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Royal Dutch Shell: Ist das Problem im Ölmarkt größer als gedacht? (Psst, bis zu 29 Mio. Barrel werden genannt!)

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Foto: Getty Images

Im Ölmarkt und im Kontext von Aktien wie Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S), BP (WKN: 850517) und Co. gibt es gegenwärtig bei Investoren einige Fragezeichen. Eigentlich hätte die OPEC+-Einigung mitsamt weiteren Partnern die Märkte stützen sollen. Insgesamt hat sich das Kartell schließlich auf eine Förderkürzung von über 10 Mio. Barrel pro Tag geeinigt.

Doch wie wir mit Blick auf die derzeitigen Notierungen feststellen können, verpuffen diese Maßnahmen scheinbar wirkungslos. Das Barrel Brent und auch WTI sind wieder am korrigieren. Brent ist sogar wieder unter die Marke von 30 US-Dollar je Barrel gefallen. Was ist hier bloß los?

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Eine Frage, der wir im Folgenden mal etwas näher auf den Grund gehen wollen. Wobei es durchaus sein könnte, dass ein wesentliches Problem doch größer ist, als es erscheint. Nämlich der Rückgang der Nachfrage. Zumindest aus einem kurzfristigen Blickwinkel heraus.

Zahlen, die der blanke Horror sind

Es gab in letzter Zeit viele Prognosen, die den Ölmarkt versucht haben zu definieren. Dabei sind einige Akteure von einem Rückgang der Nachfrage von bis zu 15 Mio. Barrel pro Tag ausgegangen. Ein Szenario, mit dem wohl auch die OPEC+ gerechnet hat. Entsprechend können wir die derzeitige Stütze werten.

Allerdings könnte es kurzfristig auch bedeutend schlimmer sein. Aktuelle Einschätzungen der Internationalen Energieagentur (IAE) rechnen damit, dass die Nachfrage nach dem Schwarzen Gold im Monat April um bis zu 29 Mio. Barrel pro Tag zurückgehen könnte. Im Monat Mai soll demnach der Einbruch noch immer bis zu 26 Mio. Barrel pro Tag betragen. Eine Prognose, die eines sehr deutlich zeigen würde: Die stützende Maßnahme der OPEC+ ist zumindest kurzfristig bloß ein Tropfen auf den heißen Stein.

Es gibt jedoch auch Zahlen, die Mut machen können: Demnach rechnet die Internationale Energieagentur für das gesamte Jahr 2020 mit einem Rückgang der Nachfrage von 9,3 Mio. Barrel pro Tag. Sprich, die Maßnahmen der OPEC+ könnten speziell in der zweiten Jahreshälfte eine stützende Wirkung entfalten. Wobei zu diesem Zeitpunkt die Förderkürzungen weniger werden und sich noch auf ca. 8 Mio. Barrel pro Tag belaufen. Aber immerhin: Das Delta zwischen Angebot und Nachfrage würde kleiner werden.

Wie valide diese Prognosen sind, hängt mit Sicherheit auch von den Auswirkungen des Coronavirus und den Einschränkungen der Industrie zusammen. Fest scheint jedenfalls eines zu stehen: Der Ölmarkt ist zumindest kurzfristig noch immer nicht im Gleichgewicht.

Keine Sorge: Es wird zu einer Bereinigung kommen!

Für Investoren von Dividendenperlen wie Royal Dutch Shell, BP und Co. könnte das eines bedeuten: Es stehen potenziell noch immer unsichere Zeiten bevor. Allerdings wird es früher oder später eine Marktbereinigung geben. Wobei es noch immer die Frage ist, wie diese effektiv aussehen wird.

Positiv zu erwähnen ist, dass China seine Nachfrage allmählich wieder hochschraubt. Und auch vonseiten der US-Schieferölindustrie existieren einige Anzeichen dafür, dass Förderer bei den derzeitigen Preisniveaus in eine Schieflage geraten. Durch Pleiten könnte dabei mittel- bis langfristig ein Ausgleich geschaffen werden. Wobei US-Präsident Trump im Wahljahr natürlich versuchen dürfte, dieses Szenario zu vermeiden.

Im Endeffekt hat sich jedoch gezeigt: Früher oder später strebt der Markt nach einem Gleichgewicht. Allerdings sind es die Zwischenphasen, die häufig Unsicherheit bedeuten. Und derzeit sind es speziell die Dividenden, die bei einem niedrigen Preisniveau mit einem größeren Fragezeichen versehen sein dürften.

Wie viel Zeit haben die Ölkonzerne?

Die spannendste Frage an dieser Stelle dürfte abschließend sein, wie viel Zeit die Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell, BP neben weiteren haben. Die Dividenden sind jedenfalls kostspielig und derzeit nicht vom operativen Erfolg gedeckt. Kurzfristig kann man hier sicherlich mit Sparmaßnahmen, verschobenen Investitionen oder auch gewissen Dividendentricks gegenwirken.

Ob sich die Märkte jedoch beruhigen, bis es hier kritisch wird, ist eine andere Frage. Aber immerhin: Dass die OPEC+ ein gewisses Fördervolumen aus dem Markt genommen hat, kann mittelfristig ein stützender Anfang sein. Vor allem, wenn teilweise und regional, wie zuletzt in China, die Wirtschaft wieder an Fahrt aufnimmt.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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