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ZOOM-Aktie zu teuer? Hier sind 6 alternative Videokonferenzaktien

Foto: Zoom Video Communications

Zoom (WKN: A2PGJ2) ist derzeit in aller Munde. Schüler und Studenten in aller Welt bekommen virtuellen Unterricht und Unternehmen organisieren die virtuelle Zusammenarbeit. Kein Wunder, dass der Aktienkurs in den letzten Wochen abgegangen ist wie ein Formula-E-Rennwagen – zoooooom.

Ein vierstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis ist allerdings nicht jedermanns Sache. Mittlerweile ist das Absturzrisiko groß. Trotzdem dürfte das Thema digitale Kollaboration auch nach dem Abklingen der laufenden Pandemie heiß bleiben. Deshalb könnte es interessant sein, sich nach attraktiven Alternativen umzusehen.

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Warum Videokonferenzen die Zukunft gehört

Es gibt viele starke Trends, die dafürsprechen, dass Kollaborations-Tools vor einer nachhaltigen Wachstumsphase stehen. Dezentrale Projektteams werden immer üblicher. Ohne regelmäßige Kommunikation von Angesicht zu Angesicht funktioniert das jedoch meist eher schlecht als recht. Aber muss man deshalb als Manager, Vertriebler oder Ingenieur ständig auf Achse sein?

Schon ohne Coronakrise wurde der politische und gesellschaftliche Druck erhöht, klimaschädliche Flugreisen zugunsten von Videokonferenzen zu reduzieren. Der kontinuierliche Ausbau der Internetbandbreite in Verbindung mit besseren Algorithmen ermöglicht schließlich eine immer höhere Audio- und Videoqualität, sodass sich virtuelle Treffen zu einer echten Alternative entwickeln. Wo früher meist nur zwei Teilnehmer möglich waren, können es heute problemlos mehrere Dutzend sein.

Trotzdem lautete der Tenor vielfach, dass man das nicht machen könne. Nur im persönlichen Gespräch vor Ort lasse sich die komplette Information rüberbringen. Diese Ausrede ist sicherlich nicht falsch, aber sie zeugt auch von einer gewissen Unsicherheit bezüglich moderner Technologien. COVID-19 hat uns nun jedoch mit aller Gewalt gezwungen, ins kalte Wasser zu springen, und viele Millionen Menschen erkennen, dass es nach einiger Gewöhnung Spaß macht, darin zu schwimmen.

Die Technologie ist reif und wird weiter auf allen Ebenen verbessert, sodass der Coronaschwung mit Sicherheit auch auf lange Sicht nicht abebben wird. Da Zoom Video Communications jedoch auch mit dem einen oder anderen Problem zu kämpfen hat, eröffnen sich auch für andere Spieler spannende Chancen auf diesem Feld.

Heiße Alternativen

TeamViewer
TeamViewer reitet auf der gleichen Welle wie Zoom. Der Schwerpunkt des deutschen Software-Phänomens liegt auf der Fernwartung. Zum Konzern gehört allerdings auch Blizz Collaboration Companion, eine seit 2016 eigenständige Software, die unkomplizierte Videokommunikation samt Chat oder Bildschirmübertragung ermöglicht. Mit Einwahltelefonnummern in mehr als 30 Ländern und der Betonung von hohen Sicherheitsstandards einschließlich Ende-zu-Ende-Verschlüsselung positioniert sich TeamViewer klar als Zoom-Konkurrent.

Die Anwendungsfälle sollen erweitert werden, sodass zukünftig voraussichtlich viele interessante Features hinzukommen, um weitere Kundengruppen anzusprechen. Zudem soll die Blizz-Funktionalität zukünftig per Add-on von den anderen TeamViewer-Lösungen aus zugreifbar sein.

Im ersten Quartal ist TeamViewer um mindestens 60 % gewachsen auf Billing-Basis und dieser Beschleunigungseffekt dürfte im Rest des Halbjahrs anhalten. Das Management nannte im März explizit auch die Home-Working-Lösungen als Geschäftstreiber. Mit einer Marktkapitalisierung von über 8 Mrd. Euro (20.04.) ist die Aktie aktuell sicherlich nicht mehr billig, aber im Vergleich zu den 42 Mrd. US-Dollar der nur wenig größeren und weniger profitablen Zoom fast noch ein Schnäppchen.

LogMeIn
Einer der großen TeamViewer-Konkurrenten heißt LogMeIn (WKN: A0X861), der ebenfalls das Know-how aus der Fernwartungssoftware auf Videokonferenzen übertragen hat. Bekannt geworden ist das Unternehmen durch die verbreitete Lösung GoToMyPC. Mittlerweile wurde das Lösungsspektrum auf die unterschiedlichsten Anwendungsfälle ausgeweitet, darunter Besprechungen, Lehrgänge und Notfälle. Auch eine cloudbasierte Telefonanlage wird angeboten.

Mit 4,1 Mrd. US-Dollar bringt das amerikanische Unternehmen etwa halb so viel auf die Waage wie TeamViewer, obwohl der Umsatz mit 1,3 Mrd. US-Dollar im abgelaufenen Jahr sogar wesentlich höher ausfiel. Allerdings stand unterm Strich ein Minus von 15 Mio. US-Dollar. Die ungünstige Entwicklung von Umsatz und Kosten veranlasste das Management im Februar, die Restrukturierungsbemühungen auszuweiten.

Gelingt es damit, wieder in die Erfolgsspur zu kommen, dann sollte bald wieder Schwung in die Aktie kommen. Der Corona-Boost für das Work-from-Home-Toolkit von LogMeIn könnte dafür ein entscheidender Faktor sein.

NFON
Wie LogMeIn bietet auch NFON (WKN: A0N4N5) Telefonanlagen aus der Cloud an und setzt dabei zunehmend auf das Thema Kollaboration. Die letztes Jahr ausgerollte Software Cloudya steht dabei im Mittelpunkt. Aktuell beschränkt sie sich auf Text und Audio, aber schon bald sollen weitere intelligente Features und Video hinzukommen. NFON verfolgt das klare Ziel, europäischer Marktführer zu werden, und ist dabei auf einem guten Weg.

Während Videokonferenz-Software letztlich relativ austauschbar ist für viele Zwecke, haben Telefonanlagen mit den zugeordneten Telefonnummern einen eher dauerhaften Charakter. Von daher befindet sich NFON in einer interessanten Ausgangsposition, um bei der Videokollaboration eine gute Rolle zu spielen. Der Markt sieht es allerdings bisher noch anders und will wohl zuerst harte Fakten sehen.

Mit 166 Mio. Euro wird das aufstrebende Unternehmen nur mit einem Bruchteil der vorgenannten bewertet. Seit dem Börsengang vor zwei Jahren bewegt sich die Aktie bestenfalls seitwärts. Diese Vernachlässigung könnte eine große Chance darstellen.

Solide Alternativen

Wem solche Spezialisten zu heiß sind, der kann sich auch bei breiter aufgestellten Konzernen umsehen. Zu nennen wäre zum Beispiel Cisco (WKN: 878841), der Netzwerktechniker, der mit der Software WebEx ein Vorreiter der Telepräsenz ist, die auch spezialisierte Hardware umfasst, die das Nutzererlebnis steigert. Cisco zahlt zudem eine recht sichere Dividende.

Auch interessant: Wie kürzlich bekannt wurde, will der amerikanische Telekommunikationsriese Verizon (WKN: 868402) BlueJeans übernehmen und in seine 5G-Strategie integrieren. Hinter dem kuriosen Namen steht ein weiterer wichtiger Spieler, der sich primär an Großunternehmen richtet und über mehr als 15.000 Kunden verfügt. Ähnlich sieht es bei Atos (WKN: 877757) aus, das mit Unify und Circuit Lösungen für die Videokommunikation und die Kollaboration in petto hat und mit dem amerikanischen NFON-Konkurrent RingCentral (WKN: A1W58K) kooperiert.

Ein Trend, der trägt

Es gibt noch weitere Alternativen, wobei nicht alle börsennotiert sind, und ein paar Software- und Internetgiganten mischen auch kräftig mit. Für Letztere stellt Videokommunikation allerdings nur ein Randgeschäft dar.

Auf alle Fälle zeigt sich, dass es Platz für mehrere Wettbewerber gibt. Die Herangehensweisen an das Thema Videokollaboration sind völlig unterschiedlich. Einige kommen aus der Telefonieecke, andere erweitern klassische Kollaborationssoftware um Videofunktionalität und eine dritte Gruppe setzt bei der spezialisierten Hardware an. Alles hat seine Existenzberechtigung, denn die Anwendungsfälle und Nutzergruppen sind überaus vielfältig.

Die vielleicht wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass dieses Marktsegment noch viele Jahre schnell wachsen kann. Von daher bestehen kaum Zweifel, dass unter den hier kurz vorgestellten Aktien der eine oder andere Gewinner sein wird. Auf die Neuausrichtung von LogMeIn und den Vorstoß in die Videokommunikation von NFON werde ich ein Auge haben.

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Ralf Anders besitzt Aktien von NFON. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zoom Video Communications und empfiehlt Verizon Communications. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Short May 2020 $120 Call auf Zoom Video Communications.



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