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3 Gründe, warum ich jetzt keine Dividenden-ETFs kaufe

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Foto: Getty Images

Dividenden sind mir außerordentlich wichtig! Nicht nur deshalb, weil ich gerne die Kasse klingeln höre, sondern vor allem als Beweis für die finanzielle Gesundheit des Zahlers. Die kann in der Bilanz schön herausgearbeitet sein – König Bargeld hat trotzdem immer noch die besten Argumente.

Auch bei ETFs (börsengehandelte Fonds) möchte ich nicht auf eine gut getaktete Ausschüttung verzichten. Mindestens einmal pro Quartal möchte ich ein kleines Lebenszeichen von meiner Investition sehen.

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Dividenden-ETFs, die gleich eine ganze Reihe hochqualitativer Dividendenzahler ins Feld führen, sind eigentlich wie für mich gemacht. Aus den folgenden drei Gründen würde ich mir jetzt trotzdem keinen Dividenden-ETFs kaufen.

1. Dividenden – woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Prinzipiell ist jetzt die beste Zeit für eine ausgiebige Shoppingtour. Globale Dividenden-ETFs wie der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield (WKN: A1T8FV) liegen derzeit mit einem Rabatt von rund 20 % auf dem Wühltisch (Stand: 10.04.2020).

Die Höhe der vergangenen Ausschüttungen lässt einem definitiv das Wasser im Mund zusammenlaufen. Mit dem Preisrückgang ist bei vielen ETFs auch die Dividendenrendite explodiert.

Doch sind Dividendenrenditen von über 5 % eigentlich realistisch in einem Umfeld, in dem vielen Unternehmen dank Corona-Lockdown die Zahlungsströme wegbrechen?

Nein, sicher nicht! Viele fleißige Dividendenzahler sind dieses Jahr absolute Totalausfälle! In diesem Umfeld kann ich die Dividendenrendite als Kennzahl nicht ernst nehmen.

2. Wer trotz allem ausschüttet, geht an die Substanz

Nicht alle Unternehmen werden 2020 ihre Dividende zusammenstreichen. Irgendwo lassen sich immer ein paar Euro zusammenkratzen. Im Zweifel werden jetzt Gewinne, die eigentlich für Investitionen gedacht waren, für Ausschüttungen verwendet.

Das klingt zunächst nach einer investorenfreundlichen Dividendenpolitik. Kurzfristig mag das sicher helfen, um Investoren bei Laune zu halten. Mittel- bis langfristig dürfte die notorische Dividendenzahlerei allerdings an die Substanz gehen.

Denn wer nichts mehr investiert, würgt den internen Zinseszinseffekt ab, den ein Unternehmen in meinen Augen braucht, um langfristig solide zu sein. Fragile Skelette hätte ich ungern in meinem Portfolio – auch wenn die in nächster Zeit brav zahlen.

3. Hoffnungslos überkauft

Mein Eindruck mag übertrieben pessimistisch sein. Doch gerade bei Dividenden-ETFs hatte ich in den letzten Jahren oft das Gefühl, dass man sich vor Einkommensjägern kaum retten kann.

Die Rechnung ist einfach: Entweder Niedrig- oder Nullzinsen auf dem Girokonto akzeptieren, oder Dividenden als Zinsersatz verwenden. In Kombination mit der meist niedrigen Volatilität der letzten Jahre dürfte dieser Plan viele Sparer überzeugt haben.

Aber gerade die kleinen Anleger sind meiner Erfahrung nach die schwächsten Marktteilnehmer. Ein Hauch ungewohnte Volatilität, und schon wird in Panik die Flucht ergriffen.

Gut möglich, dass sich viele Dividenden-ETFs bald an stark schrumpfende Volumina gewöhnen müssen. Das wiederum könnte für einige ETFs das Aus bedeuten. Dann lautet die Strafe: Liquidierung!

Ein Zwangsverkauf im (sich womöglich fortsetzenden) Corona-Crash? Nein, danke!

Die Idee hatte schon immer ihre Macken

Bei meinen Lieblingsunternehmen schätze ich eine großzügige Dividendenpolitik. Doch die Dividende ist hier nur ein Teil eines Korbs mit Parametern, die eben stimmen müssen, damit das Unternehmen für mich zum Kauf wird.

Ich würde ein Unternehmen nie nur wegen der Dividende kaufen. Genauso wenig würde ich einen ETF nur wegen der Ausschüttung kaufen.

Dividenden-ETFs setzen einen klaren Fokus auf die Dividende. Das ist legitim! Aber ist es auch eine gute Idee?

ETF-Investoren, die nur wegen der Ausschüttung gekauft haben, werden einen Dividenden-ETF sehr wahrscheinlich nicht halten, wenn die Ausschüttungen ausbleiben oder drastisch gekürzt werden. ETFs, die mehr Gründe liefern als nur die Dividende, sehe ich hier klar im Vorteil.

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