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5 fundamentale Gründe, die nun für die Deutsche-Bank-Aktie sprechen

Foto: Deutsche Bank

Das Trauerspiel um die Deutsche Bank (WKN: 514000) scheint nie zu enden. Über die letzten zehn Jahre, die doch eigentlich Boomjahre waren, hat der deutsche Marktführer etwa achtmal mehr Kapital über die Ausgabe neuer Aktien aufgenommen als durch Dividenden ausgeschüttet. Trotzdem sinkt die Marktkapitalisierung immer weiter und jetzt steht auch noch eine Rezession an.

Es gibt aber auch Anzeichen dafür, dass zumindest für Aktionäre das Schlimmste bereits überstanden ist. Hier sind fünf relevante Entwicklungen, die Hoffnung machen, dass diese Geschichte bald eine überraschende Wendung nehmen könnte.

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Eigenkapital

Für 2019 und 2020 soll überhaupt keine Dividende ausgeschüttet werden. Was für Einkommensinvestoren ärgerlich ist, kann Aktionären ansonsten ziemlich egal sein, soweit das einbehaltene Geld nicht wieder für Boni verpulvert wird, sondern zur weiteren Stärkung der Bilanz und der Geschäftsentwicklung eingesetzt wird.

Die Bilanz macht jedenfalls bereits jetzt einen starken Eindruck. 26,37 Euro Buchwert je Aktie wurden für Ende 2019 gemeldet beziehungsweise 23,41 Euro ohne immaterielle Vermögenswerte. Das ist etwa viermal so viel wie der Aktienkurs von rund 6 Euro vor Ostern.

Das schönste Eigenkapital auf dem Papier bringt natürlich nichts, wenn es keine Rendite abwirft. Es wäre nur ein Luftschloss. Aber die nachfolgenden Punkte sollten eine Idee davon vermitteln, dass durchaus Wert in diesem Konzern steckt.

Milliardenschwere Sparprogramme

Einen großen Beitrag zur Renditesteigerung soll das konsequente Absenken der Kostenbasis liefern. Über die nächsten zwei Jahre sollen 2 Mrd. Euro bei den viel kritisierten Personalkosten wegfallen. Weitere Maßnahmen sollen mindestens 2,5 Mrd. Euro bringen.

Die Vorgabe lautet, die Nettogewinnmarge bezogen auf das materielle Eigenkapital bis 2022 auf 8 % zu steigern, nachdem 2019 noch Verluste geschrieben wurden. 5 Prozentpunkte davon sollen über die Einsparungen generiert werden. Zwar dürfte 2020 noch nicht das große Turnaroundjahr werden angesichts der einsetzenden Rezession, aber sobald die Wirtschaft wieder einigermaßen rundläuft, sollte die Bank von den schlankeren Strukturen profitieren.

Globales Finanzierungs-Know-how

Rein von Einsparungen haben Aktionäre allerdings nichts, wenn es auf der Einnahmenseite stockt oder neue Milliardenabschreibungen drohen. Es ist nicht zu übersehen, dass die laufende Krise die Bilanzrisiken erhöht. Andererseits wird die Bank indirekt subventioniert, indem der Staat vielen ihrer Kunden Liquidität zu vergünstigten Konditionen verschafft.

Optimistisch stimmt mich daneben die starke Position der Deutschen Bank, wenn es um komplexe Finanzierungen geht. Während der Konzern in vielen Bereichen keine große Nummer mehr ist, gehört sie hier ganz klar zur Champions League. Mit ihrer internationalen Aufstellung und ihrer engen Partnerschaft mit der deutschen Exportindustrie setzt sie häufig die Benchmark.

Genau dieses Know-how wird aktuell dringend gebraucht, damit betroffene Unternehmen so komplexe Situationen bewältigen können. Während in Boomzeiten das große Geschäft mit dem Einwerben von Eigenkapital gemacht wird, richtet sich der Fokus in Krisenzeiten auf klassische Finanzierungsinstrumente. Das spielt der Deutschen Bank in die Hände.

DWS stabil

Auch das Know-how der börsennotierten Tochter DWS Group (WKN: DWS100) dürfte sich derzeit hoher Nachfrage erfreuen. Anleger sind verunsichert und benötigen Strategien zur Sicherung ihres Vermögens. Die Aktie wurde zwar auch kurzfristig abverkauft, aber zuletzt stieg der Kurse wieder über die Marke von 25 Euro und damit auf ein Niveau, das wir bereits im Herbst 2019 gesehen haben.

Analysten geben sich mehrheitlich zuversichtlich, dass das Unternehmen weitgehend unbeschadet durch die Krise kommt. Ich denke, dass die DWS eine stabile Säule des Ergebnisses der Deutschen Bank bleibt.

Digitalgeschäft

Eine neue Säule ist hingegen gerade erst in der Mache. Seit Jahren investiert der Konzern hohe Summen in das Digitalgeschäft. Bisher kam dabei nicht viel rum, aber das könnte sich bald ändern. Eine ganze Reihe von Initiativen erscheint aussichtsreich.

Besonders gut gefällt mir der Ansatz von Fyrst, eine Mobile-Bank für Gründer, Selbstständige und Freiberufler. An diesem Beispiel lässt sich meines Erachtens gut erkennen, dass der Kulturwandel in der Organisation vorankommt. Der hauseigene Robo-Adviser Robin und die Loyalty-Wallet Yunar schlagen sich wohl ebenfalls recht gut.

Klasse ist auch, dass sich die Bank stark für Partner geöffnet hat. Bei Zinsmarkt und in Kooperation mit Friendsurance werden beispielsweise Einlagen und Versicherungskunden an Drittanbieter vermittelt. Der Kunde profitiert von einem großen Angebot, auf das er über die gewohnte Nutzeroberfläche Zugang erhält. Umgekehrt profitiert die Deutsche Bank von einer Vertiefung der Kundenbeziehungen.

Dass damit noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, zeigt das API Program, das Schnittstellen zu den IT-Systemen bietet, über die smarte Start-ups andocken können, um zusätzliche Funktionalität zu programmieren. Gleichzeitig hat die Bank richtig viel Blockchain-Erfahrung gesammelt, die sich mittelfristig auszahlen könnte, gerade auch in Verbindung mit innovativen Partnern.

Man sollte die Hoffnungen nicht aufgeben

Ehrlich gesagt, erwarte ich bereits seit längerer Zeit, dass die Aktie der Deutschen Bank nach oben dreht. Es ist einfach schwer zu glauben, dass der Niedergang ewig weitergehen soll. Bisher hat sich jedoch noch immer ein Problem oder eine Krise gefunden, die erste Anzeichen einer Trendwende im Keim erstickt haben.

Mittlerweile erscheint mir die Diskrepanz allerdings groß, wenn man auf dem aktuellen Kursniveau die Chancen und Risiken abwägt. Die Saat ist gelegt, wie dir obige fünf Punkte zeigen. Aber wie lange schlummert sie noch in der Erde?

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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