziell die US-Produzenten und Fracker sind von dieser aktuellen Entwicklung besonders betroffen.

Erfolgt nach der Krise die Wende?

Zugegeben, die derzeitige Ausgangslage wirkt alles andere als rosig: Volle Lager, ein hohes Angebot und eine wegbrechende Nachfrage sind keine tolle Ausgangslage für Investoren im Ölmarkt. Wobei sich nach wie vor die Frage stellt, ob wir nicht allmählich den Tiefpunkt sehen.

Der Ölmarkt ist jedenfalls signifikant aus dem Gleichgewicht geraten, was zwangsläufig zu einem Umdenken führen muss. Dass die OPEC+ dabei ab dem Monat Mai 10 Mio. Barrel pro Tag weniger fördert, ist und bleibt ein wichtiger Schritt. Jedoch werden wohl auch weitere Förderer nun weniger produzieren. Sei es, weil es sich einfach nicht lohnt, Öl mitsamt einem Geldpaket wegzugeben. Oder auch, weil es Pleiten in dem Markt geben wird. Ganz zu schweigen von ausbleibenden Investitionen, die mittel- bis langfristig zu weniger Fördervolumen führen werden.

Kurzfristig wird der Markt wohl weiterhin von Unsicherheiten geprägt sein, wobei auch die Politik und vor allem die US-Politik den Ernst der Lage verstanden hat. Das Aufstocken der eigenen Reserven dürfte ein erster Schritt sein. Weitere Lösungen scheinen staatlich diktierte Förderkürzungen zu sein, um die Märkte zu beruhigen und Angebot und Nachfrage mehr in Einklang zu bringen.

Je außergewöhnlicher die Gesamtsituation ist, desto mehr Akteure werden wohl wachgerüttelt, wie stark der Markt aus seiner Bahn geworfen worden ist. Das lässt auch das Treffen weiterer Maßnahmen wahrscheinlicher werden, um dieses Ungleichgewicht zu bekämpfen.

Bloß eine Frage der Zeit …?

Für mich ist und bleibt es daher bloß eine Frage der Zeit, bis weitere Maßnahmen getroffen werden. Oder aber weitere Förderer und Fracker in die Insolvenz rutschen, was zwangsläufig die Angebotsseite kürzt. Das mag zwar kurzfristig nicht die Märkte beruhigen, spricht jedoch zumindest mittelfristig für eine bedeutend bessere Balance zwischen Angebot und Nachfrage.

Die Zeiten für Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell und BP dürfte daher volatil bleiben. Meiner Meinung nach ist eine Besserung jedoch bloß eine Frage der Zeit. Und, mal ehrlich: Viel tiefer können die Ölpreise nicht mehr rutschen. Immerhin sind wesentliche Notierungen schon negativ.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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