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Gilead Sciences mit wirksamem Covid-19-Mittel – oder doch nicht?

Virus in der Luft
Foto: Getty Images.

Die Gilead Sciences (WKN: 885823)-Aktie ist seit Anfang Februar 2020 bereits um über 26 % gestiegen, während der DAX über 18 % verloren hat (17.04.2020). Grund ist Gileads experimentelles Coronavirusmittel Remdesivir, das ursprünglich gegen Ebola und das Marburg-Virus entwickelt, aber letztendlich nie von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugelassen wurde.

Derzeit laufen weltweit in 152 Krankenhäusern Untersuchungen zur Wirkung im Einsatz gegen das neuartige Coronavirus. Erste Berichte aus einem Chicagoer Universitätsklinikum geben Grund zur Hoffnung. Sie besagen, dass fast alle der 125 Covid-19-Patienten, die an der Behandlung teilnahmen, nach einer Woche wieder symptomfrei entlassen werden konnten. Nur zwei seien gestorben.

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Das Fieber wurde wirkungsvoll gesenkt und Atemwegssymptome konnten gelindert werden. Ist Remdesivir also nun die Lösung im Kampf gegen das Coronavirus?

Für eine endgültige Beurteilung ist es noch zu früh

Mediziner warnen hingegen vor zu eiligen und schnellen Schlüssen. Erst Ende April und im Mai 2020 werden erste Ergebnisse der Phase-3-Studie veröffentlicht. Der aktuelle Bericht stellt noch keine verifizierten Daten zur Verfügung und sollte deshalb nicht überbewertet werden. Darüber hinaus müssen erst die Ergebnisse einer genügenden Anzahl an weiteren Untersuchungen abgewartet werden, um eine abschließende Beurteilung abzugeben.

In Deutschland werden derzeit zwei Studien an mittel bis schwer erkrankten Covid-19-Patienten durchgeführt, deren Ergebnisse in drei Monaten erwartet werden. Deshalb ist es aktuell noch zu früh, endgültige Ergebnisse zu vermelden. Wie sicher und wirksam Remdesivir wirklich ist, ist noch offen.

Ein weiteres Problem der Chicagoer Untersuchung ist, dass es hier keine Kontrollgruppe gab, bei der ein Teil der Patienten kein Medikament erhält. Im Bericht heißt es, dass die Patienten ernsthaft an Covid-19 erkrankt waren. Doch was bedeutet dies genau? So wurden beispielsweise mechanisch beatmete Patienten (also wirklich schwere Fälle) und Menschen mit Vorerkrankungen von der Studie ausgeklammert. Selbst Ärzte, die die Untersuchung durchführten, können nicht genau sagen, ob sich die behandelten Patienten nicht auch von allein erholt hätten.

Die Wirtschaft wünscht sich dringend ein wirksames Virusmittel, um schnellstmöglich wieder zur Normalität zurückzukehren. Derzeit genügen auch nur die geringsten Erfolgsmeldungen, um Pharmaaktien stark steigen zu lassen. Diese Reaktionen könnten am Ende aber übertrieben sein, denn beispielsweise Remdesivir wird aller Voraussicht nach, selbst bei einer Zulassung, für Gilead Sciences nicht zu einem großen Kassenschlager werden. Die Politik wird in diesem Fall keinen hohen Verkaufspreis zulassen, zudem ist der Herstellungsprozess sehr aufwendig. Viele Analysten halten den aktuellen Kursanstieg der Gilead-Sciences-Aktie deshalb für übertrieben.

Wie wirkt Remdesivir?

Dass Remdesivir am Ende aber doch eine Wirkung hat und zugelassen werden könnte, zeigen weitere Laboruntersuchungen. Sie belegen, wie es die Polymerasen des Virus hemmt. Polymerasen kommen in jedem Lebewesen vor und sind Enzyme, die für die DNA-Vermehrung notwendig sind.

Remdesivir imitiert die Bausteine des Coronavirus, sodass diese getäuscht werden und sich nicht weiter vermehren können. So könnte das Mittel am Ende doch ein guter Ansatz zur Behandlung von Covid-19-Patienten in einem frühen Stadium der Erkrankung sein. Nur sollten wir im Moment besser noch keine voreiligen Schlüsse ziehen und die endgültigen Ergebnisse der Phase-3-Studien abwarten.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Gilead Sciences.



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