Oracle: Eine von Buffetts interessantesten Investitionen
Warren Buffett hat in seinem Leben einige Investitionen getätigt, die zu Legenden wurden. Zum Beispiel seine sehr erfolgreiche American-Express-Investition im Jahr 1963, nachdem die Aktie des Unternehmens aufgrund eines Skandals einen Kurseinbruch erlebt hatte.
In den letzten Jahren haben die wenig erfolgreiche IBM-Investition und die bisher sehr geschickt aussehende Apple-Investition Aufsehen erregt. Buffett war schließlich zuvor bekannt dafür, Technologieaktien zu scheuen.
Ich finde allerdings, dass eine Buffett-Investition der letzten Jahre viel zu wenig Aufmerksamkeit erhielt: Oracle. Oracle ist ein amerikanischer Hersteller von Soft- und Hardware, der besonders auf Datenbanken spezialisiert ist.
Im Herbst 2018 wurde publik, dass Buffett für seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway Oracle-Anteile im Wert von damals 2,13 Mrd. US-Dollar erworben hatte. Nur drei Monate später zeigten die Börsenmitteilungen von Berkshire Hathaway allerdings, dass das komplette Aktienpaket wieder verkauft worden war.
Das ist ein durchaus komisches Verhalten für Warren Buffett, der sonst immer betont, dass langfristiges Investieren die beste Strategie sei. Was war also passiert?
In einem Interview gibt Buffett auf diese Frage eine ganz einfache Antwort: Er habe das Unternehmen doch nicht verstanden. Er dachte, er könne seine Zukunftsaussichten einordnen, aber dann sei ihm aufgefallen, dass er dafür das Unternehmen und seinen Markt doch nicht gut genug verstehe.
Komplizierter wird diese Geschichte nicht mehr. Ich finde sie aber sehr lehrreich, denn in der Börsenwelt gibt es fast nur Geschichten von Erfolgen und Fehlern, aber sehr selten von den Ergebnissen, die keines von beiden waren.
Was man hier lernen kann, ist Folgendes: Man sollte immer eine Investmentthese haben, also die relevanten Rahmenbedingungen einer Investition verstehen. Das sollte natürlich vor einer Investition der Fall sein, aber wenn man erst später merkt, dass man eine Investition doch nicht gut genug versteht, kann man auch noch nachsteuern.
Man sollte hier aber nicht die falschen Schlüsse ziehen. Sicher kann man sich nie sein und man sollte bei jeder Investition reichlich Geduld mitbringen. Nicht jeder Zweifel ändert gleich die ursprüngliche Investmentthese.
Die Lektion von Buffetts Umschwenken ist nicht, dass man ständig seine Meinung ändern sollte, sondern dass es wichtig ist, die Gründe für eine Investition zu verstehen, dass, wenn einem dort doch Lücken auffallen, die Reißleine eine sinnvolle Alternative sein kann.
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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple and Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $200 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short Januar 2021 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short Juni 2020 $205 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).