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Vorerst keine Dividende, aber ein KGV von nur 7 – so steht es um die Aktie der Aareal Bank

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Foto: Getty Images

Investitionen in Immobilien werden gerne als Investitionen in „Betongold“ bezeichnet. Die Bezeichnung rührt daher, dass eine Immobilie ein Sachwert ist und solche generell den Ruf haben, sicherer als Fiatgeld zu sein, da Sachwerten ein realer, materieller Wert gegenübersteht – wie es auch bei Gold der Fall ist.

Zweifellos hat die Immobilienbranche in den letzten Jahren geboomt. Viele Privatleute haben selbst Häuser gebaut und etliche Baufirmen stampfen Wohnhäuser und Wohnsiedlungen nur so aus dem Boden. Kein Wunder, denn diese Tätigkeiten lassen sich mit günstigem Niedrigzinsgeld wunderbar finanzieren. Auch in dem Ort, in dem ich wohne, und der nächstgelegenen Stadt wird gebaut, was das Zeug hält.

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Davon konnten nicht nur Immobilienunternehmen profitieren, sondern auch die Aareal Bank (WKN: 540811). Die auf den Immobiliensektor spezialisierte Bank beschäftigt sich mit Immobilienfinanzierungen und bietet ebenso Beratungsdienstleistungen in diesem Bereich an.

Das Geschäft schien bisher auch recht gut zu laufen, denn es wurden über Jahre hinweg attraktive Gewinne je Aktie erwirtschaftet und üppige Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet. Durch den Ausbruch der Coronakrise ist jedoch auch der Kurs der Aareal-Bank-Aktie auf Talfahrt gegangen. Nachfolgend möchten wir versuchen zu beurteilen, ob dieser Kursrutsch eine Kaufgelegenheit bieten könnte und wie es um nun generell um die Aareal Bank steht.

Chancen-Risiken-Verhältnis: Folgen des Coronavirus

Zunächst möchte ich kurz auf das Geschäftsmodell der Aareal Bank eingehen und abwägen, ob dieses kurz-, mittel- oder langfristig Schaden durch die Folgen des Coronavirus nehmen könnte. Denn es ist nicht sinnvoll, wenn wir aufgrund von Zahlen vergangener Jahre nun eine vermeintlich günstige Aktie identifizieren, aber diese Zahlen zukünftig nicht mehr erreicht werden können, wenn das Unternehmen nachhaltigen Schaden durch die aktuelle Situation nimmt.

Die Aareal Bank ist größtenteils vom Wohlergehen der Immobilienbranche abhängig. Werden Immobilien nachgefragt, wird mehr gebaut, was wiederum zu neuen Finanzierungen führt, die das Bankhaus aus Wiesbaden zur Verfügung stellt. Obendrauf verdient die Aareal Bank mit Consulting zusätzlich Geld und bietet ebenso Dienstleistungen im Bereich der Verwaltung von Wohnungsbeständen sowie für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs an.

Einen unmittelbaren Einfluss auf die Geschäfte der Aareal Bank scheinen die Folgen des Coronavirus derweil nicht zu haben. Zumindest hat das Management kundgetan, dass noch keine Prognose zu der Entwicklung des eigenen Geschäfts hinsichtlich Corona vorgenommen werden kann, da die Auswirkungen nicht seriös eingeschätzt werden können.

Ausschlaggebend für die Betrachtung ist wohl eher, wie es der Wirtschaft und vor allem der Immobilienbranche während respektive nach der Krise gehen wird – je nachdem, wie lange diese noch anhält. Werden die Immobilienpreise weiterhin steigen oder zumindest konstant bleiben? Werden Menschen weiterhin die finanziellen Möglichkeiten haben, sich neue Wohnungen oder Häuser zu leisten, ob zum Kauf oder zur Miete?

Auf diese Fragen lässt sich meiner Meinung nach keine eindeutige Antwort finden, weshalb die Zukunft der Aareal Bank für mich diesbezüglich in den Sternen steht. Eine positive Sache wird meiner Einschätzung nach zumindest zugunsten von potenziellen Häuslebauern gleich bleiben: der Niedrigzins.

Das aktuelle Bewertungsniveau

Die Aktie hat sich im Zuge der Coronakrise Pi mal Daumen halbiert und notiert derzeit bei einem Kursniveau von 16,83 Euro je Anteil (Schlusskurs 14.04.2020, maßgeblich für alle Berechnungen). Auf Basis des Gewinns je Aktie im Geschäftsjahr 2019 ergibt sich daraus ein recht günstiges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von knapp 7.

Wäre die Aareal Bank nicht der Empfehlung der EZB gefolgt, auf die Ausschüttung der Dividende zu verzichten, ergäbe sich zu diesem Kursniveau eine äußerst attraktive Dividendenrendite von 11,9 %, bei einer ursprünglich geplanten Ausschüttung von 2 Euro je Anteilsschein.

Fazit

Ob die Dividende so schnell wiederkehrt, ist fraglich und hängt meines Erachtens sehr deutlich vom Verlauf der Coronakrise und den sich daraus für die Aareal Bank ergebenden Folgen ab. Umso länger die Krise andauert, umso höher ist auch das Risiken möglicher Kreditausfälle – dieses Risiko ist naturgemäß bei Banken vorhanden.

Es kommt hinzu, dass in den letzten Jahren sowohl die Umsätze als auch die Gewinne Jahr für Jahr abgenommen haben. Wenn ich ehrlich bin, ist das kein ermutigendes Zeichen für die Zukunft.

Ich denke trotzdem nicht, dass die Aareal Bank keine Chancen bietet. Allerdings scheint für mich die Zukunft des Immobilienbankhauses von einer Vielzahl von Parametern abzuhängen, die man im Moment nicht bestimmen kann. Daher ist es für mich zu früh, eine Investitionsentscheidung zu treffen, und ich beobachte die Lage lieber weiterhin von der Seitenlinie aus.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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