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Royal Dutch Shell im Öl-Wirrwarr: Vergesst nicht, die USA haben das größte Problem!

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Foto: Getty Images

Ölaktien wie Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) stehen weiterhin vor einem größeren Problem. Die OPEC+ hat sich inzwischen zwar zu einigen Förderkürzungen durchgerungen und dabei sogar ein historisch großes Volumen von knapp mehr als 10 Mio. Barrel pro Tag aus dem Markt genommen. Die Notierungen von Brent und WTI liegen jedoch weiterhin unter der Marke von 30 US-Dollar je Barrel.

Auf einem solchen Niveau können weder hohe Gewinne eingefahren werden noch solide Cashflows, die ausreichend sein dürften, um die Dividenden zu decken. Für die Ölkonzerne ist das aktuelle Marktumfeld somit ein Wettlauf mit der Zeit geworden.

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Dabei sollten die Investoren jedoch eine Sache nicht vergessen: Zwar haben auch die Dividendenperlen derzeit Schwierigkeiten. Die USA trifft das Marktumfeld jedoch umso mehr. Lass uns im Folgenden einmal schauen, warum das sehr wichtig für den weiteren Verlauf in dem Markt sein kann.

Warum die US-Schieferölproduktion starke Schwierigkeiten hat

Spätestens seit US-Präsident Trump auf eine Einigung der OPEC+ und vor allem von Russland und Saudi-Arabien gedrängt beziehungsweise diese erbeten hat, ist eines klar: Die aktuelle Ausgangslage für die US-Schieferölförderer ist alles andere als einfach.

Viele dieser Förderer sind einerseits vergleichsweise klein, andererseits ist das Fracking ein teurer Vorgang, der derzeit alles andere als lukrativ ist. Entsprechend ist die Ausgangslage im hiesigen Markt noch einmal bedeutend schlechter.

Hinzu kommt, dass die USA in den letzten Jahren massiv in die eigene Förderung investiert haben. Die Ölpreise lagen lange über einem Preisniveau von 60 US-Dollar je Barrel Brent. Das hat dazu geführt, dass viel Geld in den Ausbau der Förderung geflossen ist. Investitionen, die sich gegenwärtig natürlich alles andere als bezahlt machen.

Die USA besitzen somit ein gigantisches Problem, das auch der OPEC+-Deal nicht zu lösen vermag. Mit Whiting Petroleum hat dabei ein erstes Fracking-Unternehmen bereits Insolvenz beantragt, weitere Namen könnten folgen, wenn sich der Markt nicht erholt. Das könnte über kurz oder lang das Preisniveau weiter stabilisieren.

Ob gewollt oder nicht: Das US-Angebot könnte sinken

Pleiten in den USA werden nämlich zwangsläufig zu einer veränderten Ausgangslage im hiesigen Ölmarkt führen: Dadurch, dass Förderer von der Bildfläche verschwinden, wird ein weiteres Angebot aus dem Markt genommen. Das könnte das Überangebot von zuletzt bis zu 29 Mio. Barrel pro Tag noch einmal reduzieren.

Der Ölmarkt könnte entsprechend auch durch ein geringeres Angebot der US-Förderer ins Reine gebracht werden, wobei die OPEC+-Maßnahmen und auch eine steigende Förderung weitere Mosaikteilchen sein werden, zumindest mittelfristig. Früher oder später scheint ein Gleichgewicht realistisch.

Ölkonzerne wie eben Royal Dutch Shell besitzen dabei den Vorteil, einfach größer zu sein. Zwar mag es Sorgen um die Dividende geben, die mittelfristig berechtigt sein dürften. Allerdings geht es derzeit noch lange nicht um die Existenz des Konzerns selbst. Ein klarer Vorteil, den es hier zu berücksichtigen gilt.

Abwarten, welche Schritte folgen

Im Endeffekt scheint es daher bloß eine Frage der Zeit zu sein, bis mehr Gleichgewicht in den Ölmarkt kommt. Entweder werden die Kürzungen ab Mai eine größere Stütze mitsamt einer sich wieder normalisierenden Nachfrage sein. Oder aber die US-Schieferölproduktion wird ein erster direkter Leidtragender des aktuellen Kurslevels.

Damit könnte sich indirekt auch rächen, dass die USA wenig eigene Kürzungen in Kauf genommen haben. US-Präsident Trump hat schließlich lediglich ein Volumen von 250.000 Barrel pro Tag aus dem Markt genommen. Wie gesagt: Obwohl seine Förderer eigentlich am dringendsten auf etwas bessere Marktverhältnisse angewiesen sind.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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