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12,6 % Dividendenrendite! Ist die Aktie von US-REIT Simon Property jetzt ein Kauf?

Geldscheine fliegen aus Geldbeutel
Foto: Getty Images

Die Aktie von Simon Property (WKN: 916647) ist grundsätzlich eine ziemlich interessante und auf den ersten Blick preiswerte Chance für alle Einkommensinvestoren. Alleine mit Blick auf die quartalsweisen Auszahlungen in Höhe von 2,10 US-Dollar und einem derzeitigen Aktienkursniveau von 66,32 US-Dollar (13.04.2020, maßgeblich für alle Kurse) kommt der REIT auf 12,6 % Dividendenrendite. Das lässt Investoren womöglich schwach werden.

Aber ist die Aktie jetzt, in den Zeiten des Coronavirus, auch ein Kauf? Eine spannende Frage, die möglicherweise gierige Einkommensinvestoren interessieren könnte. Lass uns daher im Folgenden einmal schauen, was dabei relevant sein dürfte.

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1. Das Geschäftsmodell

Grundsätzlich handelt es sich bei Simon Property um einen US-REIT, der auf Malls und Outletcenter in den USA setzt. Dabei ist ein gewisses Premium nicht abzustreiten. Die Lagen, in denen sich die über 200 Malls und Outletcenter befinden, gelten als exklusiv. Das lässt zum einen hohe, zum anderen zuverlässige Mieterlöse wahrscheinlich werden. Oder ließ es zumindest.

Auch dieser US-REIT hat derzeit ein Problem: Aufgrund des Coronavirus sind auch in den USA viele Malls geschlossen. Da hilft es auch nix, dass Simon Property ca. 22 % seiner Immobilien im internationalen Markt besitzt: Ein Großteil der Immobilien funktioniert derzeit nicht wie erwünscht. Wobei die Verträge natürlich für solide Erlöse sorgen könnten.

Doch auch hierbei handelt es sich um einen Konjunktiv: Sollte in den jeweiligen Einkaufscentern ein höherer Leerstand einkehren, beispielsweise durch Pleiten und Insolvenzen, wird das Zahlenwerk nachhaltig tangiert. Simon Property spürt somit sehr direkt die Folgen der Coronaviruskrise. Ein Grund, weshalb die Dividendenrendite derzeit so hoch ist. Denn das lässt auf kurz- bis mittelfristige Probleme schließen.

2. Eine angespannte liquide Situation

Daneben sollten Investoren außerdem bedenken, dass Simon Property über eine angespannte liquide Ausgangslage verfügt. Zwar hält der US-REIT 670 Mio. US-Dollar in Cash und kann auf bis zu 6 Mrd. US-Dollar in möglichen Liquiditätskrediten zurückgreifen. Eigentlich eine stabile Ausgangslage, die jedoch ihre Tücken besitzt.

Simon Property muss einerseits 2,9 Mrd. US-Dollar an Krediten in diesem Jahr neu abzahlen oder refinanzieren. Zudem kommen 1,7 Mrd. US-Dollar an Steuern, Zinsen und anderen Finanzkosten hinzu, die ebenfalls zahlbar gemacht werden müssen. Der Schuh, der jedoch am meisten drückt, ist die Übernahme von Taubman Centers für 3,6 Mrd. US-Dollar, die aus dem bisherigen Cashbestand geleistet werden sollte. Eine Übernahme, die ungünstiger nicht hätte kommen können.

Simon Property läuft somit Gefahr, unterkapitalisiert zu sein, was die Ausfallzinsen in die Höhe schießen lassen dürfte. Entsprechend ist damit zu rechnen, dass die finanzielle Stabilität zumindest angespannt ist. Das sollten Investoren hier durchaus bedenken.

3. Die Dividende

Das einzige Attraktivitätskriterium ist und bleibt daher die eigentlich günstige Bewertung und vor allem die hohe und zuverlässige Dividendenrendite. 12,6 % und seit dem Jahre 1994 solide Zahlungen formen hier einen attraktiven Mix. Außerdem hat das Management seit vielen Jahren die Ausschüttungen konsequent erhöht. Alleine seit 2013 stiegen hier die quartalsweisen Ausschüttungen von 1,15 US-Dollar auf das aktuelle Niveau. Für einen REIT ein solides Wachstum.

Die derzeitige Dividende scheint in Anbetracht der womöglich ausbleibenden operativen Erfolge und der angespannten liquiden Situation jedoch in Gefahr. Ich würde jedenfalls nicht darauf wetten, dass Simon Property weiterhin 2,10 US-Dollar pro Quartal auszahlt. Womöglich wäre es langfristig sogar ratsam, hier zu kürzen, um den Cashbestand in Anbetracht der Verpflichtungen hochzuhalten.

Mein Fazit: Finger weg!

In meinen Augen ist Simon Property somit ein US-REIT, bei dem man vorsichtig sein sollte. Insbesondere die schlecht getimte Übernahme führt hier zu einem Problem. Dividende und finanzielle Lage sind hier sehr kritisch.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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