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CompuGroup-Aktie reitet auf Euphoriewelle

Financial technology concept.
Foto: Getty Images

Mitte des vergangenen Jahres konnten sich laut Bitkom-Befragung lediglich ein Drittel der Deutschen mit einer Online-Sprechstunde beim Arzt anfreunden. Mittlerweile wünschen sich zwei Drittel der Befragten das Angebot von Online-Sprechstunden bei ihrem Arzt.

Die aktuelle Situation liefert starke Rückenwinde für Anbieter von Telemedizin-Angeboten. Dazu zählt auch das MDAX-Unternehmen CompuGroup Medical (WKN: 543730). Während der DAX seit Februar beinahe 30 % verloren hat, kletterte die CompuGroup-Aktie um beinahe 10 %.

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Das eHealth-Unternehmen bietet aber nicht nur Videosprechstunden, sondern viele andere Produkte, die derzeit deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen als noch vor einigen Wochen. Das macht nun zwar das Unternehmen sehr interessant, den Preis, den wir für eine CompuGroup-Aktie heute bezahlen müssten, aber auch entsprechend teuer.

Wo CompuGroup Medical überall helfen kann

Bleiben wir zunächst bei der Videosprechstunde. Der Service mit dem Namen CLICKDOC wird im Zuge der Corona-Herausforderungen unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen derzeit kostenlos zur Verfügung gestellt. Angeblich sind nun bereits 46.000 Einrichtungen – darunter Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken, Hebammen oder Psychotherapeuten – an die Plattform angeschlossen. Pro Woche werden derzeit rund 200.000 Videosprechstunden abgehalten. Zum Vergleich, der US-amerikanische Telemedizin-Anbieter Teladoc Health (WKN: A14VPK) meldete Mitte März rund 100.000 Videosprechstunden pro Woche in den USA.

Aber das ist längst nicht alles, was CompuGroup zu bieten hat. Wie viele privatwirtschaftliche Unternehmen sind auch Arztpraxen nicht darauf vorbereitet, von heute auf morgen vom Home-Office aus zu arbeiten. Neben den Software-Betriebssystemen für Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser bietet CompuGroup auch den sicheren Zugriff auf diese Systeme von überall an. Auch dieses Angebot wird nun bis zur Jahresmitte umsonst freigeschaltet. Dies ermöglicht es Arztpraxen, alle notwendigen Aufgaben von zu Hause aus zu erledigen.

Ein weiteres Produkt, welches heute mehr denn je seine Nützlichkeit beweisen kann, ist das Telemonitoring. Dabei werden beispielsweise Sauerstoffsättigung des Blutes, Puls und Blutdruck zu Hause gemessen, via Bluetooth auf das Smartphone übertragen und von dort in ein Webportal der Klinik oder des Arztes geladen. So können Krankenhausaufenthalte verkürzt und gleichzeitig die Überwachung lebensnotwendiger Funktionen durchgehend gewährleistet werden.

All das sind einleuchtende Beispiele, wie man unser Gesundheitssystem verbessern kann. Und wenn ich mir persönlich ein Gesundheitssystem wünschen könnte, dann wäre das eines, in dem alle notwendigen Informationen sicher und bedarfsorientiert zwischen ambulanten Ärzten, stationären Einrichtungen, Pflegekräften, Apotheken und mir selbst hin- und herfließen. Genau dafür steht CompuGroup mit seinen Software-Produkten, die bereits bei über einer Million professionellen Nutzern im Gesundheitswesen im Einsatz sind.

Ein schreiender Kauf ist die CompuGroup-Aktie derzeit dennoch nicht

Ist die CompuGroup-Aktie aufgrund dessen ein zwingender Kauf? Auch wenn ich selbst schon Anteile des eHealth-Spezialisten im Depot habe, bin ich mir hier nicht so sicher. Denn auch wenn es zu Beginn des Börsencrashs ebenfalls mit der CompuGroup-Aktie steil nach unten ging, steht der Aktienkurs nun schon wieder bedeutend höher.

Im Jahr 2019 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von knapp 750 Millionen Euro, ein um Sondereinflüsse bereinigten Konzerngewinn von 86 Millionen Euro und einen um dieselben Sondereinflüsse bereinigten freien Cashflow – dabei werden von allen Einzahlungen aus dem operativen Geschäft die Investitionen abgezogen – von 93 Millionen Euro. Absolut betrachtet sind das großartige Zahlen, im Vergleich zur aktuellen Marktkapitalisierung von 3,3 Mrd. Euro aber relativ wenig.

Das ist eine sportliche Bewertung. Besonders dann, wenn man noch die Nettoverschuldung von 400 Millionen Euro hinzuzählt. Um bei dieser Bewertung eine marktschlagende Rendite zu erreichen, müsste CompuGroup seinen freien Cashflow sehr lange um jährlich 8 % steigern. Das ist keineswegs unmöglich, aber doch sehr ambitioniert.

Die spannende Frage bleibt also, wie viel vom derzeitigen Optimismus für eHealth-Angebote nach Corona übrigbleibt.

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Offenlegung: Sven besitzt Aktien von CompuGroup Medical und Teladoc Health. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Teladoc Health.



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